00:00:11:14 - 00:00:15:00
Sprecher 1
Zart und bitte.
00:00:15:19 - 00:00:20:20
Sprecher 2
Du meinst, ich?
00:00:20:20 - 00:00:31:01
Sprecher 1
Wir brechen uns zu heiß.
00:00:35:12 - 00:00:39:24
Sprecher 3
Wieder mal eine Folge Kramp Stories. Ja, mit uns beiden.
00:00:40:11 - 00:00:43:17
Sprecher 1
Richtig. Und ich freue mich, dass ich hier mit dir sitzen darf.
00:00:43:18 - 00:00:55:23
Sprecher 3
Ja, diese Krimi Folge, die verträgt kein Vorgeplänkel und die verträgt auch keinen. Die verträgt doch keine. Keine Gags von uns. Manchmal passiert das ja.
00:00:56:12 - 00:00:58:00
Sprecher 1
Ja. Worum geht es, Michael?
00:00:58:19 - 00:01:24:06
Sprecher 3
Ja. Ich habe für diese Krimi Folge in meinem letzten Urlaub recherchiert und habe da relativ viel zu gelesen und mir angeguckt und aufgeschrieben. Ich tue mich aber so ein bisschen schwer mit dem Vortrag. Ich habe keine keine Idee, wie ich es vortragen soll. Also ein ein Story Telling. Du nennst das ja gern so? Habe ich mir überhaupt nicht ausgedacht.
00:01:24:15 - 00:01:52:17
Sprecher 3
Und auch diese Fakten so rüberzubringen, habe ich mir auch nicht überlegt. Manchmal weiß ich, wie ich das so erzähle, aber hier weiß ich es jetzt gar nicht und deswegen fange ich einfach an und ja, vielleicht, weil der auch sehr, sehr traurig ist. Es gibt eigentlich keinen Krimi, der nicht traurig ist, aber der ist sehr erschreckend und ich berichte einfach und wir gucken, wie sich dieser diese Folge Crime Storys so entwickelt.
00:01:53:02 - 00:01:53:20
Sprecher 3
Soll man das so machen?
00:01:54:01 - 00:01:54:21
Sprecher 1
Okay. Ja.
00:01:55:08 - 00:01:57:01
Sprecher 3
Was ist denn bei dir sonst alles?
00:01:57:21 - 00:02:04:23
Sprecher 1
Ich hab so ein bisschen Sorge. Bauchschmerzen? Was jetzt? Auf mich zu oder auch auf die Hörer.
00:02:04:24 - 00:02:06:05
Sprecher 3
Wir gucken einfach, wie sich das so.
00:02:07:06 - 00:02:13:05
Sprecher 1
Ja, zum Thema Storytelling Ja. Kleiner Tipp Fang nicht damit mit der Auflösung. Nein, ich.
00:02:14:02 - 00:02:18:23
Sprecher 3
Ich habe mir das nicht vorbereitet, wie ich das erzähle, sondern ich erzähle einfach.
00:02:19:00 - 00:02:19:12
Sprecher 1
Okay.
00:02:19:16 - 00:02:41:24
Sprecher 3
Und anders kriege ich es nicht hin. Gut. Also es gibt ja keine Schnitzeljagd oder kein Rätselraten oder was auch immer. Ich erzähl einfach, um was es geht. Vielleicht kennst du diesen Fall sogar. Ja, weil der ist in Königswinter passiert. Und das ist ja quasi die Nachbarschaft von Bonn. Und 2007 ist das passiert und das ging auch durch die und nicht durch die nationale Presse.
00:02:42:12 - 00:02:53:01
Sprecher 3
Und gerade auch die Medien rund um Bonn haben da stark drüber berichtet. Und zwar geht es um Hanna. Der Fall aus Königswinter.
00:02:53:19 - 00:02:54:03
Sprecher 1
Sagt mir.
00:02:54:03 - 00:03:19:17
Sprecher 3
Was. Ja, und zwar ist das Ganze 2007 passiert. Mittwoch, 29. August ist es passiert und ich erinnere mich auch noch sehr gut, wie ich dann zu dem Zeitpunkt vielleicht war es ein oder zwei Tage später, ähm ich habe auf der Arbeit gesessen, habe die Online Berichterstattung darüber verfolgt und war wirklich schockiert, weil in der Nachbarschaft und was dann da passiert ist mit Hanna.
00:03:20:19 - 00:03:45:24
Sprecher 3
Ja, und zwar ist die 14 Jahre alte Hanna abends nicht nach Hause gekommen. Und das ist ja so der Albtraum von allen Eltern Es wird Abend und das Kind kommt nicht nach Hause und man macht sich unfassbare Sorgen. Und so war es an diesem Mittwochabend auch. Sie war bei ihrem Freund zu Besuch und haben sich dann für abends wieder.
00:03:45:24 - 00:04:06:01
Sprecher 3
Oder sie hat gesagt, sie kommt dann abends nach Hause. Die genaue uhrzeit weiß ich jetzt nicht. Da standen auch manchmal so unterschiedliche Angaben in meinen ganzen Recherche Sachen. Die Artikel, die ich mir da durchgelesen habe, das was ich da so finde, gebe ich dann auch in die Shownotes, damit man sich das auch mal selber durchlesen kann. Ja und was ist passiert?
00:04:07:08 - 00:04:50:07
Sprecher 3
Sie ist auf einen Mann gestoßen, als sie in ein Dorf das 111 kleines Örtchen in zwischen Bonn und Königswinter, Königswinter und da gibt es eine S Bahn Haltestelle Allendorf, die kennt auch jeder, der aus Bonn kommt. Und da ist sie abends ausgestiegen und wurde Zufallsopfer von einem Mann, der sie da gesehen hat. Die sind sich dort begegnet und dieser Mann, der hat es nicht speziell auf sie abgesehen, sondern er hat einfach auf ein beliebiges Opfer gewartet und hat sich dann spontan die Hanna ausgewählt.
00:04:50:07 - 00:05:06:05
Sprecher 1
Da habe ich da kurz, ja, da hat er, hat er tatsächlich darauf gewartet, oder weil das ist so ein bisschen, da bin ich mir nicht so sicher, wieso, wieso Leute ticken, die so was machen oder oder sind die hat er ja.
00:05:06:10 - 00:05:09:12
Sprecher 3
Das wird vielleicht noch klarer. Also er kannte sie vorher nicht.
00:05:10:20 - 00:05:17:09
Sprecher 1
Oder was? Gab es irgendwie so ein so eine Situation, wo er dann plötzlichen Entschluss spontan gefasst hat?
00:05:17:10 - 00:05:22:09
Sprecher 3
Er hat den Entschluss recht spontan gefasst und das wird auch gleich klarer.
00:05:23:09 - 00:05:32:15
Sprecher 1
Ganz kurz irgendwie es mein Mikro so leise hörte das ja, irgendwas ist hier nicht ganz richtig. Dann sind wir jetzt etwa okay laut.
00:05:33:00 - 00:05:51:00
Sprecher 3
Ich hoffe die Aufnahmequalität ist gut und ihr könnt uns jetzt auch besser verstehen. Und ja, ich war da dabei stehen geblieben und zu erklären, was denn da passiert ist. In Allendorf an der Haltestelle, 200 Meter entfernt von ihrem Haus, wo sie hin wollte, wo ihre Eltern auf sie gewartet haben.
00:05:51:23 - 00:05:53:10
Sprecher 1
Hmm. 200 Meter?
00:05:53:19 - 00:06:32:01
Sprecher 3
Ja, ist sie dann auf ein Mann getroffen? Ein 25 Jahre alter Tscheche, der seit fünf Jahren in Königswinter gewohnt hat? Ähm. Hat als Fahrzeug Reiniger gearbeitet. Im gleichen Ortsteil wie wie hat er auch gelebt und ist nach Deutschland gekommen, weil er in Tschechien einen Mann kennengelernt hat, außer aus der Stadt und ist dann mit ihm zusammengezogen und hatte keine Vorstrafen, weder in Tschechien noch in Deutschland.
00:06:32:21 - 00:07:05:02
Sprecher 3
Ja, und was ist passiert? Er hat sie überfallen und mit einem Messer bedroht, mit Kabelbinder gefesselt und geknebelt und hat dann in einem Gebüsch ungefähr eine Stunde gewartet, bis sich die Umgebung dann etwas beruhigt hat und hat sie dann auf das Gelände, wo er als Fahrzeug Reiniger arbeitet, mitgenommen. Also umzäunt, das Gelände wo mehrere Busse standen etc.. Und was wollte ich jetzt sagen?
00:07:06:09 - 00:07:31:21
Sprecher 3
Ja, sie hat sie zuerst eine Stunde festgehalten, in dem Gebüsch gewartet und ist dann mit ihr, hat sie dann verschleppt auf dieses Gelände, wo er gearbeitet hat. Das habe ich schon gesagt. Ich musste nur noch mal reinkommen und ja, sie war gefesselt und das der Mund war mit Klebeband zu geknebelt. Und ja, dann ist das, was man juristisch als schweren sexuellen Missbrauch bezeichnet, ja passiert.
00:07:31:21 - 00:07:45:12
Sprecher 3
Dabei hat er ihr Gesicht mit einem Pullover bedeckt. Ähm, später wurde dann gesagt Ja, ich wollte ihr nicht in die Augen schauen und ähm ja, dann zitiere ich jetzt mal den.
00:07:45:20 - 00:07:54:15
Sprecher 1
Oder würde ich jetzt vielleicht sagen, vielleicht wollte er nicht erkannt werden von ihr, oder? Ja, er hat ja schon längere Zeit. Er hat sich in dem.
00:07:54:15 - 00:08:02:09
Sprecher 3
Gebüsch mit ihr gewartet und er hat ja auch vor ihr gestanden, als er sie attackiert und mit dem Messer bedroht hat. Er war ja nicht maskiert.
00:08:02:10 - 00:08:03:17
Sprecher 1
Okay, das kann es also nicht geben.
00:08:03:17 - 00:08:38:16
Sprecher 3
Und er hat ihr Gesicht bedeckt. Das hat er auch später gesagt. Er wollte ihr nicht in die Augen schauen und ja, jetzt zitiere ich den Staatsanwalt aus Bonn, der Michael Herrmann, der hat gesagt Ja, es gab diesen schweren sexuellen Missbrauch, also er hat sie vergewaltigt und ihn in dem Bus, der auf dem Gelände stand, da hat er dann Zugang zu da ist das passiert, hat sie dann später aus dem Bus wieder raus transportiert.
00:08:39:01 - 00:08:50:22
Sprecher 3
Und der Staatsanwalt Michael Herrmann hat dann gesagt, vor dem Bus hat er ihr eine Vielzahl von Schnitt und Stichwunden hinzugefügt.
00:08:52:03 - 00:08:52:20
Sprecher 1
Nach der Gewalt?
00:08:52:20 - 00:09:00:11
Sprecher 3
Genau. Ja. Und durch diesen Blutverlust ist sie dann auch letztendlich gestorben.
00:09:00:17 - 00:09:02:22
Sprecher 1
Und ja, warum?
00:09:03:11 - 00:09:19:06
Sprecher 3
Ja, aber das kommt alles. Das kommt alles noch. Und fünf Tage später wurde sie auf diesem Gelände dann von einer Polizei Hundertschaft gefunden. Und ja, sie wurde da mit Laub bedeckt in einem anderen Gebüsch.
00:09:19:11 - 00:09:23:17
Sprecher 1
Gefunden war dann diese riesen Suchaktion. Das war große Suche. Ich glaube die haben auch noch woanders gesucht.
00:09:23:17 - 00:09:37:02
Sprecher 3
Ja, die haben. Es gab ein großes Aufgebot. Die öffentliche Anteilnahme war ganz hoch. Riesig viel passiert. Ja. Und später wurde also nach dem fünf. Nach den fünf Tagen wurde sie dann auf diesem Gelände gefunden.
00:09:37:06 - 00:09:42:09
Sprecher 1
Ich glaube, dass die damals verschwunden ist. Das war ein Ring, das ging. Die ganze Stadt war quasi in.
00:09:42:09 - 00:09:42:24
Sprecher 3
Aufruhr, in.
00:09:42:24 - 00:09:48:05
Sprecher 1
Aufruhr und alle haben versucht, irgendwas genommen und haben sich jedenfalls damit beschäftigt.
00:09:48:15 - 00:10:22:06
Sprecher 3
Ja, das hat die ganze Stadt schockiert. Und sie wurde dann gefunden, in einem Gebüsch mit Laub bedeckt und mit Diesel mit Sprit überschüttet. Wahrscheinlich um ein Geruch zu überdecken und nicht um sie anzuzünden, weil er wollte damit irgendwie Spuren verwischen. Also, na ja, das hat er später angegeben und damit angezündet. Ja, ja, dann wäre es natürlich natürlich noch viel größere Spuren gegeben, weil das hätte man auf jeden Fall bemerkt.
00:10:22:20 - 00:10:48:17
Sprecher 3
Aber trotzdem ist es Wahnsinn, dass dieser Angriff nicht bemerkt wurde und dieses Verschleppen. Und so weiter und so fort. Ja, es gab, es wurde nicht bemerkt und er hatte das später angegeben. Er hat den Diesel benutzt, um eventuell Geruch zu überdecken. Ja, und das ganze war am 29 August. Dann wurde sie ja dann später gefunden nach fünf Tagen.
00:10:49:06 - 00:10:53:11
Sprecher 1
Und wie hat man sie gefunden? Mit der Polizei? Oder zufällig eine eine.
00:10:53:11 - 00:10:57:14
Sprecher 3
Polizei Hundertschaft also die dann irgendwann antwortete.
00:10:57:15 - 00:10:58:09
Sprecher 1
Ja man hat.
00:10:58:09 - 00:11:20:23
Sprecher 3
Überall gesucht. Okay, das hast du eben auch gesagt. Und irgendwann kam sie da mal da hin. Und weil es dann auch so ein Firmengelände war, man sucht ja wahrscheinlich zuerst mal wo, vielleicht im Wald, Fluss, Böschungen, öffentlich zugängliche Plätze. Na ja, ich weiß nicht, wo sie angefangen haben. Die haben da bestimmt ein Konzept, keine Ahnung. Aber irgendwann kann sie dann noch mal da dazu dazu suchen.
00:11:20:23 - 00:11:50:01
Sprecher 3
Und ja, es gab dann halt auch aufgrund der Tatsache, wo sie gefunden wurde, auch relativ schnell den Verdacht, könnte jemand sein, der da vielleicht gearbeitet hat, der Zugang zu dem Gelände hat, der sich da auskennt. Die haben auch von vornherein gedacht, das muss jemand sein, der sich auch in der Region auskennt, der höchstwahrscheinlich von hier ist. Ja, und am zwölften September gab es dann schon die Verhaftung und der Täter, von dem ich eben erzählt habe.
00:11:50:01 - 00:12:12:24
Sprecher 3
Dieser 25 Jahre alte Mann wurde dann verhaftet und der der Oberstaatsanwalt Fred Apostel. Der hat dann zum Motiv auch gesagt, dass der Täter hat angegeben, er wäre homosexuell, aber er hätte einmal Lust auf eine Frau gehabt. Soweit hat er sich dazu Motiv geäußert, sonst nicht.
00:12:13:02 - 00:12:16:23
Sprecher 1
Und deshalb muss man so was machen.
00:12:16:23 - 00:12:43:05
Sprecher 3
Ja, das wird er nachher auch noch mal gefragt in der Verhandlung. Aber das wollte ich schon mal zum Motiv sagen und wie gesagt, er war allein schon deswegen verdächtig, weil er da in dieser Firma, wo sie aufgefunden wurde, die Hannah, weil er da gearbeitet hat. Und es wurden dann daraufhin nicht nur von dieser Firma, aber auch insgesamt 152 Männer zu einer Speichelprobe aufgerufen.
00:12:44:02 - 00:12:56:22
Sprecher 3
Und freiwillig natürlich. Er hat sich dann auch. Er war einer von den 152 Leuten, hat sich dann auch gemeldet und hat eine DNA Probe abgegeben. Das war die 21 DNA Probe. Ja, und die war ein Treffer.
00:12:58:02 - 00:13:00:13
Sprecher 1
Und er hat wahrscheinlich gehofft, dass er da irgendwie durchkommt.
00:13:01:01 - 00:13:26:01
Sprecher 3
Er hat gesagt, ähm, bei der Speichelprobe war ihm schon klar, dass sie mich dann verhaften werden. Aber Fluchtgedanken hätte er trotzdem nicht gehabt. Ja, na gut, dann anhand seiner DNA Probe überführt. Der Herr Oberstaatsanwalt Apostel hat dann noch gesagt, dass diese Arbeit, die war schon sehr belastend, er hätte so einen Fall so in der Form noch nie erlebt.
00:13:26:13 - 00:13:52:17
Sprecher 3
Relativ früh war dann schon klar, der Täter muss aus dieser Region kommen und aber dass der Täter und das Opfer sich nicht gekannt haben, das hat dann auch erst mal so die Ermittlungen verkompliziert, weil in vielen Fällen sind ja Täter im bekannten Umfeld, Freunde, Familie, was weiß ich, Kollege also, und weil das nicht der Fall war, war das schon ganz schön kompliziert.
00:13:52:17 - 00:13:58:01
Sprecher 3
Aber nachdem sie dann diese Speichelprobe hatten, war das dann schon auch alles klar.
00:13:58:19 - 00:14:04:08
Sprecher 1
Na ja, ist das schon dann der endgültige Beweis? Oder auch immer noch das Geständnis?
00:14:04:08 - 00:14:09:10
Sprecher 3
Eigentlich Geständnis? Wie sagt man dazu? Ist der, der die.
00:14:09:21 - 00:14:11:01
Sprecher 1
Aussage, dass das.
00:14:11:05 - 00:14:16:05
Sprecher 3
Nicht Das Geständnis ist ja immer der, der der der Königs Beweis für einen.
00:14:16:15 - 00:14:17:04
Sprecher 1
Prozess.
00:14:17:04 - 00:14:17:11
Sprecher 3
Für ein.
00:14:17:11 - 00:14:20:01
Sprecher 1
Verfahren. Ja, er war der Beweis.
00:14:20:01 - 00:14:28:02
Sprecher 3
Vielleicht besser geht es nicht Geständnis, aber durch diese Speichelprobe. Und er hat auch nie bestritten, er hat. Ja.
00:14:29:01 - 00:14:32:16
Sprecher 1
Was hat er denn auch? Was hat er dann in den Ermittlungen gesagt? Hat er gesagt Ja, das war ich.
00:14:32:16 - 00:14:36:00
Sprecher 3
Oder er hat das relativ schnell zugegeben, hat das Motiv ja auch dann gesagt.
00:14:36:03 - 00:14:39:03
Sprecher 1
Also er hat es gar nicht versucht, er hat nicht versucht, sich herauszureden.
00:14:39:03 - 00:15:17:00
Sprecher 3
Hat er nicht. Und ja, die die Anteilnahme, die war sehr, sehr hoch im Ort. Ja, also da, wo sie gefunden wurde und auch an dem Ort von den Eltern, da gab es total viele Blumen, Bilder, Kerzen. Also die Leute waren wirklich sehr betroffen. Und auch wenn man in den Zeitungen dann gesehen hat, dass diese junge Frau oder dieses, dieses Mädchen, wie sie so strahlend und glücklich da auf den Fotos zu sehen ist.
00:15:18:15 - 00:15:42:01
Sprecher 3
Und so jemand wird dann so aus dem Leben gerissen. Das macht einen einfach auch furchtbar traurig und das macht es dann halt auch so nah, dass man man kennt den Ort, man ist da auch schon mal ausgestiegen an der ersten Haltestelle und man kann sich das so vorstellen, dass man rausgeht aus der von der Haltestelle. Man sieht schon das Haus, wo man hin will und dann passiert so was, wie eben berichtet und es.
00:15:42:13 - 00:15:49:24
Sprecher 1
Also es ist ja schon so, dass so was eigentlich eher selten hier zumindest in der Vergangenheit passiert ist und oder auch passiert.
00:15:50:00 - 00:15:52:17
Sprecher 3
Ja, solche Verbrechen sind in Deutschland selten.
00:15:52:18 - 00:15:56:07
Sprecher 1
Ja, also das ist, mit so was hat eigentlich keiner gerechnet.
00:15:57:10 - 00:16:02:08
Sprecher 3
Und dann ist auch noch in so einer ruhigen ja, dass solche Verbrechen passieren, zwar immer wieder.
00:16:02:19 - 00:16:09:08
Sprecher 1
Aber zum Glück ist es nicht so häufig, denn das ist auch bei.
00:16:09:08 - 00:16:10:04
Sprecher 3
Uns, jetzt sage ich mal.
00:16:11:13 - 00:16:25:04
Sprecher 1
Also der Fall ist immer noch, immer wieder. Ab und zu wird ja durch die, auch durch die durch die lokalen Medien oder so, ich weiß ja, ich irgendwie. Neulich war auch mal wieder so ein Anlass, man kriegt das immer so am Rande mit.
00:16:25:04 - 00:16:38:04
Sprecher 3
Dann war es dann irgendwie zum 10-jährigen Todestag und dann sind noch mal im Generalanzeiger, ich weiß auch der Podcast vom Generalanzeiger, die haben da auch drüber geredet, aber das ist mir egal. Ich hatte da daran.
00:16:38:04 - 00:16:43:07
Sprecher 1
Die haben da wahrscheinlich auch tausendmal bessere und andere Infos als wir.
00:16:44:04 - 00:17:09:06
Sprecher 3
Ich habe auch gute Infos. Ich bin ja auch noch nicht durch. Okay und aber es ist mir egal, ob die da auch was zu zu sagen haben, denn ich habe da da daran gedacht und habe mir Informationen dazu durchgelesen. Habe gesagt ja das möchte ich hier bei unseren Zeit und Crime Storys einfach erzählen. Und jetzt geht es weiter mit der Verhandlung, die Verhandlung war im Mai 2010.
00:17:10:09 - 00:17:13:14
Sprecher 3
Das Verbrechen war im August 2007.
00:17:14:03 - 00:17:16:20
Sprecher 1
Tja, ja. Warum ich? Du bist.
00:17:18:07 - 00:17:23:05
Sprecher 3
Der Jurist. Warum dauert das so unfassbar lange? Ja, ist klar.
00:17:23:13 - 00:17:27:04
Sprecher 1
Obwohl er wahrscheinlich gesteht.
00:17:27:04 - 00:17:38:10
Sprecher 3
Es gibt Beweise. Und so weiter. Aber solche Prozesse, die auch vollendet im Fokus der Öffentlichkeit sind, müssen auch akribisch vorbereitet werden. Ist es das?
00:17:38:18 - 00:17:50:04
Sprecher 1
Ja, natürlich. Die Justiz ist auch immer überlastet. Aber warum das jetzt so lange dauert, das kann ich jetzt schon, weiß ich nicht. Das will ja, kann man spekulieren. Will ich jetzt nicht spekulieren.
00:17:50:20 - 00:18:02:06
Sprecher 3
Ja, also Landgericht Bonn. Da saß der angeklagte Sender weg. Ha, hm. Ich weiß nicht, ob ich das richtig ausspreche, aber es auch nicht. Ist auch nicht relevant. 25.
00:18:02:24 - 00:18:04:03
Sprecher 1
Also auch noch relativ jung.
00:18:04:06 - 00:18:33:24
Sprecher 3
Ja, ein junger Mann auf jeden Fall. Er hat auch ein Geständnis abgelegt vor Gericht. Die Gerichtsreporter haben ihn als sachlich, fast schon teilnahmslos beschrieben, sitzt er im Anzug und so eher so ein unscheinbarer Typ. Und ja, noch mal zurück zum Motiv. Was dann? Da vor Gericht auch? Das ist ja ein großes Thema vor Gericht. Das Motiv, das will ja auch die Justiz, ja um einen Fall auch.
00:18:34:05 - 00:18:35:22
Sprecher 1
Spielt auch mit den Strafmaß rein.
00:18:36:04 - 00:18:45:11
Sprecher 3
Wie sagt man dazu auch aufzuarbeiten spielt das Motiv immer eine große Rolle. Und er hat dann wieder gesagt, er hätte einmal mit einer Frau schlafen wollen. Hat er noch nie.
00:18:45:15 - 00:18:49:01
Sprecher 1
Und das kann man doch auch. Ja, ja, wurde nicht vorgehalten.
00:18:49:01 - 00:19:07:11
Sprecher 3
Dass das wurde ihm auch vorgehalten und er sagt ja dazu, er wollte das einmal probieren und es war eine spontane Idee. Und der Richter hat dann natürlich gesagt, warum ihm da nur eine Vergewaltigung eingefallen ist. Und da hat er gesagt Ich habe keine andere Idee gehabt, nichts anderes eingefallen.
00:19:07:19 - 00:19:09:18
Sprecher 1
Bordell oder so was? Keine.
00:19:09:19 - 00:19:19:00
Sprecher 3
Das war seine Aussage dazu, das war seine Antwort. Es keine nachvollziehbare Antwort dabei bei weitem keine nachvollziehbare Antwort.
00:19:19:01 - 00:19:41:17
Sprecher 1
Also wenn du mich frech find, ich kenn den Fall nicht gut, aber jetzt rein intuitiv. Ähm nicht irgendwie komisch. Diese Aussage. Ich kann mir vorstellen, da steckt noch mehr hinter richtige Gewaltphantasien, dass der richtig da einfach seine Gewaltphantasien ausleben wollte.
00:19:42:08 - 00:20:01:11
Sprecher 3
Das hat was runtergefallen ist. Egal, nehmen wir einfach weiter. Er hat ja dann auch noch gesagt, dass er nach der Vergewaltigung eine Stunde überlegt hat und dann beschlossen hat, sie zu töten. Du kennst ja diesen juristischen Terminus, den man dann dazu verwendet, zur Verdeckung einer Straftat.
00:20:02:13 - 00:20:04:18
Sprecher 1
Dann ist dann ein Mord Merkmal.
00:20:04:18 - 00:20:05:10
Sprecher 3
Genau. Ja.
00:20:05:17 - 00:20:05:22
Sprecher 1
Ja.
00:20:07:04 - 00:20:08:19
Sprecher 3
Also wenn man das dann hört.
00:20:08:19 - 00:20:16:16
Sprecher 1
Genau, weil er sonst befürchtet, wenn sie dann nach Hause geht, würden er natürlich ein paar Tage später erkannt und fliegt auch.
00:20:16:22 - 00:20:21:13
Sprecher 3
Sie hätte ja wahrscheinlich direkt die Polizei gerufen und die hätten mit einem enormen Aufwand.
00:20:21:18 - 00:20:23:04
Sprecher 1
Eine Fahndung eingeleitet. Das wollte er.
00:20:23:04 - 00:20:29:21
Sprecher 3
Jedenfalls zu einer Verdeckung der Straftat. Da hat er sich dann nach einer Stunde zu überlegen sie umgebracht.
00:20:30:01 - 00:20:42:15
Sprecher 1
Aber was also, wenn man irgendwie. Es ist unglaublich dieses wie furchtbar auch für dieses Mädchen, dass da vielleicht noch die Chance bestand zu überleben. Und dann entscheidet er sich.
00:20:43:09 - 00:20:44:14
Sprecher 3
Ja, also es war ein.
00:20:44:15 - 00:20:45:23
Sprecher 1
Martyrium, was sie.
00:20:46:04 - 00:21:07:01
Sprecher 3
Da durchlebt hat und die einen Medien sagen zwölf mal, die anderen haben von 16 mal geschrieben, die Anzahl der die Anzahl der Stiche, die sie von ihm erhalten hat und dann hat er.
00:21:07:05 - 00:21:08:02
Sprecher 1
Mit einem Messer mit.
00:21:08:02 - 00:21:30:11
Sprecher 3
Einem Messer hatte. Ich sage das noch mal, mit einem Messer hat er auf sie eingestochen. Die einen sagen zwölf mal, die anderen sagen 16 mal. Ich hatte da unterschiedliche Angaben in Zeitungen gefunden. Und dann hat er darauf den Knebel, also dieses Tape Band vor dem Mund entfernt und hat dann festgestellt, dass sie noch lebt und dann hat er ihr die Kehle durchgeschnitten.
00:21:30:18 - 00:21:35:11
Sprecher 1
Kurz Oh Mann, okay.
00:21:35:14 - 00:21:48:20
Sprecher 3
Und ich habe mir das noch mal aufgeschrieben, von einem anderen aus einer anderen Gerichtsreporterin. Da steht es dann auch noch mal, der Richter hat dann noch mal gefragt Warum die Vergewaltigung, warum dieser Entschluss? Antwort Ich wollte das so.
00:21:51:12 - 00:21:51:20
Sprecher 1
Zu.
00:21:53:18 - 00:22:07:05
Sprecher 3
Ja, ein Gutachter hat die volle Schuldfähigkeit attestiert und es gab dann auch lebenslang mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Das war das Urteil. Der Anwalt, also.
00:22:07:05 - 00:22:11:02
Sprecher 1
Sein anschließender Sicherheitsverwahrung, war warum heißt der sitzt immer noch im Gefängnis? Ja.
00:22:11:22 - 00:22:36:15
Sprecher 3
Also ich wüsste nicht, ich wüsste nichts Gegenteiliges. Das war ja 2010 diese Verhandlung. Jetzt haben wir 2022. Also er würde auch so oder so noch einsitzen und, na ja, jedenfalls war das Urteil anschließend lebenslang mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Sein Anwalt hat auf lebenslang plädiert, allerdings ohne Sicherheitsverwahrung. Ja und ähm.
00:22:37:14 - 00:22:40:23
Sprecher 1
Ja. Das kann aber sein, dass der irgendwann doch noch mal freikommt.
00:22:41:02 - 00:22:44:05
Sprecher 3
Ja, dieses anschließend Sicherheitsverwahrung heißt ja.
00:22:44:05 - 00:22:45:21
Sprecher 1
Nicht Ich glaube, dass man bis.
00:22:45:21 - 00:22:46:17
Sprecher 3
Zum Tod einsitzt.
00:22:46:17 - 00:22:52:22
Sprecher 1
Ich glaube nicht, dass der in unmittelbarer Zukunft freikommt. Das glaube ich nicht.
00:22:52:23 - 00:22:54:10
Sprecher 3
Es muss ja auch immer wieder überprüft.
00:22:54:10 - 00:22:55:20
Sprecher 1
Ja, aber ich Gefahr.
00:22:55:20 - 00:22:56:19
Sprecher 3
Für die Gesellschaft.
00:22:56:19 - 00:22:57:15
Sprecher 1
Ich glaube.
00:22:57:15 - 00:22:58:05
Sprecher 3
Oder Stefan.
00:22:59:16 - 00:23:22:02
Sprecher 1
So genau weiß ich das nicht. Du meinst ja, im Prinzip muss man das ja. Man muss das überprüfen, ob er noch mit Sicherheitsverwahrung, ob das noch gewährleistet ist. Aber ich meine, es ist schwer, das umzudrehen. Also man kommt da schwer wieder raus aus seiner Verurteilung.
00:23:22:02 - 00:23:50:00
Sprecher 3
Also er wurde quasi mit dem stärksten Urteil, was es in Deutschland gibt, belegt, das kann man mal so sagen. Also die Schwere der Schuld von diesem ja wirklich furchtbaren Verbrechen wurde festgestellt und entsprechend wurde dieses Urteil gefällt und ja, Hannahs Vater war auch öfters mal im Fernsehen zu sehen.
00:23:50:07 - 00:23:50:15
Sprecher 1
Ja.
00:23:50:22 - 00:23:57:21
Sprecher 3
Ich habe mal bei Stern TV gesehen und auch in anderen Berichten und auch in Zeitungsartikeln.
00:23:59:15 - 00:24:00:02
Sprecher 1
War das seine.
00:24:00:07 - 00:24:00:24
Sprecher 3
Interviews?
00:24:01:06 - 00:24:05:16
Sprecher 1
War das eine Vanessa? War das deren einzige? War das die einzige Tochter?
00:24:05:16 - 00:24:07:12
Sprecher 3
Die hat insgesamt drei Töchter gehabt.
00:24:07:12 - 00:24:07:20
Sprecher 1
Okay.
00:24:08:10 - 00:24:35:23
Sprecher 3
Sie war. Ich glaube, sie war die Älteste. Komme ich gleich dazu? Ich habe sie mir aufgeschrieben. Und ja, was sein oder was? Was, was? Was der Vater so dann noch gemacht hat? Er hat beispielsweise auch eine Stiftung gegründet, in ihrem Namen. Da erzähle ich gleich zu. Wir machen erst mal eine kurze Pause und wir spielen dann ein Lied.
00:24:35:23 - 00:25:17:23
Sprecher 3
Bzw wir setzen dieses Lied auf die Playlist. Und zwar ist das ein Lied von dem aus dem Film Little Miss Sunshine und aus diesem Film hören wir ein Stück von der Band oder dem Filmkomponisten. Ich weiß es nicht genau. Die Vodka und Little Miss Sunshine habe ich ausgesucht, weil in einem späteren Interview hat haben die Eltern erzählt, dass sie so beliebt war und so, ähm immer gut gelaunt war, dass ihr Englischlehrerin, dass ihre Englisch Nee, tut mir leid, ich ein paar Worte Schwierigkeiten.
00:25:17:23 - 00:26:06:04
Sprecher 3
Ihr Englischlehrer hat sie als Little Miss Sunshine bezeichnet, wegen des Films, den man vielleicht auch kennt und deswegen habe ich einfach gedacht, würde dieses Lied vielleicht hier ganz gut passen. Deshalb kommt es auf die Playlist. Okay, bis gleich. Ja, wir hatten eben darüber gesprochen, dass das Urteil gefällt wurde. Lebenslang mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Aber jetzt möchte ich ein bisschen von der Familie von Hannah erzählen, vor allem von ihrem Vater, weil er hat auch den Weg in die Öffentlichkeit gesucht und hat ich habe das in einem Stern TV Interview gesehen, da hat er gesagt, dass er gerne eine Stiftung gegründet hätte oder dass er eine Stiftung gründen wollte.
00:26:06:14 - 00:26:27:09
Sprecher 3
Relativ früh kam ihm das schon in den Sinn und er wusste aber nicht, wie er das macht. Und dann fiel ihm einfach nichts anderes ein, als sich bei Elisabeth Hesse Alice Schwarzer zu melden und sie um Rat zu fragen Wie gründet man eine Stiftung? Was muss ich da machen? Können Sie mir helfen? Und ich weiß, Alice Schwarzer hat im Moment nicht so ihre beste Zeit in ihrem Leben.
00:26:27:15 - 00:26:49:08
Sprecher 3
Aber damals, das ist schon einige Jahre her, hat sie ihm auf jeden Fall dabei geholfen. Und die Stiftung wurde gegründet. Das ist die, die Hannah Stiftung gegen sexuelle Gewalt. Den Link dazu Da kann man spenden für diese Stiftung, den packen wir auch bei uns in die Shownotes. Und das ist auf jeden Fall gut investiertes Geld. Wenn man da etwas spendet.
00:26:49:08 - 00:27:00:21
Sprecher 3
Und einen ausführlichen Artikel von ihm mit seiner Frau haben die der Emma auch gegeben. Diese Zeitschrift. Davon gibt es dann auch den Link, die.
00:27:00:21 - 00:27:02:16
Sprecher 1
Zeit und die Resonanz.
00:27:02:18 - 00:27:05:21
Sprecher 3
Alice Schwarzer Genau, genau. Ich weiß nicht, ob sie dir gehört.
00:27:05:21 - 00:27:08:20
Sprecher 1
Jedenfalls, da ist, glaube ich, die Herausgeberin jedenfalls.
00:27:08:20 - 00:27:41:21
Sprecher 3
Da findet man den Artikel und den kann man sich durchlesen und der ist sehr bewegend. Und ja, die hatten sich für dieses Interview auch schon relativ zeitig verständigt, haben das dann aber verschoben, weil durch eine Pressekonferenz von Staatsanwaltschaft Polizei das hat die sehr, sehr betroffen gemacht, die Angehörigen, weil dort noch mal wirklich harte Details herauskamen, die dann natürlich auch von der Presse aufgenommen wurden.
00:27:42:01 - 00:27:52:06
Sprecher 3
Und das hat die noch mal in ihrem Schmerz noch mal tiefer reingezogen und deswegen haben die da noch einige Zeit gebraucht, bis sie dann soweit waren.
00:27:52:06 - 00:28:19:17
Sprecher 1
Und das ist ja dieses Intro, die müssen das vor Gericht ja so breittreten, weil die das ja genau analysieren müssen. Und das ist ja oft so, dass durch diese Gerichtsverhandlungen das noch mal dieses ganze Trauma noch mal aufgelebt wird und aus dem Grund allein ist es sogar manchmal so, dass sich die Parteien irgendwie darauf verständigen, dass die irgendwie so da kann man so eine Einstellung mit Zahlungen an die Opfer oder so was machen.
00:28:19:18 - 00:28:26:17
Sprecher 1
Das ist glaube ich 156 StPO oder so was. Aber damit die eben nicht dieses traumatische wiederholen.
00:28:26:17 - 00:28:48:03
Sprecher 3
Also eine Gerichtsverhandlung ist für die Opfer und für die Angehörigen immer noch mal, ja auch vielleicht trotzdem auch eine Chance aufzuarbeiten und abzuschließen. Auch wenn ein gutes Urteil oder ein gerechtes Urteil oder was weiß ich gefällt wird. Aber es kann natürlich auch dann noch mal, vor allen Dingen, wenn Opfer dann auch aussagen müssen, weil der Täter schweigt oder so, das ist ja wirklich ganz schlimm.
00:28:48:18 - 00:29:26:04
Sprecher 3
Jedenfalls in dem Interview haben die Eltern erzählt, wie sie Hannah und ihre beiden anderen Töchter erzogen haben, dass sie freie, stolze Persönlichkeiten werden. Emanzipation hat da auch eine Rolle gespielt, also eine richtig moderne liberale Erziehung mit Selbstbehauptung und etc.. Und Sie waren auch so? Ja, die Eltern haben sie ganz liebevoll beschrieben als als offen, nett, sympathisch. Jeder hat sie gemocht.
00:29:26:12 - 00:29:37:13
Sprecher 3
Und wenn man sich die Bilder von ihr anguckt, in irgendwelchen Artikeln, dann versteht man auch direkt, kann man das direkt nachvollziehen, wie die Eltern das das schildern.
00:29:37:24 - 00:29:38:15
Sprecher 1
Und.
00:29:42:00 - 00:30:10:20
Sprecher 3
Der Vater und auch die Mutter von Hannah arbeiten beide in sozialen Einrichtungen, also in behinderten Arbeit, haben sie erzählt. Familienleben, das war immer total wichtig für die und und das wollten die in diesem Artikel auch herausstellen. Das Positive, was Hannah ausgemacht hat, einmal für für sich selbst und auch für die den die Töchter.
00:30:11:05 - 00:30:33:03
Sprecher 1
Also noch mal darauf hinaus, dass sie Bayern Zufallsopfer und egal, ich denke mal, egal wie, wie sie sich verhalten hat oder hätte können, also sie hätte es, man hätte diese Tat wahrscheinlich nicht verhindern können. Also angenommen, sie wäre jetzt vielleicht, ich weiß ja nicht wer hat sich.
00:30:33:03 - 00:30:33:24
Sprecher 3
Dazu entschieden.
00:30:33:24 - 00:30:49:11
Sprecher 1
Und ist auf sie getroffen? Vielleicht hätte sie schneller reagieren müssen. Oder kann man irgendwie so sagen, es wäre vielleicht anders gelaufen, wenn was weiß ich sie sofort.
00:30:49:23 - 00:30:59:15
Sprecher 3
Du hast da keine Chance gehabt. Das war ein 14 jähriges Mädchen und wurde dann von einem erwachsenen Mann überfallen, mit einem Messer bedroht, in ein Gebüsch gezogen mit Kabelbinder.
00:31:00:03 - 00:31:05:03
Sprecher 1
Ich denke mal, die geht wahrscheinlich schon 100 mal gegangen und hat sich auch nichts dabei gedacht.
00:31:05:04 - 00:31:25:02
Sprecher 3
Sie konnte sich da nicht behaupten, dass sie hatte einfach. Sie war wehrlos und arglos. Sie hatte keine Chance dem zu entrinnen und dass er sie dann vergewaltigt hat und später dann sich entschieden hat, sie umzubringen. Es war einfach grausam und sie.
00:31:25:07 - 00:31:25:17
Sprecher 1
Hatte.
00:31:26:03 - 00:31:56:21
Sprecher 3
Keine Überlebenschance. Ja, und die Mutter von Hannah hat in dem Interview dann auch noch mal so bekräftigt. Oder sie hat einfach erzählt, dass sie sich gefühlt hat, als wär sie in einer ganz starken Narkose. Sie konnte eigentlich gar nichts machen und sie hatte die ganze Zeit das Gefühl gehabt, als wäre die ihre Tochter auf Klassenfahrt und würde jeden Moment reinkommen.
00:31:57:06 - 00:32:27:01
Sprecher 3
Also ich bin zur Tür und jetzt kommt sie. Kommt sie rein? Das war also ganz schwer für die zu ertragen. Und ja, und nachdem dann noch das war dann der 5. November, habe ich mir aufgeschrieben, da gab es dann die Pressekonferenz mit den erschreckenden Details und das hat die wirklich ganz schlimm getroffen. Ja, und die Motivation. Er hat der Vater, der hat die Motivation auch mit dieser Stiftung gehabt.
00:32:27:01 - 00:32:38:13
Sprecher 3
Er wollte irgendwas tun, irgendwas Gutes tun. Und die Mutter hat gesagt, die Motivation für sie weiterzumachen, waren halt ihre beiden anderen Kinder. Und ja, und diese.
00:32:39:03 - 00:32:39:07
Sprecher 1
Und.
00:32:39:08 - 00:33:18:21
Sprecher 3
Diese, diese schreckliche Angst, die, die auch die ganze Zeit hatten, also die Kinder, die konnten weder im Dunkeln sein, noch konnten die alleine sein. Es war auch vollkommen ausgeschlossen, Straßenbahn zu fahren oder allein zu dieser Haltestelle zu gehen. Das ist alles nicht möglich für die ganze Familie. Und obwohl die auch einen Opferschutz Beauftragten von der Polizei haben und die haben auch gesagt, der hat die gut betreut oder ich weiß nicht, vielleicht war es auch eine Frau, da wurde auch die Straße von denen wurde abgesperrt, weil das zu viele Boulevardmedien waren und diese Opferschutz beauftragte.
00:33:18:21 - 00:33:40:15
Sprecher 3
Das ist auch jemand, der von der Polizei gestellt wird. Der übernimmt dann die Kommunikation. Notfallseelsorger ist dann auch mit dabei und und dieser Notfallseelsorger, der war dann auch derjenige, der dann vor Ort war. Als es dann nach dem fünf Tagen hieß Wir haben sie gefunden! Ja und ja, die.
00:33:40:17 - 00:33:44:16
Sprecher 1
Aber auch mit der ganzen Hilfe. Es ist wahrscheinlich immer noch ganz, ganz, ganz.
00:33:45:03 - 00:34:14:02
Sprecher 3
Schwierig, natürlich. Aber sie haben dazu halt auch heraus gestellt, dass sie das auch wahrgenommen haben, dass sie da einen Opferschutz Beauftragten haben und dass auch, was für sie getan wird. Obwohl, jetzt habe ich mir wieder aufgeschrieben, dass die Mutter das alles gar nicht wahrgenommen hat. Die hat nur im Wohnzimmer gesessen und sie hat auch gesagt, sie hatte auch in ihrer eigenen Familie auch schon Gewalterfahrungen gehabt und das hat sie nicht näher, näher gesagt.
00:34:14:10 - 00:34:39:14
Sprecher 3
Aber dadurch hatte sie auch immer das Gefühl gehabt oder ich hatte sie immer die Angst gehabt, dass den Mädchen irgendwas Schlimmes passiert. Das Gefühl hat sie immer begleitet. Ja, und es ist wirklich, wirklich dann passiert und zurückzukommen auf diese Stiftung. Das kam so, dass die die Schule, wo Hannah zur Schule ging, die haben auch Geld gesammelt und haben das der Familie zur Verfügung gestellt.
00:34:40:00 - 00:35:09:04
Sprecher 3
Und der Vater hat sich gedacht Ich brauch das Geld nicht, was könnte ich denn damit machen? Und er hat dann auch angefangen, mehr Geld dazu zu sammeln und andere aufzufordern, für diese Stiftung zu spenden, weil man braucht mehr Geld für eine Stiftung, weil ich kenn mich da rechtlich nicht so gut aus, aber eine Stiftung muss wohl irgendwie von dem Stiftungskapital, dass was daraus an Zinsen kommt.
00:35:09:04 - 00:35:20:12
Sprecher 3
Das ist ja dafür da, um die Stiftung zu betreiben. Also man muss das Geld anlegen und eine Stiftung gründen, das Geld anlegen und die Zinsen, die da rauskommen, fließen in die.
00:35:20:12 - 00:35:22:24
Sprecher 1
Stiftungsarbeit. Also erst mal ziemlich viel Startkapital.
00:35:23:06 - 00:35:59:13
Sprecher 3
Ja, ja, aber das gab es dann. Das hatte er. Und die Stiftung, die gibt es immer noch. Und ja, wozu wird das Geld gemacht, wofür wird das Geld verwendet? Frauenhäuser werden gefördert, Fortbildungen für Juristen werden angeboten, Beratungsstellen, Opferschutz, Verbände werden unterstützt. So was wie Zeugen, Zimmer, Ausstattung für Zeugen, Zimmer und da kann ich nur noch mal eindringlich jeden auffordern Schaut euch den Artikel an, wo sie darüber berichten.
00:35:59:13 - 00:36:01:07
Sprecher 3
Geht auf die Seite von dieser Stiftung.
00:36:01:14 - 00:36:04:00
Sprecher 1
Was? In den Zeugen Zimmer natürlich nicht ganz verstanden.
00:36:04:14 - 00:36:18:00
Sprecher 3
Ja, das sind wohl, wenn Zeugen etwas gesehen haben, um dort auch eine bessere Atmosphäre zu schaffen, um eine Aussage zu tätigen als auf dem Polizeirevier.
00:36:18:07 - 00:36:22:11
Sprecher 1
Okay, so habe ich damit mal an mehr Informationen kommt.
00:36:22:11 - 00:36:48:04
Sprecher 3
Oder so ja oder jemand der etwas eine Aussage tätigen will. Das fällt ja vielen Leuten sehr sehr schwer in Verbrechen mit sexuellen Straftaten. Da wird ja ganz viel aus den unterschiedlichsten Gründen nicht erzählt. Deswegen ist die Dunkelziffer da ja auch so hoch. Ja, und.
00:36:51:11 - 00:36:53:16
Sprecher 1
Ja, das und diese Stiftung gibt es.
00:36:53:16 - 00:37:27:15
Sprecher 3
Noch, die Gifte, die gibt es ja. Und ein Lied möchte ich noch auf die Playlist setzen, und zwar von der Band. The Beat ist, dass das Lied Saved vor lata. Ich hätte gerne die Coverversion von dem Sänger von Peter Townsend draufgesetzt, weil die so, so liebevoll und emotional ist die diese Version, die gibt es aber leider nicht bei Spotify, deswegen gibt es den YouTube Link da auch noch nicht.
00:37:28:21 - 00:37:56:23
Sprecher 3
Ja, und jetzt habe ich hier noch eine Sache aufgeschrieben, weil das kam dann auch im Gericht und dann gehen wir auch einfach raus. Ja, ist vorbei. Okay, die letzten Worte, die Hannah zu ihrem Täter gesagt hat, bevor er sie geknebelt hat, waren Lass mich laufen. Meine Mutter wartet auf mich.
00:37:56:23 - 00:38:06:11
Sprecher 4
Du musst.