Zart & Bitter: Crime Stories

Zart & Bitter: Crime Stories

Transkript

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00:00:01:16 - 00:00:13:11

Sprecher 1

Ja, hallo, herzlich willkommen hier bei Crime Stories eine weitere Ausgabe und heute mit einem sehr spektakulären Fall würde ich mal so sagen Du weißt, worum es geht.

00:00:13:22 - 00:00:18:23

Sprecher 2

Man kann den Tisch auch ein bisschen näher zu dir anziehen. Da musst du dich nicht so weit strecken, um an die Knöpfe zu kommen.

00:00:18:24 - 00:00:20:00

Sprecher 1

Danke dir für den Tipp.

00:00:20:00 - 00:00:20:20

Sprecher 2

Ist vielleicht einfacher.

00:00:20:21 - 00:00:21:05

Sprecher 3

Ja.

00:00:21:15 - 00:00:32:08

Sprecher 2

Ich hab gar nicht gesehen, wie Stefan da ein bisschen stumm geschaltet hat, dann hier noch ein bisschen fein justiert hat und er musste sich so ganz weit zum Wohnzimmer rüber beugen. Vielleicht erzählen wir mal kurz, wo wir uns hier befinden und wie so diese Situation ist.

00:00:32:11 - 00:00:32:16

Sprecher 1

Ja.

00:00:33:16 - 00:00:56:13

Sprecher 2

Wir sitzen in meinem Wohnzimmer. Stefan sitzt auf einer Couch. Ich sitze 2 Meter entfernt mit einem längeren Kabel auf einem einzelnen Sessel. Stefan trinkt ein bisschen Minze. Mein Kater Geist liegt in der Mitte. Das Fenster bzw die Tür zu meinem Balkon ist offen und es knallt hier durchs Fenster. Eine unwahrscheinliche Sonne. Intensität auf meinen linken Arm, dass ich es kaum aushalten kann.

00:00:56:22 - 00:01:00:23

Sprecher 2

Aber ich suche bewusst das.

00:01:01:05 - 00:01:13:17

Sprecher 1

Messer, das alles wusste ich nicht mehr wahrnehmen, weil dieser Fall wirklich sehr intensiv ist und sehr spannend. Auch ich versuche noch so zu erzählen, dass du wirklich so dran bleibst. Und ich.

00:01:13:17 - 00:01:28:20

Sprecher 2

Du erzählst das immer so, dass ich dran bleiben und auch die Hörer an den Empfangsgeräte bleibe ich auch gerne dran. Und ich wollte auch mal, du kannst dich ja ein bisschen dichter sammeln, dann deinen Kram sammeln, du hast ja ganz viele Dokumente etc.. Und in der Zeit.

00:01:29:07 - 00:01:32:12

Sprecher 1

Ich würde sagen, wir fangen direkt an, die Hörer wollen jetzt wissen, es geht los.

00:01:32:16 - 00:02:03:06

Sprecher 2

Ja, ich wollte aber noch ein Grußwort. Okay, Hörerschaft okay. Berichten von ja, von uns, von Steffen und von mir. Viele Leute hören ja diesen Crime Stories Podcast. Das sind ja über 1000 Abonnenten, allein bei Spotify, das ist ja schon eine beachtliche Menge. Und ich finde es auch schön, krass, ja, schön und krass. Ja, und viele wissen, glaube ich gar nicht, dass wir auch noch andere Sachen machen.

00:02:03:15 - 00:02:06:12

Sprecher 2

Und es wäre schön, wenn der eine oder andere.

00:02:06:18 - 00:02:08:23

Sprecher 1

Hinüberwechseln, ja auch.

00:02:08:23 - 00:02:17:05

Sprecher 2

Mal Quereinsteiger um mal quer hört. Vor allem erscheint bald unser drittes Hörspiel. Ja, Sie haben ein Hörspiel, was das wussten wir noch gar nicht.

00:02:17:05 - 00:02:18:15

Sprecher 1

Da geht es auch um Crime.

00:02:18:16 - 00:02:44:04

Sprecher 2

Ja, wir haben ein Verbrechens Hör Krimi aus den Achtzigern, immer so mit einem kleinen Augenzwinkern. Und im August erscheint Teil drei Mon Cheri und der Hörspiel Krimi oder diese Serie nennt sich Bachmann und Kinski Beck sind geschrieben. Doch mal einfach mal bei Spotify. Das auch mal abchecken, mal abonnieren und mal reinhören. Das ist von uns selbst.

00:02:44:10 - 00:02:51:10

Sprecher 1

Mit Herzblut gestrickt. Du hast auch wunderbar Werbung gemacht und wir kriegen kein Geld dafür. Im Gegenteil. Wenn überhaupt, stecken wir viel Energie.

00:02:51:10 - 00:02:53:22

Sprecher 2

Reinkriegen Ja, Stefan, du weißt ja nicht.

00:02:53:22 - 00:02:54:10

Sprecher 1

Monetär nicht.

00:02:54:10 - 00:02:54:18

Sprecher 2

Raus.

00:02:54:19 - 00:02:56:18

Sprecher 1

Du kennst ja die Deal.

00:02:57:15 - 00:02:58:02

Sprecher 2

Die Deals.

00:02:58:14 - 00:03:03:11

Sprecher 1

Ich würde sagen, wir fangen an, die Leute sind ganz heiß, würde ich sagen. Auf den Fall du auch.

00:03:03:22 - 00:03:08:00

Sprecher 2

Oder auch das. Ich bin auch heiß. War das jetzt Werbung im Negativ?

00:03:08:00 - 00:03:12:23

Sprecher 1

Nein, überhaupt nicht. Es ist absolut legitim, auf unser Produkt hinzuweisen. Es ist alles völlig in Ordnung.

00:03:12:23 - 00:03:17:08

Sprecher 2

Denn dann sagst du das bitte auch noch mal, damit wir daher, damit du auch hinter mir stehen.

00:03:17:12 - 00:03:25:23

Sprecher 1

Vor allen Dingen der neue, die neue. Das neue Hörspiel ist absolut empfehlenswert, hoch hochwertig produziert und ein geniales Drehbuch geschrieben von dir, Micha.

00:03:26:00 - 00:03:27:14

Sprecher 2

Ja, und du hast eine geniale.

00:03:27:14 - 00:03:29:03

Sprecher 1

Du hast echt Produktion gemacht.

00:03:29:09 - 00:03:31:08

Sprecher 2

Ja, du hast die Produktion zusammen mit.

00:03:31:19 - 00:03:32:09

Sprecher 1

Darf man das sagen?

00:03:33:06 - 00:03:34:11

Sprecher 2

Wir dürfen den Namen nicht erwähnen.

00:03:34:11 - 00:03:35:11

Sprecher 1

Echt? Warum eigentlich nicht?

00:03:35:11 - 00:03:36:21

Sprecher 2

Er hat das schon mal irgendwie kritisiert.

00:03:36:21 - 00:03:37:10

Sprecher 1

Er kann im.

00:03:37:10 - 00:03:38:00

Sprecher 2

Letzten Tag.

00:03:38:00 - 00:04:03:23

Sprecher 1

Mal, wie nennen wir ihn? Unser Produzent. Der produziert noch einmal mit Dr. Visio. Dr. Octopus. Ja. Okay. Alles klar. Lass uns jetzt Anfang, Leute, jetzt dieses Gelaber hier. Also, es geht los. Und zwar der Fall, von dem ich heute erzählen will, ist ein Fall, wo es um den Krankenpfleger Niels Högel geht. Er ist intensiv Krankenpfleger, und es geht im Prinzip um einen Jahrhundert Mörder.

00:04:05:15 - 00:04:44:00

Sprecher 1

Es ist tatsächlich einer der krassesten Mord Serien, die es nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland gegeben hat oder die krasseste Mordserie. Aber zunächst einmal ist nie ein ganz gewöhnlicher Krankenpfleger, der seinem Job nachgeht. Er arbeitet auf einer Intensivstation im Klinikum Delmenhorst und schon länger und am 22. Juni 2005 passiert folgendes Er geht in ein Zimmer auf der Intensivstation, wo ein Patient liegt, ein Mann im künstlichen Koma.

00:04:44:00 - 00:04:53:22

Sprecher 1

Er hat, das ist sein 63 Jahre alter Mann, der im Leben als Justiz Vollzugsbeamte gearbeitet hat, Lungenkrebs und liegt da im Koma und.

00:04:54:06 - 00:04:54:24

Sprecher 3

Liegt im Koma.

00:04:55:04 - 00:05:01:02

Sprecher 1

Ja, ja, das ist ja auf einer Intensivstation und auf einer Intensivstation liegen viele Leute im Koma. Der wurde gerade operiert.

00:05:01:02 - 00:05:01:19

Sprecher 2

Künstliches Koma.

00:05:01:19 - 00:05:04:02

Sprecher 1

Frisch operiert und liegt noch im Koma.

00:05:04:23 - 00:05:05:17

Sprecher 2

Künstliches Koma.

00:05:05:17 - 00:05:07:04

Sprecher 3

Wahrscheinlich ja, denk ich mal.

00:05:07:11 - 00:05:21:09

Sprecher 1

Und nichts geht rein. Hat eine Spritze in seinem Kittel und setzt diese Spritze und in dem Moment wird er von einer Kollegin erwischt. Es ist jetzt nicht ungewöhnlich, die dann auch reinkommt.

00:05:21:09 - 00:05:21:22

Sprecher 2

Gerade die.

00:05:21:22 - 00:05:25:19

Sprecher 1

Gerade reinkommt. Es ist jetzt nichts Ungewöhnliches, dass man eine Spritze setzt auf der Intensivstation.

00:05:26:04 - 00:05:26:19

Sprecher 2

In den Arm.

00:05:27:05 - 00:05:32:19

Sprecher 1

Oder die, die haben so Kanülen im Krankenhaus und der spritzt das dann immer mit einer Spritze in diese Kanülen rein.

00:05:32:20 - 00:05:36:06

Sprecher 2

Ah ja, stimmt. Am Handgelenk nicht am Handgelenk, am an der am Handrücken.

00:05:36:18 - 00:05:49:17

Sprecher 1

Oder so was nicht. Und aber sie findet sein Verhalten komisch. Er fühlt sich so verlegen, fährt sich durch die Haare und irgendwie ist das alles merkwürdig. Und außerdem findet sie das aber intensiv.

00:05:49:17 - 00:05:50:16

Sprecher 2

Pfleger dürfen das.

00:05:50:22 - 00:06:10:08

Sprecher 1

Ja, aber sie findet sein Verhalten komisch. Er versucht sich so ein bisschen rauszureden, weil sie fragt Was ist das? Und sie findet es auch schon seit längerem. Kommt mir das total merkwürdig vor, weil das wie so ein Tick ist, dass Niels Högel immer da ist, wo was passiert. Ja, also auf der Station.

00:06:10:08 - 00:06:12:17

Sprecher 2

Und das ist dieser Frau schon aufgefallen? Genau.

00:06:12:17 - 00:06:26:21

Sprecher 1

Und in dem Moment passiert auch genau das. Plötzlich setzt Herz Willmann ein und der Mann kriegt einen Herzstillstand und dann reanimieren die diesen Patienten, versuchen es, schaffen es auch, ihn zu reanimieren. Der Mann stirbt.

00:06:26:21 - 00:06:28:03

Sprecher 3

Aber einen Tag später.

00:06:28:20 - 00:06:36:10

Sprecher 1

Wegen dieses Herzstillstand ist und die Frau findet das total merkwürdig und hat auch schon so einen Verdacht.

00:06:37:01 - 00:06:39:14

Sprecher 2

So von wegen Warum kann denn da gerade dieser Herzstillstand?

00:06:39:14 - 00:06:48:17

Sprecher 1

Warum und warum ist er auch immer da vor Ort, direkt wenn was passiert und ständig, wenn der da ist, muss reanimiert werden. Ja, der ist ja schon länger. Ja, Moment.

00:06:48:24 - 00:07:12:04

Sprecher 2

Das ist ja ein ganz interessanter Punkt. Du sagst das immer, wenn was passiert, ist er da. Also auf dieser in dem Krankenhaus, auf der Intensivstation etc. Da passieren öfters mal kritische Momente, aber zufälligerweise auch öfters, wenn er Dienst hat.

00:07:12:05 - 00:07:12:13

Sprecher 1

Genau.

00:07:13:14 - 00:07:16:00

Sprecher 2

Ja, das ist schon auffällig. Sagen wir so.

00:07:16:02 - 00:07:29:24

Sprecher 1

Genau das ist schon so ein bisschen auffällig. Das ist auch schon mehreren Leuten aufgefallen und sie hat auch schon so einen Verdacht und guckt dann in den Mülleimer und sieht im Mülleimer vier leere Ampullen. Das mittels Glut mal.

00:07:30:15 - 00:07:32:05

Sprecher 2

In den Mülleimer in dem Patientenzimmer.

00:07:32:11 - 00:07:59:06

Sprecher 1

Patientenzimmer einfach obendrauf liegen vier leere Ampullen und ganz oben auf. Also auch völlig unter steckt. Und was dann passiert ist folgendes Wir wechseln jetzt ein bisschen die Location, sind bei der Polizei, kriegt die Polizei einen Anruf, ungefähr so zehn Tage später oder so und ähm, und dann ruft die Klinik an das Klinikum Delmenhorst und sagt Wir möchten eine gefährliche Körperverletzung anzeigen.

00:07:59:18 - 00:08:07:02

Sprecher 1

Und der Polizist heißt Oliver Lenz. Sehr wichtiger Name noch in diesem Fall ja, das ist der ermittelnde Polizist, in dem.

00:08:07:02 - 00:08:08:14

Sprecher 2

Fall Lenzen und Partner.

00:08:08:22 - 00:08:11:14

Sprecher 1

Oliver Lenz. Nee, das ist einfach nicht zu ermitteln.

00:08:11:14 - 00:08:14:02

Sprecher 2

Der Polizist also werde angerufen, hat irgendwie Klinik, leitet die.

00:08:14:02 - 00:08:20:10

Sprecher 1

Klinik genau die Klinikleitung und die Polizei fährt hin und was sie jetzt dort vorfindet ist sehr ungewöhnlich.

00:08:20:16 - 00:08:22:16

Sprecher 2

Also es geht um den, um den Mann, es geht um.

00:08:22:21 - 00:08:54:04

Sprecher 1

Ihn, diesem Mann, der da gestorben ist. Genau. Und was sie. Was der Polizist da sieht, ist ungewöhnlich. Die komplette Klinikleitung sitzt da. Also normalerweise, wenn man eine gefährliche Körperverletzung anzeigt. Ja, gut. Gibt es einen Anrufer hier? Gefährliche Körperverletzung. Was er dort vorfindet, ist die gesamte Klinikleitung. Sitzen alle in einem Raum? Der Ärztliche Direktor, die der Verwaltungschef, Pfleger, Direktoren, Leiter der Intensivstation, Arzt, alle sitzen da und einer der bekanntesten Rechtsanwälte von von Bremen.

00:08:54:21 - 00:09:01:00

Sprecher 1

Und nur der redet. Ach ja, also so, also also wirklich so okay.

00:09:01:00 - 00:09:04:18

Sprecher 2

Und der Polizist war quasi ein normaler.

00:09:04:18 - 00:09:08:16

Sprecher 1

Ganz normaler Polizist. Ja, gefährliche Körperverletzung.

00:09:08:22 - 00:09:13:16

Sprecher 2

Was heißt aber warum kommt er da vorbei? Wenn ich was anzeige? Kommt von einer Frau auch ungewöhnlich.

00:09:14:06 - 00:09:27:00

Sprecher 1

Aber die haben darauf Wert gelegt. Okay, und das findet er auch schon alles sehr ungewöhnlich. Und die erzählen dann, dass das Högel dabei ertappt worden ist, wie er ein Medikament gespritzt hat, das er nicht hätte.

00:09:27:00 - 00:09:28:07

Sprecher 2

Spritzen, so der Anwalt, sagt das.

00:09:28:12 - 00:09:55:03

Sprecher 1

Genau und der notiert das. Und dann knacken die erst mal den Spind auf, von diesem Pfleger Niels Högel. Und da ist, das ist alles ziemlich unordentlich, so ein bisschen Messie Manier und die finden dann, in diesem ganzen Wust, finden die so einen Muskel langsam, das ist so ein Medikament, womit man alle Muskeln im Körper still still legt.

00:09:55:03 - 00:09:55:22

Sprecher 2

Kenne ich also.

00:09:55:22 - 00:10:00:17

Sprecher 1

So, und das setzt dann auch deine Muskulatur zum Atmen aus und das Herz.

00:10:00:18 - 00:10:11:18

Sprecher 2

Früher in der orthopädischen Fachklinik Zivildienst gemacht, da haben die auch so was bekommen. Schmerzmittel und Muskelentspannung, das war quasi die Schmerztherapie. Ich weiß nicht, ob man das heute überhaupt noch gibt.

00:10:11:20 - 00:10:14:11

Sprecher 1

Ich glaube aber, das ist wirklich, was Sie da gefunden haben. Das ist.

00:10:14:13 - 00:10:17:03

Sprecher 2

Ja das damit, damit kann man auch, das kann man auch falsch dosieren.

00:10:17:03 - 00:10:30:04

Sprecher 1

Dieses Zeug, das heißt Panik, Panik, Rhodium, das ist ein Mittel, was in den USA bei einer Hinrichtung mit der Giftspritze zusammen vermischt wird, um den Verurteilten zu paralysieren.

00:10:31:02 - 00:10:32:05

Sprecher 2

Betäuben, betäuben.

00:10:32:05 - 00:10:35:06

Sprecher 1

Und die Todesursache ist dann Herzstillstand, weil einfach die Muskulatur.

00:10:35:07 - 00:10:39:14

Sprecher 2

Aber das hat. Das ist ja aber trotzdem Medikament, was er da ganz normal aus dem Krankenhaus.

00:10:39:19 - 00:10:44:07

Sprecher 1

Natürlich holt, der aus dem Krankenhaus kommt, aber es liegt in seinem Spind. Die Frage ist Warum liegt das da?

00:10:44:21 - 00:10:46:05

Sprecher 2

Da gehört es nicht hin. Genau.

00:10:46:16 - 00:11:06:03

Sprecher 1

Und es ist auch so, dass die Polizei erst mal auch einfach überhaupt keine Ahnung hat. Also die, die denkt sich so Ja gut, gefährliche Körperverletzung. Ja, ein Pfleger, der was tot gespritzt hat, es ist halt wirklich. Das hat die Polizei dann auch noch mal gesagt im Nachhinein. Normalerweise ist es so, wenn ein Dieb gefasst wird, dann kann man davon ausgehen, der hat schon 100 Mal geklaut.

00:11:06:15 - 00:11:18:18

Sprecher 1

Wenn ein prügelnder Ehemann festgenommen wird, kann man davon ausgehen, der prügelt schon seit ein paar Jahren. Wenn aber ein Mörder festgenommen wird, ist er. In der Regel mordet er zum Ersten Mal. Das ist selten, dass wirklich einen sind.

00:11:19:12 - 00:11:20:07

Sprecher 2

So viele Morde.

00:11:20:07 - 00:11:26:18

Sprecher 1

Gibt es ja auch. Mörder so wahnsinnig selten. Und deshalb gehen die auch erst mal wirklich nur von so einer Körperverletzung aus.

00:11:26:18 - 00:11:27:17

Sprecher 2

Aber ich muss noch mal oder.

00:11:27:17 - 00:11:29:11

Sprecher 1

Auch weiter von einem Versehen oder so.

00:11:30:18 - 00:12:03:06

Sprecher 2

Aber die haben doch den angezeigt in Körperwärme und haben aussagen lassen der Pfleger hat ein Mittel gespritzt, was er nicht hätte spritzen dürfen. Ja Punkt. Das ist es jetzt. Deswegen zeigen wir ihn an, wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge vielleicht. Genau das war jetzt dann erst mal so, mal in den Raum gestellt. Und die Polizei oder die Ermittlungsbehörden müssen dann sagen Okay, da müssen wir dann mal schauen, das ist ein schwerwiegender Vorwurf, da müssen wir doch mal genau gucken.

00:12:03:08 - 00:12:22:19

Sprecher 1

Genau, erstmal steht nur die gefährliche Körperverletzung im Raum und aber was jetzt gemacht wird, es wird die Leiche obduziert und dann wird der angeklagt. Genau. Also Nils Högl, die die Polizei fährt bei ihm vorbei.

00:12:22:19 - 00:12:23:19

Sprecher 2

Natürlich der Beschuldigte.

00:12:23:20 - 00:12:28:08

Sprecher 1

Genau, wer er ist. Er ist zu Hause, der ist auch beurlaubt. Seit einigen Tagen.

00:12:29:01 - 00:12:30:02

Sprecher 2

Haben die schon mal vom.

00:12:30:08 - 00:12:41:21

Sprecher 1

Die haben den erst mal überholt, da von dem Patienten und die Polizei fährt sie nach Hause. Was sie vorfindet ist ein ganz normalen Menschen. Ein Familienvater, ein Familienvater mit einer kleinen Tochter, der.

00:12:41:22 - 00:12:48:00

Sprecher 2

Aber warum sollten sie auch was anderes vorfinden? Ja, nur weil sein sein Schrank nicht aufgeräumt nachher ist.

00:12:48:00 - 00:12:49:07

Sprecher 3

Was also?

00:12:50:07 - 00:12:51:14

Sprecher 1

Aber es, das ist halt das aber.

00:12:51:14 - 00:12:56:12

Sprecher 2

Der normale Familienvater, das ist doch die Bestie und nicht der.

00:12:56:13 - 00:13:25:05

Sprecher 1

Lass uns erst mal ganz, ganz nah am Fall bleiben und die nehmen die natürlich direkt mit und sagen Komm Ahmed, wir wollen mit dir reden auf die Polizeistation. Dann gibt es ein Verhör. Der Nils Högel wird damit konfrontiert und er sagt dann Ja, also er ist. Er kommt so ein bisschen überheblich rüber, ja, regelrecht selbstsicher überlegen, wirft so mit medizinischen Fachbegriffen rum, dass die Polizei auch nur die Hälfte versteht.

00:13:25:05 - 00:13:40:16

Sprecher 1

Und was er sagt, ist letztlich, dass er auf keinen Fall töten wollte. Um Gottes Willen, es war nur so, dass da ein Herzstillstand war. Und er hatte halt dieses Medikament gespritzt. Ja, hat er. Er leugnet das auch gar nicht, weil er diesen Mann retten wollte.

00:13:41:09 - 00:13:43:13

Sprecher 2

Und ja, aber er hat es ja vorher gespritzt.

00:13:44:08 - 00:13:49:05

Sprecher 1

Ja, das ist ja alles nicht so, nee, er sagt, der war schon vorher in Bedrängnis.

00:13:49:14 - 00:13:54:19

Sprecher 2

Klar. Und die, die Frau, die ihn quasi dabei beobachtet hat, konnte das nicht unbedingt widerlegen.

00:13:54:19 - 00:14:14:04

Sprecher 1

Sagt die also so genau Also das kann man ruhig so, das ist jetzt alles andere auch, das liegt ja so eng beieinander. Ist der, ob der wirklich dann erst in das Herz Herzfehler bekommen hat oder schon vorher? Das kann man. Der sagt er war da und er hat es gesehen. Und überhaupt ist es so, er sei total erfahrene Intensivpflege.

00:14:14:15 - 00:14:23:16

Sprecher 1

Und wenn so eine Situation ist, dann dauert es bis Ärzte kommen und da eingreifen können. Und im Grunde genommen hat er sogar viel mehr Erfahrung als irgendein Assistenzarzt, der das gar nicht kann.

00:14:23:16 - 00:14:28:07

Sprecher 2

Aber es klingt schon nach sehr dünnem Eis. Wenn man da quasi in so einer Befragung sagt.

00:14:28:17 - 00:14:35:11

Sprecher 1

Vor allen Dingen jetzt kommt's, dann fragt halt der auch der Polizist Wie viel haben Sie denn gegeben? Und er so Ja sagt dann zwei.

00:14:35:11 - 00:14:35:24

Sprecher 3

Ampullen.

00:14:37:09 - 00:14:58:12

Sprecher 1

Und der Polizist informiert sich dann noch mal bei einem anderen Experte und sagt Was ist eigentlich dieses Gluten Chlorid mal? Was ist das für ein Zeug? Und dann erfährt er so Ja, das ist ein sehr tückisches Zeug, das wird tatsächlich angewendet im Krankenhaus, in winzigen Dosen. Damit kann man Leute, wenn die einen Herzstillstand haben, tatsächlich wieder so animieren, dass sie noch mal, dass sie wieder kommen.

00:14:59:04 - 00:15:10:01

Sprecher 1

Aber wenn man 40 Milligramm gibt und vier Ampullen sind 40 Milligramm dann, dann bringt man einen Menschen definitiv um. So, und jetzt.

00:15:10:06 - 00:15:15:12

Sprecher 2

Also das verursacht, dass das Medikament wirkt ganz stark auf den Herzrhythmus.

00:15:15:16 - 00:15:15:24

Sprecher 1

Also.

00:15:16:11 - 00:15:20:14

Sprecher 2

In geringen Dosen, kann das das Herz zum Schlagen an.

00:15:20:14 - 00:15:28:06

Sprecher 1

Genau das ist ganz tückisches Medikament, was eigentlich sogar Leben retten kann. Aber wenn man zu viel gibt, ab einer gewissen Dosis, ist es auf jeden Fall tödlich.

00:15:28:20 - 00:15:32:04

Sprecher 2

Ja, das ist doch immer so die Dosis macht das Gift.

00:15:32:09 - 00:15:32:16

Sprecher 3

Na ja.

00:15:33:06 - 00:15:34:01

Sprecher 1

Das stimmt.

00:15:34:07 - 00:15:42:15

Sprecher 2

Und also selbst in normalen Fällen, in normalen Therapien, muss man das Medikament schon gezielt und vorsichtig einsetzen.

00:15:43:02 - 00:16:03:21

Sprecher 1

Das stimmt ja. Aber bei diesem Medikament ist es wirklich ganz besonders prekär, weil es tatsächlich tötet, wenn man zu viel gibt. Das ist ja bei anderen Medikamenten dann nicht unbedingt der Fall. Und jetzt steht natürlich der Vorwurf des Mordes oder der Tötung im Raum. Und das ist auch so, dass der Polizist immer fragt, wie viel haben Sie denn gegeben?

00:16:04:03 - 00:16:09:20

Sprecher 1

Und er sagt immer Ja, zwei Ampullen und es wurden aber vier gefunden. Und jetzt? Nein, ich habe nur zwei gegeben und.

00:16:11:02 - 00:16:13:12

Sprecher 2

Aber selbst die beiden werden schon.

00:16:13:12 - 00:16:33:08

Sprecher 1

Ja, ich glaube, damit würde er noch durchkommen. Und dann sagen sie Aber ja, wir haben die Leiche obduziert. Wir können ungefähr sagen, wie viel da drin war. Und dann, dann rudert doch zurück und sagt Okay, ich habe vier gegeben. Und jetzt? Jetzt haben wir eine vorsätzliche Tötung. Ja, also wir haben jetzt den Beweis. Dieser Mann.

00:16:33:08 - 00:16:34:08

Sprecher 2

Hat gestanden vier.

00:16:34:08 - 00:16:36:06

Sprecher 1

Stand und sie haben holen gegeben und da.

00:16:36:06 - 00:16:39:07

Sprecher 2

Und er weiß, dass das eine total tödliche Dosis ist.

00:16:39:16 - 00:16:45:01

Sprecher 1

Und ich habe jetzt mal einen, damit wir nicht die ganze Zeit reden hören, den Redefluss zu unterbrechen. Habe einen Ton.

00:16:45:01 - 00:16:46:00

Sprecher 2

Rausgesucht, okay.

00:16:46:03 - 00:16:51:19

Sprecher 1

Von dem Polizisten Oliver Lenz, der ermittelt und im Prinzip sagt.

00:16:51:19 - 00:16:54:09

Sprecher 2

Ja, Moment, warte, haben wir da eine Quellenangabe zu Wo kommt das her?

00:16:54:18 - 00:17:00:02

Sprecher 1

Ja, das habe ich aus einer Doku rausgeschnitten von ARD. Okay, das ist so was. Ich weiß es gar nicht.

00:17:00:10 - 00:17:02:05

Sprecher 2

Ich weiß es auch nicht. Aber was.

00:17:02:16 - 00:17:07:16

Sprecher 1

Wir machen müssen Originalton von Oliver Lenz, der das beschreibt.

00:17:08:13 - 00:17:32:14

Sprecher 3

Das ist ja das, was ihm das Genick gebrochen hat, sage ich mal, also dadurch, dass er im Rahmen unserer Vernehmung zugegeben hat, dass er diese vier Ampullen mal verabreicht hat und ein Gutachter gesagt hat, dass das, wenn er das gemacht hat, dann muss er damit rechnen, dass der Patient stirbt. Das ist im Grunde ja, dass das Beweismittel was in Richtung Tötungsdelikt führte.

00:17:33:05 - 00:17:33:11

Sprecher 3

Ja.

00:17:33:19 - 00:17:59:10

Sprecher 1

Und jetzt wird ein Haftbefehl ausgestellt, wird erst mal ins Gefängnis gesetzt und Untersuchungshaft. Genau. Und jetzt ist ja der Punkt, wo man normalerweise hingeht und sagt Okay, wir müssen jetzt im Prinzip alle Toten exhumieren, die wir so ja, also wenn einer vorsätzlich einen Patienten tötet.

00:18:00:00 - 00:18:03:14

Sprecher 2

Heißt das ja erst mal noch gar nichts, was die Vergangenheit angeht.

00:18:04:06 - 00:18:05:22

Sprecher 1

Ja, aber.

00:18:06:24 - 00:18:19:22

Sprecher 2

Vielleicht kannte er diesen Typen persönlich und er hat Rache an ihm verübt. Die müssen doch auch nach einem Motiv irgendwie geguckt haben. Die buddeln dann doch nicht irgendwelche.

00:18:20:18 - 00:18:36:06

Sprecher 1

Okay, lass ich zu. Dein Einwand aber folgendes Sie fordern also der Polizist fordert alle Dienstpläne, wo Högel gearbeitet hat und möchte bitte die Anzahl der Sterberate.

00:18:36:08 - 00:18:38:10

Sprecher 2

Also auch an anderen Krankenhäusern.

00:18:38:13 - 00:18:40:11

Sprecher 1

Nennen. Nur an diesem Klinikum demnach? Okay.

00:18:40:21 - 00:18:44:04

Sprecher 2

Okay, er will die Dienstpläne Dienstplan auf zur Station, weil.

00:18:44:04 - 00:18:56:10

Sprecher 1

Er will wissen, wie viele Ampullen Gloria mal in der Apotheke in dieser Apotheke standen und wie viele verbraucht wurden. Das Ergebnis kommt und das.

00:18:56:10 - 00:18:57:23

Sprecher 2

Ist ja schon mal gut von dem Polizisten.

00:18:58:02 - 00:18:58:13

Sprecher 1

Ja genau.

00:18:58:19 - 00:19:01:04

Sprecher 2

Aber der hat ja auch mit den anderen Leuten bestimmt gesprochen.

00:19:01:05 - 00:19:14:13

Sprecher 1

Und es ist doch alles so merkwürdig, weil da steht so eine, die jetzt das Krankenhaus hat, doch offensichtlich schon längst gewusst. Also wenn das, wenn diese so ein Fall so präsentieren mit mit so einer Vorsicht, dann wissen die doch so da ist, wir.

00:19:14:13 - 00:19:16:12

Sprecher 2

Reden nicht, wir lassen nur über den Anwalt.

00:19:16:12 - 00:19:26:22

Sprecher 1

Kommunizieren und er hat schon so das Gefühl, da ist mehr dahinter und es gibt wohl auch Hinweise von Kollegen, ja, die Zügel und so und das Ergebnis.

00:19:26:23 - 00:19:35:14

Sprecher 2

Ist also erst mal ist es ganz klar, dass der da der Polizist dann gesagt hat, so, ich will jetzt mal genau wissen, wann hat der gearbeitet, in den letzten Jahren oder so? Genau.

00:19:36:01 - 00:19:37:02

Sprecher 1

Aber nicht schon seit mehreren Jahren.

00:19:37:04 - 00:19:43:06

Sprecher 2

Genau an welchem Tag war der da? Wann sind Leute gestorben und ich will quasi so ein ein Schema darüber hinaus.

00:19:43:08 - 00:20:12:11

Sprecher 1

Ich will jetzt eine, so eine, quasi so eine Tabelle sehen, wie viele da gestorben sind zu Hügels Dienstzeiten und wie viele bei den anderen so und interessant ist das Ergebnis von der Apotheken Inventur. Dort standen 30 Ampullen Glut mal am im Dezember 2004 und es wurden dann 185 geliefert und im Juni 2005 standen da nur noch 51 Ampullen und die Frage ist, wo ist das ganze super gefährliche Zeug geblieben?

00:20:13:00 - 00:20:15:10

Sprecher 1

Wurden die alle da verabreicht und wer hat das gemacht?

00:20:15:11 - 00:20:21:14

Sprecher 2

Aber Entnahmen werden doch auch dokumentiert und so was. Nein, Entnahmen aus der Apotheke?

00:20:22:01 - 00:20:32:17

Sprecher 1

Nee, nee, nicht. Echt nicht? Nicht so unbedingt. Nee. Also das ist da wird da irgendwie nicht so gut dokumentiert. Es wird nur immer die Anzahl der Flaschen notiert und wer das jetzt benutzt oder so, also.

00:20:32:17 - 00:20:35:13

Sprecher 2

Der konnte das quasi sich bedienen, natürlich das in seine Tasche stecken.

00:20:35:13 - 00:21:09:15

Sprecher 1

Und ja, das ist auch einer, der unter anderem einer der Vorwürfe, die nachher den Krankenhäusern gemacht werden und auch interessant ist Högel hat im Dezember 2002 in diesem Klinikum angefangen und davor wurden jährlich auf der Intensivstation maximal zweistellig von diesen Ampullen verbraucht. Und die höchste Zahl jährlich war 95 von diesen Ampullen. Und nachdem Högel da anfing, steigt der Verbrauch auf 225 Ampullen, im Jahr 2003 und 2004 sogar 380 Ampullen also.

00:21:09:19 - 00:21:10:14

Sprecher 1

Also ab.

00:21:10:23 - 00:21:12:04

Sprecher 2

Da gab es dann schon Gerüchte.

00:21:12:04 - 00:21:15:18

Sprecher 1

Mega deutlich, dass da irgendwas nicht ganz.

00:21:16:02 - 00:21:20:13

Sprecher 2

Also haben das auch schon Leute gemerkt und es wurde zu viel Reden geredet.

00:21:20:13 - 00:21:29:09

Sprecher 1

Da wurde was gemerkt und am Ende irgendwann, als es nicht mehr zu als man einfach nur die Augen zumachen konnte, wurde endlich eine Anzeige erstattet und.

00:21:29:09 - 00:21:33:12

Sprecher 2

Man wollte gar nicht wissen was da hätte. Noch so ja egal, weiter.

00:21:33:14 - 00:21:38:01

Sprecher 1

Ja und jetzt geht er natürlich auch zur Staatsanwaltschaft, sagt wir müssen jetzt anklagen.

00:21:38:01 - 00:21:43:24

Sprecher 2

Aber zu der Statistik Bisher haben wir ja nur über die Ampullen gesprochen. Was sagen die der bezahlen so.

00:21:44:00 - 00:21:59:21

Sprecher 1

Dass die Zahlen ähm, die habe ich mir jetzt nicht notiert. Aber auch die, die habe ich mir jetzt nicht genau notiert. Aber die sind, so heißt es immer, ungefähr doppelt so hoch in den Diensten von Niels Högel, also doppelt so viele Tote. Wenn Niels Högel Dienst, also.

00:21:59:21 - 00:22:05:09

Sprecher 2

Sagen wir mal, er hat einen Wochenend Dienst oder Nachtdienst und statistisch, wenn er Nachtdienst hat.

00:22:05:09 - 00:22:06:23

Sprecher 1

Sterben immer Leute.

00:22:07:04 - 00:22:12:00

Sprecher 2

Ja, und statistisch doppelt so viele, als wenn er in Urlaub ist zum Beispiel.

00:22:12:05 - 00:22:12:12

Sprecher 3

Ja.

00:22:13:05 - 00:22:22:10

Sprecher 1

Oder das war auch so eine Sache, das habe ich mir. Jetzt muss man ja gucken, was habe ich mir notiert, der wurde ja danach in den Urlaub geschickt und danach gab es keinen einzigen Animationsfilm.

00:22:23:08 - 00:22:26:01

Sprecher 2

Dann wurde das da ganz ruhig auf der Station, wo er weg war.

00:22:26:10 - 00:22:29:23

Sprecher 1

Das habe ich hier auch irgendwo stehen und jetzt sagt.

00:22:29:23 - 00:22:33:13

Sprecher 2

Also kam das da fast täglich vor, dass da reanimiert wurde, obwohl es nicht.

00:22:33:14 - 00:22:58:14

Sprecher 1

Ja, sehr oft, sehr oft. Aber man muss dazu natürlich auch sagen, das hört sich natürlich jetzt erst mal so krass an, in Krankenhäusern wird gestorben, ja, das ist da, das ist normal. Deshalb ist es ja auch so schwierig. Also im Nachhinein wird gesagt, es gibt kein besseren Ort, wo man, wenn man morden will, als im Krankenhaus, weil es so schwierig ist, weil da ständig Leute sterben und das muss man erst mal erkennen, dass da einer ist.

00:22:58:14 - 00:22:58:21

Sprecher 1

Und du.

00:22:58:21 - 00:23:01:09

Sprecher 2

Hast alle Möglichkeiten, jemanden umzubringen.

00:23:01:21 - 00:23:03:09

Sprecher 1

An der Möglichkeiten und.

00:23:03:13 - 00:23:05:01

Sprecher 2

Du kannst eine Maschine abschalten.

00:23:05:12 - 00:23:30:13

Sprecher 1

Du kannst was spritzen und äh, bis das müsste einer dahinterkommen und war auch auf diesen Gedanken fast, dass so was möglich ist, dass da einer ist, der so was überhaupt macht. Das glaubt ja gar keiner. Fakt ist, dass die Polizei sagt, wir müssen jetzt im Prinzip im Prinzip alle Toten exhumieren, wo Niels Högel Dienst hatte, sagt der Polizist zur Staatsanwaltschaft und.

00:23:30:18 - 00:23:32:13

Sprecher 2

Und gucken, ob bei denen Überdosis was.

00:23:32:13 - 00:23:35:11

Sprecher 1

Genau und was die Staatsanwaltschaft sagt. Da habe ich doch noch mal einen Originalton.

00:23:35:11 - 00:24:06:05

Sprecher 3

Rausgesucht und ich habe mit der Staatsanwaltschaft besprochen, dass wir im Grunde die die verdächtigen Todesfälle, die müssten wir eigentlich alle exhumieren und ob dozieren. Und da hat mir der Staatsanwalt gesagt am Telefon Herr Lenz, da machen wir ein Fass auf, da kriegen wir keinen Deckel mehr drauf. Die Staatsanwaltschaft ist Herrin des Ermittlungsakte. HAZ Wenn die keinen Antrag stellen, dann ist Schluss mit Ermittlungen.

00:24:06:18 - 00:24:18:08

Sprecher 1

Und genau das ist der Fall. Schluss mit Ermittlungen. Also im Prinzip wird nichts angeklagt. Also jetzt von dir nichts. Also, es wird doch. Es wird was angeklagt. Dieser eine Fall. Aber nur dieser eine Fall.

00:24:18:19 - 00:24:24:19

Sprecher 2

Also, die Staatsanwaltschaft hat gesagt exhumieren, machen wir nicht. Genau das sind. Das sind 100, 100 Leichen. Ja, wir werden wir.

00:24:24:24 - 00:24:27:06

Sprecher 1

Wir graben jetzt nicht hier Leichen aus. Das machen wir.

00:24:27:06 - 00:24:29:04

Sprecher 2

Nicht. Erstens, wir ersticken in Arbeit.

00:24:29:13 - 00:24:38:04

Sprecher 1

Es war ja die Scheune. Das ist von der Staatsanwaltschaft. Ist so was wie. Wir machen ein Fass auf den Deckel. Mehr drauf. Das ist für die.

00:24:39:07 - 00:24:40:03

Sprecher 2

Das ist ja kein Grund.

00:24:41:04 - 00:25:00:00

Sprecher 1

Ja, aber so eine Staatsanwaltschaft, die scheut massenhafte Exhumierung. So war das. Ich weiß nicht. Frag mich nicht, warum. Für den Staatsanwalt, Staatsanwaltschaft muss man auch ganz ehrlich sagen reicht ein Toter, weil wenn ein Mord, wenn er einmal wegen Mord verurteilt wurde wo wird, kriegt er ja lebenslänglich.

00:25:00:01 - 00:25:03:00

Sprecher 2

Ja, ja, aber das reicht noch nicht für die Staatsanwaltschaft.

00:25:03:10 - 00:25:04:08

Sprecher 1

Im Grunde ist die da.

00:25:04:19 - 00:25:09:01

Sprecher 2

Ja, aber in einem Rechtsstaat.

00:25:09:18 - 00:25:10:05

Sprecher 1

Natürlich.

00:25:10:07 - 00:25:10:23

Sprecher 2

Es doch auch.

00:25:10:23 - 00:25:39:03

Sprecher 1

Um Wahrheitsfindung. Natürlich. Aber bleiben wir mal weiter im Fall. Und zwar ich habe es jetzt auch stehen, dass im zweiten Halbjahr, nachdem festgenommen wurde, nicht mehr im Krankenhaus war, wo nur eine Ampulle von dem Zeug verbraucht. Also das ist mehr als eindeutig was jetzt passiert ist. Högel kommt aus der Haft wieder raus, ist erst mal wieder auf freien Fuß, ist beurlaubt, arbeitet erst mal nicht mehr und es kommt zur Trennung von seiner Frau.

00:25:39:14 - 00:25:53:20

Sprecher 1

Persönliche Lebenskrise. Er zieht zu einem Freund auch nach echt eine Story. Da fällt die Kinnlade runter. Dieser Freund, wo er wohnt. Ich komme ja gleich noch mal drauf zurück. Ich erinnere mich dran.

00:25:54:03 - 00:25:57:06

Sprecher 2

Oh, jetzt mal gucken, ob ich das schaffe. Ich schreibe es mir auf.

00:25:57:06 - 00:26:10:10

Sprecher 1

Schreib sie auf. Also, er zieht zu einem Freund. Ich sag mal so viel. Ein Freund, den er aus dem Krankenhaus auch kennt und vor allen Dingen aus dem Rettungsdienst, weil Niels Högel fährt in seiner Freizeit und am Wochenende Rettungswagen und in seiner.

00:26:10:10 - 00:26:11:02

Sprecher 2

Freizeit.

00:26:12:09 - 00:26:13:00

Sprecher 1

Am Wochenende.

00:26:13:04 - 00:26:14:01

Sprecher 2

In seiner Freizeit.

00:26:14:01 - 00:26:14:20

Sprecher 1

Zusätzlich ja.

00:26:14:22 - 00:26:15:15

Sprecher 2

Umsonst.

00:26:15:21 - 00:26:19:05

Sprecher 1

Nein, der verdient damit Geld, aber der macht das zusätzlich noch.

00:26:19:13 - 00:26:21:03

Sprecher 2

Also er arbeitet richtig.

00:26:21:03 - 00:26:25:00

Sprecher 1

Viele Stunden Arbeit im Krankenhaus und als Rettungswagen Assistent.

00:26:25:00 - 00:26:25:09

Sprecher 3

Okay.

00:26:26:03 - 00:26:33:10

Sprecher 1

Und dieser Freund, ich sage mal so, er wird auch. Dieser Freund wird auch noch Opfer. Das erzähle ich gleich noch mal! Ich will jetzt nicht so viel abschweifen.

00:26:33:12 - 00:26:33:24

Sprecher 3

Okay.

00:26:34:05 - 00:26:41:02

Sprecher 1

Und es kommt dann aber zur Anklage. Dieser Fall, die gefährden diese versuchte Tötung wird angeklagt und.

00:26:41:07 - 00:26:43:15

Sprecher 2

Aber wieso versuchte Tötung? Der ist der Tod der.

00:26:44:01 - 00:26:49:06

Sprecher 1

Ja, aber juristisch ist schwierig. Aber juristisch ist es so Du musst die Kausalität zwischen.

00:26:50:05 - 00:26:51:03

Sprecher 2

Unbedingt nachher.

00:26:51:03 - 00:27:02:17

Sprecher 1

Die Spritze ursächlich für den Tod und das kann man nicht zweifelsfrei nachweisen. Und dann wird es immer gibt es nun versuchte versuchter Totschlag und deshalb wird er auch angeklagt.

00:27:02:17 - 00:27:06:23

Sprecher 2

Aber wieso Totschlag? Es war doch Vorsatz mit den vier Ampullen.

00:27:07:20 - 00:27:10:02

Sprecher 1

Ja, es ist ja auch eine vorsätzliche versuchte Tötung.

00:27:10:15 - 00:27:13:10

Sprecher 2

Ja, aber das ist doch Jura. Ja, aber es ist ja nicht Mord.

00:27:14:09 - 00:27:21:13

Sprecher 1

Mord ist es, wenn er ein Mord Merkmal erfüllt. Und das müsste so was sein wie er macht es, weil er an das Geld der Leute.

00:27:21:13 - 00:27:22:19

Sprecher 2

Aber was aber Vorsatz.

00:27:23:10 - 00:27:43:06

Sprecher 1

Vorsatz hat nichts mit, ob Mord oder nicht Mord zu tun. Vorsatz ist überall, musst du überall haben. Vorsatz musst du bei der versuchten, beim versuchten Totschlag haben, bei der beim Mord über einem Vorsatz muss überall sein. Wichtig ist wenn du die vollendete Tötung verurteilt Urteil haben willst, dann musst du den Kausalität des Todes zu dem zu der Handlung zu.

00:27:43:17 - 00:27:45:04

Sprecher 2

Und das ist da super schwierig und das.

00:27:45:04 - 00:27:47:01

Sprecher 1

Ist sehr schwierig gewesen, weil man konnte Tag.

00:27:47:01 - 00:27:47:24

Sprecher 2

Später gestorben.

00:27:48:00 - 00:27:49:20

Sprecher 1

Ja und war der vielleicht doch?

00:27:50:10 - 00:27:51:24

Sprecher 2

Also verstehe.

00:27:52:17 - 00:27:57:00

Sprecher 1

Rechtlich schwer nachzuweisen, sehr schwer nachzuweisen. Und dann? Du kannst das ja im Zweifel für den Angeklagten.

00:27:57:00 - 00:28:06:06

Sprecher 2

Aber das werden. Ja, das sind doch viele Gründe eigentlich, dass die Staatsanwaltschaft sagt Kommt ein paar von denen holen wir uns noch aus der Erde, die noch nicht so lange tot sind, um dann noch was rauszufinden.

00:28:06:13 - 00:28:16:00

Sprecher 1

Ja, es geht ja auch noch weiter. Also es kommt dann zum Urteil in dem Prozess. Übrigens wird immer mal wieder gesagt Hey Leute, dieser Mann hat viel mehr Tote, der hat viel mehr getötet.

00:28:16:05 - 00:28:18:11

Sprecher 2

Also Zeugen beispielsweise so genau.

00:28:18:11 - 00:28:32:21

Sprecher 1

Und es bannt auch der Polizist in der Verhandlung, der wird ja auch als Zeuge vernommen. Er sagt so, wir haben ja die, wir haben das hier geprüft, er Ampullen, der hat mehr Leute umgebracht und in dem es wird halt nur dieser Fall juristisch abgehandelt, wenn der angeklagt wird. Das ist dann schwierig, wenn man das da.

00:28:32:21 - 00:28:34:09

Sprecher 2

Hat, dann der Richter bestimmt. Oder die Richterin.

00:28:34:09 - 00:28:37:20

Sprecher 1

Ist unser Anwalt, hat ja gesagt, das gehört hier gar nicht hin.

00:28:37:20 - 00:28:45:03

Sprecher 2

Ja, so, wir verstehen da, dass Sie das hier wieder hervorbringen. Wer, verehrter Zeuge, aber bitte beziehen Sie sich bitte auf den.

00:28:45:11 - 00:29:08:13

Sprecher 1

Wie Sie auf den konkreten Fall. Genau. Und ja, was passiert? Er wird wegen versuchten Totschlags verurteilt. Zu fünf Jahren Haft mit einem 5-jährigen Berufsverbot. Okay. Und jetzt scheint der Fall abgeschlossen. Der Fall Niels Högel, der möglicherweise ein massenhafter Serienmörder ist, abgeurteilt mit einer, versucht mit einem.

00:29:08:14 - 00:29:09:16

Sprecher 2

Dieser eine Vorschlag?

00:29:09:23 - 00:29:17:17

Sprecher 1

Genau. Ja. Und Oliver, also dieser dieser Polizist ermittelnde Polizist, ist natürlich auch total wütend.

00:29:17:17 - 00:29:19:23

Sprecher 2

Und so nennst den Oliver.

00:29:19:23 - 00:29:35:02

Sprecher 1

Dem Polizist Oliver Lenz redet er, aber ich hänge an meinen Notizen und deshalb passiert das manchmal und ja, es passiert einfach jetzt nichts mehr und die Polizei weiß auch nicht mehr weiter. Also sie hat alles versucht.

00:29:35:10 - 00:29:37:06

Sprecher 2

Ja, wenn die Staatsanwaltschaft nicht will.

00:29:37:20 - 00:29:39:12

Sprecher 1

Die will nicht, es passiert nichts.

00:29:39:18 - 00:29:45:18

Sprecher 2

Dann müsste die Polizei quasi wie bei Schimanski auf eigene Faust ermitteln. Aber so was passiert halt nur im Tatort.

00:29:45:21 - 00:30:01:08

Sprecher 1

Was passiert im Theater und was die Polizei braucht, ist im Prinzip ein Türöffner, wo sich die Tür ein Spalt weit öffnet. Irgendwas muss kommen und irgendwas muss kommen. Ja, irgendwie noch was? Was? Was ist es? Genau? Und jetzt ziehen erst mal drei Jahre ins Land.

00:30:01:08 - 00:30:02:07

Sprecher 2

Und er sitzt im Knast.

00:30:02:12 - 00:30:05:08

Sprecher 1

Na ja, nee, nee, nee. So auf freiem Fuß.

00:30:05:09 - 00:30:06:05

Sprecher 2

Ist das auf Bewährung.

00:30:06:05 - 00:30:10:08

Sprecher 1

Gewesen. Er geht in Berufung. Und solange ein Urteil nicht rechtskräftig ist, ist er auf freiem Fuß.

00:30:10:14 - 00:30:12:12

Sprecher 2

Nach drei Jahren, nach dem Urteil.

00:30:12:21 - 00:30:13:23

Sprecher 1

Nach dem Urteil ist erst mal frei.

00:30:14:02 - 00:30:15:06

Sprecher 2

Aber drei Jahre lang auf freiem.

00:30:15:06 - 00:30:15:23

Sprecher 3

Fuß. Ja.

00:30:16:05 - 00:30:17:17

Sprecher 2

Das ist schon skandalös, muss ich sagen.

00:30:17:18 - 00:30:29:21

Sprecher 1

Weiß jetzt nicht genau drei Jahre, aber er ist sehr lange noch auf freien Fuß. Die Berufung wird ja dann auch irgendwann verhandelt und dann kommt es zum neuen Urteil und dann muss er tatsächlich in den Knast. Wann das jetzt genau passiert ist, das kann ich jetzt ja gut.

00:30:29:21 - 00:30:34:13

Sprecher 2

Aber um im zeitlichen Ablauf zu bleiben, ist jetzt einige Zeit vergangen. Was ist dann.

00:30:34:13 - 00:30:35:00

Sprecher 3

Passiert?

00:30:35:03 - 00:30:45:07

Sprecher 1

Ja, so, und jetzt? Und jetzt passiert Folgendes Die brauchen ja irgendwie einen Ansatz, dass sie sagen können Wir wollen dem Typen jetzt das Handwerk legen. Wir wollen sagen Ja, aber.

00:30:45:07 - 00:30:46:08

Sprecher 2

Wer hat wer sagt das?

00:30:46:08 - 00:30:47:00

Sprecher 1

Ein Serienmörder?

00:30:47:00 - 00:30:50:12

Sprecher 2

Ja, aber die Polizei hat die Polizei. Das sind die Ermittlungen. Sind doch abgeschlossen.

00:30:51:15 - 00:30:52:03

Sprecher 1

Abgeschlossen?

00:30:52:12 - 00:30:55:06

Sprecher 2

Ja, der Oliver Lenz. Aber wer macht da was?

00:30:55:06 - 00:31:02:12

Sprecher 1

Kommt der Türöffner? Nein, sondern eine Frau macht was. Und zwar die Tochter einer Mutter.

00:31:03:02 - 00:31:04:17

Sprecher 2

Die auch Tochter einer Mutter. Ja.

00:31:05:00 - 00:31:34:03

Sprecher 1

Diese Frau heißt Kathrin Lohmann. Ja. 2003, also bevor der erwischt wurde, der Junge, hatte diese Frau ihre Mutter ins Klinikum Delmenhorst gebracht. Die Mutter war auch so 60 Jahre alt, schwer lungenkrank und kam auch auf die Intensivstation, lag da und dann hatte die die Mutter also sie war sehr, hing sehr an ihrer Mutter und habe auch bei ihr am Ende auf der Intensivstation und musste dann aber irgendwie mal nach Hause und hat dann angerufen in der Nacht und gefragt Wie geht es meiner Mutter?

00:31:34:03 - 00:31:41:04

Sprecher 1

Und die war schon auf dem Weg der Besserung. Ja, die sollte auch schon verlegt werden und so und dann antwortet eine Stimme am Telefon Im Moment.

00:31:41:04 - 00:31:41:16

Sprecher 3

Gut.

00:31:43:17 - 00:31:44:04

Sprecher 1

Und.

00:31:44:14 - 00:31:47:07

Sprecher 2

Und das ist ihr im Gedächtnis einfach.

00:31:47:19 - 00:32:02:18

Sprecher 1

Das vergisst man. Und da lief sie auch schon so der Schauer den Rücken runter. Was ist das für eine Antwort? Im Moment gut passt. Und später kommt der Anruf wieder. Dieselbe Stimme, die tut mir leid. Ihre Mutter ist gerade gestorben und.

00:32:02:18 - 00:32:04:21

Sprecher 2

Mit 60 ja eigentlich schon.

00:32:05:01 - 00:32:07:06

Sprecher 1

Auf dem Weg der Besserung. Sollte verlegt werden und.

00:32:07:07 - 00:32:09:08

Sprecher 2

Also von Intensivstation zurück auf eine normale.

00:32:09:08 - 00:32:31:16

Sprecher 1

Station überhaupt nicht verstehen. Ist total skeptisch. Denkt da ist doch ein Ärzte Fehler gemacht worden. Irgendwas ist da nicht nicht ganz koscher. Das ist auch irgendwie komisch alles. Sie bohrt weiter nach. Das zieht sich ja dann ja jahrelang. Sie kann nicht abschließen mit dem Fall. Sie will mehr Information, sie kriegt keine Freunde sagen Schließt doch endlich mal ab mit diesem Fall.

00:32:31:16 - 00:32:43:06

Sprecher 1

Deine Mutter ist gestorben. Sie wird irgendwie halb depressiv, sogar verliert ihre Arbeit deshalb. Es gibt sie erlebt einen richtigen sozialen Abstieg, stieg und zieht eine Einzimmerwohnung in.

00:32:43:23 - 00:32:44:15

Sprecher 2

Krass, muss.

00:32:44:15 - 00:32:54:11

Sprecher 1

Umziehen und so und dann, 2005, als dieser Fall mit dieser gefährlichen Körperverletzung verhandelt wird, ist versuchter Totschlag der eigentlich relativ unspektakulär war.

00:32:55:11 - 00:32:57:13

Sprecher 2

Hat sie dann gesagt. Klinikum Delmenhorst.

00:32:57:18 - 00:33:06:21

Sprecher 1

So ein bisschen war da so ein Mini Artikel in der Zeitung. Ach so, aber die Presse war noch völlig uninteressant, weil das war ja einfach nur ein ärzte fehler oder irgendein pfleger der das.

00:33:07:01 - 00:33:08:10

Sprecher 2

Aber diese Frau hat sich erinnert.

00:33:08:10 - 00:33:21:18

Sprecher 1

Aber die hat dann diesen Artikel zufälligerweise gelesen und gesagt im Moment war da ist so ein Pfleger gerade verurteilt worden und die so Ey, der war's, ist sich sicher. Der aber ruft sofort bei der Polizei an.

00:33:21:18 - 00:33:24:06

Sprecher 2

So von wegen. Ich habe das Gefühl, das war derjenige.

00:33:24:06 - 00:33:36:18

Sprecher 1

Der mich angerufen. Das muss der gewesen sein. Meine Mutter lag auch in Delmenhorst. Der ist verurteilt worden, weil er jemanden tot gespritzt hat. Der hat bestimmt meine Mutter umgebracht. Ruft bei der Polizei an! Oliver Lenz hebt ab. Ja, hallo.

00:33:36:21 - 00:33:37:11

Sprecher 2

Genau der.

00:33:37:17 - 00:33:45:18

Sprecher 1

Genau der, der ist, sitzt ja da. Und sie erzählt, dass und er ist natürlich so okay. Ist natürlich sehr.

00:33:45:18 - 00:33:46:11

Sprecher 2

Interessant.

00:33:46:11 - 00:34:23:07

Sprecher 1

Sehr interessiert und sie erzählt so Ja, meine Mutter ging es eigentlich ganz gut und so und jetzt denkt sich Oliver Lenz natürlich Super, wir müssen jetzt nur noch die gut mal bei dieser Frau nachweisen. Also bei dieser verstorbenen Frau und die Dienstzeit von Högel alles abgleichen. Und wenn das passt, dann haben wir hier ein handfesten Mord Beweis. Und dann und dann können wir hingehen und sagen, wir exhumieren alle Leichen, die, also alle Menschen, die gestorben sind in dieser Zeit, von diesem Vorfall, wo die Frau gestorben ist, bis zu dem Vorfall, wo er ertappt wurde, wenn zwei.

00:34:23:07 - 00:34:25:04

Sprecher 2

Jahre oder wenn die nicht eingeäschert worden sind.

00:34:25:16 - 00:34:27:04

Sprecher 1

Genau, wenn sie nicht eingeäschert.

00:34:27:04 - 00:34:30:05

Sprecher 2

Und man kann das noch nachweisen, an an Knochen.

00:34:30:18 - 00:34:32:09

Sprecher 1

Kann man, kann man. Wahnsinn.

00:34:32:22 - 00:34:42:15

Sprecher 2

Was für eine medizinische, kriminologische kriminologische Leistung so etwas dann auch durch wissenschaftliche Methoden nachweisen zu können.

00:34:43:15 - 00:34:45:21

Sprecher 1

Das hat sich absolut in dieser in dieser Zeit.

00:34:45:21 - 00:34:47:06

Sprecher 2

Ein Hoch auf die Wissenschaft, oder?

00:34:47:08 - 00:35:01:00

Sprecher 1

Ja, es wurden sogar eigene neue technische Geräte entwickelt, in Zürich, in der Schweiz oder so, um besser diese Medikamente nachweisen zu können. Also mit dem Fall hat die Wissenschaft auch Fortschritte gemacht.

00:35:01:00 - 00:35:03:19

Sprecher 2

Und darüber reden wir weiter. Nach einer ganz kurzen Pause kann ich.

00:35:04:16 - 00:35:07:02

Sprecher 1

Okay, alles klar. Machen wir kurz Pause.

00:35:07:16 - 00:35:08:04

Sprecher 2

Bis gleich.

00:35:08:04 - 00:35:09:04

Sprecher 1

Bis gleich.

00:35:13:05 - 00:35:15:07

Sprecher 1

Zartbitter. Ich habe es.

00:35:15:07 - 00:35:16:11

Sprecher 2

Mit wirklich allem probiert.

00:35:16:11 - 00:35:22:03

Sprecher 3

Auch der Podcast, den andere im Podcast da heimlich hören. Ja, ja, das stimmt, da.

00:35:22:03 - 00:35:23:07

Sprecher 2

Kann man auch süchtig werden.

00:35:23:15 - 00:35:24:16

Sprecher 3

Zwei Nobodys.

00:35:24:16 - 00:35:25:15

Sprecher 1

Wollen auch ein Stück vom.

00:35:25:15 - 00:35:30:06

Sprecher 3

Podcast Kuchen. Ich finde das echt okay. Die Sendung mit dem guten Nachgeschmack.

00:35:30:15 - 00:35:35:24

Sprecher 2

Weil man liebt dieses Palaver, diese Lebenskultur, diese Fröhlichkeit, diese Freundlichkeit mit Stefan.

00:35:36:09 - 00:35:54:02

Sprecher 3

Mit einer wirklich außergewöhnlichen Stimme von dem Micha mit viel Charisma, Persönlichkeit und Ausstrahlung und will nur einmal am Tag fressen. Liegt viel rum, ist auch manchmal so und hat was mystisches, zart und bitter. Der Talk wird auch Ihnen im Ohr zerfließen. Vielen Dank, muss ich.

00:35:54:03 - 00:36:21:21

Sprecher 2

Einfach mal sagen. Vielen Dank für das, dass sie uns einfach befreit haben. Muss man auch mal sagen. Ja, wir sind zurück hier bei dem Fall von dem intensiv Krankenpfleger Niels Högel. Stefan, du bringst das hier sehr, sehr gut rüber. Ich bin fasziniert und gebannt und musste das sogar an eine andere Sache denken. So aus meiner Familie liegt schon sehr lange zurück und das wird dann so auch in der Familie weitererzählt.

00:36:22:06 - 00:36:53:07

Sprecher 2

Und ja, da war das so, dass meine Uroma, die ist damals mit 65 Jahren verstorben in ihrem Haus. Na ja, damals sind die meisten ja zu Hause gestorben. Und dann kam dann auch der Hausarzt zu den nach Hause, um den Tod festzustellen etc. und als erstes hat der die Herz medikamente von meiner Uroma mitgenommen die er ihr kurz vorher verschrieben hat.

00:36:53:13 - 00:36:54:17

Sprecher 1

Um zu gucken woran er gestorben ist.

00:36:54:24 - 00:37:10:21

Sprecher 2

Wahrscheinlich war das Herz relativ stark und wenn die dann vier Tage oder so danach tot ist, hat er die mal lieber mitgenommen, dass die nicht da rumstehen. Und das wird dann mal sagt ach so das dieses Herz Medikament, das war aber sehr stark oder sonst was hat er das direkt mal wieder mitgenommen?

00:37:11:16 - 00:37:13:11

Sprecher 1

Aber ich gehe davon aus, das war kein Gefühl.

00:37:14:01 - 00:37:15:24

Sprecher 2

Mal gab es damals wahrscheinlich noch nicht.

00:37:15:24 - 00:37:21:20

Sprecher 1

Übrigens mal wird aus indischer Schlangen, aus indischen Schlangen.

00:37:22:05 - 00:37:22:14

Sprecher 2

Gift.

00:37:22:19 - 00:37:26:01

Sprecher 1

Gift irgendwie hergestellt.

00:37:26:01 - 00:37:27:15

Sprecher 2

Welche Schlange genau? Kobra?

00:37:27:15 - 00:37:30:14

Sprecher 1

Keine Ahnung, das habe ich öfter. Habe ich mal im Nebensatz gelesen.

00:37:31:06 - 00:37:32:22

Sprecher 2

Das und das würde ich gerne noch ein bisschen.

00:37:32:22 - 00:37:35:10

Sprecher 1

Ehrlich, ich werde das für Sie nicht.

00:37:35:10 - 00:37:38:21

Sprecher 2

Oder wie wäre es, wenn das unsere Redaktion in die Shownotes liefert?

00:37:38:21 - 00:37:39:23

Sprecher 1

Okay, das können wir machen.

00:37:39:24 - 00:38:04:24

Sprecher 2

Die Shownotes stehen übrigens auch immer in den Beschreibungstext von unserem Talk. Ja, da einfach mal reingucken. Und da gibt es dann einen Link in die Shownotes. Sobald die Schauen uns auch vorhanden, ist unsere Redaktion natürlich auch ein bisschen Zeit. Viele Grüße übrigens an unsere Redakteurin Eva, die in Hamburg lebt und wohnt und arbeitet. Okay, und gleichzeitig um unseren Talk mit betreut.

00:38:04:24 - 00:38:07:20

Sprecher 1

Und auch die will jetzt wahrscheinlich wissen, wie es weitergeht und du auch.

00:38:08:05 - 00:38:09:17

Sprecher 2

Und wenn ich dann schon wieder zu.

00:38:09:18 - 00:38:25:21

Sprecher 1

Ja, wir schweifen ab. Wir sind ja in dem Fall bei Niels Högel angekommen. Da das jetzt diese verstorbene Mutter von dieser Kathrin Lohmann exhumiert, exhumiert wird. Das wird sie auch. Das ist auch so eine Sache. Diese, dieses Ausgraben von Leichen von Verstorbenen.

00:38:26:01 - 00:38:26:18

Sprecher 2

Mega krass.

00:38:26:18 - 00:38:37:02

Sprecher 1

Das ist. Das ist so belastend für die Angehörigen. Das wird auch an mehreren Stellen beschrieben, wie die sich teilweise auch dagegen wehren. Ja, in dem Falle, die Kathrin Lohmann will.

00:38:37:02 - 00:38:38:04

Sprecher 2

Das ja, natürlich.

00:38:38:04 - 00:38:39:17

Sprecher 1

Sie will, dass das ein.

00:38:39:17 - 00:38:42:06

Sprecher 2

Potenzieller Mörder von ihrer Mutter.

00:38:42:17 - 00:38:45:23

Sprecher 1

Die will natürlich, dass sie jetzt Klarheit will, wissen, was da passiert ist.

00:38:45:23 - 00:38:46:15

Sprecher 2

Wie viele Jahre war.

00:38:46:15 - 00:38:51:22

Sprecher 1

Das alles so? Sie ist sogar bei der Exhumierung dabei. Sie steht auf dem Friedhof. Es ist ein verregneter.

00:38:52:02 - 00:38:56:16

Sprecher 2

Ja, aber die steht ja jetzt nicht unmittelbar da dabei. Die gucke die Autofahrer nicht zu oder.

00:38:56:16 - 00:39:00:16

Sprecher 1

So, aber sie standst schon in der Nähe. Sie war wirklich dabei. Das steht ja so beschrieben.

00:39:00:19 - 00:39:01:20

Sprecher 3

Ja, okay.

00:39:02:00 - 00:39:04:09

Sprecher 2

Und okay, krass.

00:39:04:09 - 00:39:13:05

Sprecher 1

Ohne, ohne psychologische Betreuung etc. Das gab es am Anfang noch nicht. Das wird im Nachhinein, wenn der Fall noch weitergeht, alles sich ändern.

00:39:13:12 - 00:39:17:10

Sprecher 2

Wie lange war denn die die Mutter tot? Das war also so 2003 gewesen.

00:39:17:11 - 00:39:29:22

Sprecher 1

Ja. Und diese Exhumierung? Ja, ich glaube, das dauert. Ja, dieses dauert ja ewig auch noch mal acht Monate bis die Staatsanwaltschaft entschließt sich diese diese Frau zurück, diese verstorbene Frau zu exhumieren.

00:39:29:22 - 00:39:30:13

Sprecher 2

In der Zeit hätte.

00:39:30:13 - 00:39:41:23

Sprecher 1

Die also ich glaube, das sind sieben Jahre, acht Jahre nach, nach dem Tod ihrer Mutter, also acht Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, wird jetzt die Leiche, wird die Verstorbene aus der Erde geholt.

00:39:41:24 - 00:39:47:05

Sprecher 2

Wenn es jetzt ein Thriller gewesen wäre, hätte der Verdächtige in der Zeit die Leiche verschwinden lassen können.

00:39:48:10 - 00:39:49:12

Sprecher 3

Na ja.

00:39:49:12 - 00:39:50:02

Sprecher 1

Aber so.

00:39:50:06 - 00:39:51:11

Sprecher 2

So ein Grab zu machen.

00:39:51:14 - 00:39:54:03

Sprecher 1

Ja, aber so weit denkt Niels Högel nicht.

00:39:54:15 - 00:39:57:10

Sprecher 2

Und sorry, dass das jetzt mal im Krankenhaus Thriller verseucht.

00:39:58:03 - 00:40:23:02

Sprecher 1

Nein, alles gut, das ist völlig in Ordnung. Und die Verstorbene liegt, es wird auch tatsächlich beschrieben, liegt in diesem Sarg, der sagt es eingebrochen und es regnet in Strömen und in diesem Grab ist alles unter Wasser. Und die finden tatsächlich auch dieses Medikament in der in, in dem Leichnam und sogar in dem Wasser, was unten in diesem ganz in dem Sarg schwimmt.

00:40:23:06 - 00:40:25:17

Sprecher 2

Moment mal, die konnten das Regenwasser untersuchen.

00:40:25:17 - 00:40:30:20

Sprecher 1

Auch das haben die untersucht. Und selbst da war dieser Wirkstoff drin, also der hat die genau.

00:40:30:20 - 00:40:32:21

Sprecher 2

Kann man das denn nachweisen? Das sind ja.

00:40:32:21 - 00:40:39:00

Sprecher 1

Das mikroskopisch Kleinste, wie das technisch jetzt möglich, so weiß.

00:40:39:00 - 00:40:40:21

Sprecher 2

Ich das Spektrometer oder so was.

00:40:40:22 - 00:40:49:08

Sprecher 1

Keine Ahnung, aber das ist wirklich enorm, weil das ist wirklich Beweis. Wenn das sogar dann noch in diesem Wasser, von wo das im Sarg steht auch noch, dass.

00:40:49:08 - 00:40:53:19

Sprecher 2

Hatten die denn Gewebe gefunden? Hatten die dann auch Gewebe? Ja anhand von Knochen sicher.

00:40:53:20 - 00:40:57:02

Sprecher 1

Also nach acht Jahren glaube ich, da ist noch einiges übrig.

00:40:57:03 - 00:40:58:04

Sprecher 2

Da ist noch einiges.

00:40:58:04 - 00:41:22:23

Sprecher 1

Übrig. Das kommt auch immer auf die Beschaffenheit der Erde an, manche Leichnam Leichname sind tatsächlich ich glaube, wenn die. Wenn es sehr trocken ist, dann verwesen die sehr schnell. Aber wenn es so nass und lehmige ist, dann dauert es länger. Und das habe ich auch meiner Stelle gelesen, dass das auch eine Rolle spielt. Manche bei manchen konnte man es, weil es einfach der verwesung prozess so stark fortgeschritten hat, auch gar nicht mehr feststellen.

00:41:22:23 - 00:41:42:21

Sprecher 2

Das stimmt. Aber sagen wir mal, das möchte ich jetzt einfach. Das hat mit dem Fall wenig zu tun, aber ich will es wissen oder drüber reden. Die Staatsanwaltschaft ordnet eine Exhumierung an, ja. Wer wird damit beauftragt? Natürlich ein Bestattungsinstitut. Aber die Staatsanwaltschaft geht da nicht auf ein Bestattungsinstitut zu, oder?

00:41:43:23 - 00:41:49:17

Sprecher 1

Ich gehe mal davon aus, doch die, die haben einen Beschluss und das heißt hier, der diese Frau.

00:41:49:17 - 00:41:50:24

Sprecher 2

Hat das Grab, soll geöffnet, wird.

00:41:50:24 - 00:41:55:10

Sprecher 1

Eröffnet werden und dann melden die sich bei einem Bestattungsunternehmen, sagen bitte.

00:41:55:14 - 00:42:00:04

Sprecher 2

Ja sagt. Dann sagt dann die Polizei zu dem Bestattungsunternehmen Wir haben hier den Auftrag zu einer Exhumierung.

00:42:00:14 - 00:42:02:18

Sprecher 1

Die haben Beschluss in der Hand und gehen da hin und dann wird das gemacht.

00:42:02:19 - 00:42:08:24

Sprecher 2

Ja, die gehen ja nicht zu dem hier her. Bestatter Kommen Sie jetzt mal mit. Sie öffnen jetzt das Grab. Hier ist er, der Beschluss.

00:42:09:14 - 00:42:12:08

Sprecher 1

Das heißt, die werden natürlich vorher informiert. Keine Ahnung, wie das abläuft.

00:42:12:16 - 00:42:30:18

Sprecher 2

Ja, ich weiß auch nicht, aber es würde mich interessieren. Ja, dann nur mal angenommen die die Staatsanwaltschaft beschließt, dass dann die Polizei zusammen mit einem Bestattungsinstitut das führt, das dann durch. Da muss ja auch gegraben werden. Ja klar, ich sage mal, die Friedhofsverwaltung.

00:42:30:23 - 00:42:31:11

Sprecher 1

Das machen wir.

00:42:31:12 - 00:42:40:04

Sprecher 2

Und dann steht dann da Bestatter und Polizei und die graben dann ja, und irgendeiner hebt dann den Sarg, wenn da noch ein Sarg ist.

00:42:40:13 - 00:43:02:22

Sprecher 1

Das hätte ich tatsächlich. Das ist doch Horror. Ist auch eine Horrorvorstellung. Hätte ich auch gelesen, dass die oberen Erdschichten das Bestattungsunternehmen abgebaggert und ab einer gewissen Tiefe gräbt dann nur noch die Polizei, weil die Beweise, die haben ja quasi ihre Kriminal Kommissare, die natürlich wissen wie man das man da nicht zerstört an beweisen ist natürlich wichtig und hat vielleicht auch was.

00:43:03:17 - 00:43:09:06

Sprecher 1

Ja also das. Aber wie das genau dann stattfindet weiß ich nicht.

00:43:09:06 - 00:43:20:01

Sprecher 2

Aber ich finde, dass diese Tätigkeit ist doch eine Tätigkeit, die eigentlich nur in den schlimmsten Albträumen, ja stattfindet. Was haben die Leute für Nerven, um so was durchzuführen?

00:43:20:03 - 00:43:46:19

Sprecher 1

Ich glaube, am schlimmsten ist es für die Angehörigen. Für die ist es wirklich schlimm. Also es hat auch im Nachhinein ein Angehöriger, der das dann miterleben musste, erzählt danach also dieser, dieser Leichnam wird ja dann in die Rechtsmedizin gebracht und dann wird er in einem neuen Sarg wieder zurückgebracht zum Friedhof. Und für viele war das so, als wäre ihr Angehöriger zum Zweiten Mal gestorben, als sie mussten diese Trauerarbeit zum Zweiten Mal durchmachen und so, also.

00:43:46:20 - 00:43:47:13

Sprecher 2

In einer ganz.

00:43:47:17 - 00:43:48:14

Sprecher 1

Das ist wirklich.

00:43:48:14 - 00:44:01:17

Sprecher 2

Hart. Also in einer ganz kleinen Parallele. Ich weiß noch, wie ich ein kleines Kind war und mein Kaninchen wurde im Garten beerdigt. Als es dann beerdigt war, hatte ich so den inneren Drang auszugraben.

00:44:02:02 - 00:44:07:10

Sprecher 1

Echt? Wieso? Ich weiß nicht, wieso. Weil. Das ist ja irgendwie so.

00:44:08:12 - 00:44:09:20

Sprecher 2

Ich habe es da natürlich nicht gemacht.

00:44:10:08 - 00:44:14:21

Sprecher 1

Aber wahrscheinlich so als Kind versteht man das vielleicht noch nicht so und denkt so, vielleicht kommt es wieder zurück oder so.

00:44:15:02 - 00:44:24:23

Sprecher 2

Vielleicht, vielleicht. Aber es war jetzt nicht unbedingt fünf Jahre alt, sondern eher so zehn. Trotzdem hatte ich diesen Druck gespürt.

00:44:24:23 - 00:44:28:07

Sprecher 1

Es ist wahrscheinlich nicht einfach für so ein Kind. Das kann mir vorstellen Ja, jetzt, Stefan.

00:44:28:15 - 00:44:30:04

Sprecher 2

Das war jetzt ein Kaninchen. Ja.

00:44:30:04 - 00:44:36:05

Sprecher 1

Okay, okay. Und weiter? Also Fakt ist, es wird halt dieses im Prinzip das Gift nachgewiesen.

00:44:36:07 - 00:44:39:24

Sprecher 2

Mucki hieß übrigens das Prinzip. Mucki hieß übrigens mein Kaninchen.

00:44:40:03 - 00:44:41:23

Sprecher 1

Ja, interessant. Und heute.

00:44:42:01 - 00:44:43:20

Sprecher 2

Ist das so egal, wenn ich etwas persönlich.

00:44:43:20 - 00:44:45:00

Sprecher 1

Sabotierte. Mein Fall.

00:44:45:00 - 00:44:46:20

Sprecher 2

Ich bringe dir was Persönliches noch rein.

00:44:47:01 - 00:44:51:22

Sprecher 1

Es ist auch okay. Ich habe zugehört. Interessant. Aber wo ist eigentlich gestorben?

00:44:52:13 - 00:44:53:04

Sprecher 2

Altersschwäche.

00:44:53:19 - 00:44:54:19

Sprecher 1

Ja, ich warte nur mal nach.

00:44:54:19 - 00:44:57:06

Sprecher 2

Was an Guillotine?

00:44:57:20 - 00:45:10:13

Sprecher 1

Ja, nee. Und auf jeden Fall genau jetzt. Das. Der Beweis liegt vor. Und jetzt ist natürlich der Punkt, wo es heißt Ah, wahrscheinlich ganz, ganz viele Hunderte. Vielleicht umgebracht. Und jetzt ist doch der Punkt, wo eigentlich eine Sonne.

00:45:10:13 - 00:45:14:07

Sprecher 2

Jahrhunderte in einem Krankenhaus.

00:45:14:12 - 00:45:16:15

Sprecher 1

Okay, aber zumindest viele.

00:45:16:24 - 00:45:17:06

Sprecher 3

Ja.

00:45:18:01 - 00:45:28:18

Sprecher 1

Und jetzt müsste doch eigentlich eine Sonderkommission eingerichtet werden. Jetzt müssten doch eigentlich die Alarmglocken schrillen. Nichts. Immer noch nichts. Erst mal passiert gar nichts der Polizei.

00:45:28:22 - 00:45:40:04

Sprecher 2

Wir sind immer noch an dem Stand, wo festgestellt wurde, sie hat auch ein Mittel im Körper, genau der Nachweis erbracht. Hier wurde ein Mittel gespritzt, was wir nicht in diesen kranken Dokumenten.

00:45:40:15 - 00:45:41:19

Sprecher 1

Finden können, finden können.

00:45:42:07 - 00:45:44:13

Sprecher 2

Und die Menge war auch schon relativ hoch wahrscheinlich.

00:45:44:13 - 00:46:12:15

Sprecher 1

Genau das wurde genau und Nils Högel hatte Dienst und er hat nicht spritzen dürfen. Es war, es war auch nicht dokumentieren. Ja, aber alles, was den Patienten geben, auch da stand es nicht. Also alles war völlig eindeutig und der Polizei die Polizei zu Staatsanwaltschaft hingegangen, hat gesagt Wir müssen hier, wir müssen ja viele, viele Leute exhumieren. Ja, und er beschreibt das dann wie auf einem orientalischen Basar bei dem Staatsanwalt.

00:46:12:15 - 00:46:35:11

Sprecher 1

Er musste richtig feilschen, wie viele Leute er exhumieren. Die Die Staatsanwaltschaft wollte ganz wenige exhumiert exhumieren. Die Polizei kam so mit 20, 30 an, und irgendwann haben sie sich, glaube ich, auf nehme ich, glaube ich, sondern weiß ich auf acht Leichen geeinigt. Und da habe ich im Prinzip auch noch einen Ton zu. Und der ist folgender Ein.

00:46:35:11 - 00:46:46:20

Sprecher 3

Problem war, dass diese diese große Anzahl von von Todesfällen auf einen Pfleger zurückzugehen ist, dass das hat uns keiner so richtig geglaubt.

00:46:47:03 - 00:47:00:16

Sprecher 1

Das heißt also, acht Leichen werden exhumiert und was passiert eigentlich jetzt mit Högel in der Zeit? Gehen wir noch mal dahin. Högel tritt seine siebeneinhalb Jahre Haftstrafe an und ein Leben. Was?

00:47:00:16 - 00:47:01:13

Sprecher 2

Wie siebeneinhalb Jahre?

00:47:01:13 - 00:47:02:18

Sprecher 1

Siebeneinhalb Jahre.

00:47:02:18 - 00:47:02:24

Sprecher 2

Haft?

00:47:03:00 - 00:47:06:13

Sprecher 1

Für was? Wegen versuchten Mordes. Er ist ja Beruf in Berufung.

00:47:06:18 - 00:47:07:09

Sprecher 2

Fünf Jahre?

00:47:07:14 - 00:47:13:20

Sprecher 1

Ja, er ist in Berufung gegangen. Und das neue Urteil lautet sieben Jahre Haft und lebenslanges Berufsverbot.

00:47:14:04 - 00:47:16:20

Sprecher 2

Egal, ich gehe in Revision und die Strafe wird verschärft.

00:47:16:20 - 00:47:17:07

Sprecher 1

Ja, genau.

00:47:17:08 - 00:47:19:04

Sprecher 2

Das kann durchaus auch passieren.

00:47:19:04 - 00:47:20:13

Sprecher 1

Natürlich kann das passieren, vor allen Dingen.

00:47:20:14 - 00:47:21:05

Sprecher 2

Juristisch gar.

00:47:21:05 - 00:47:25:13

Sprecher 1

Nicht. Ja, aber das kann auch sein, dass die Staatsanwaltschaft in Revision gegangen ist, weil die sagt das ja.

00:47:25:13 - 00:47:27:15

Sprecher 2

Das ist aber jetzt ein großes, großer Unterschied.

00:47:28:06 - 00:47:32:20

Sprecher 1

Und ich bin mir nicht sicher, wer in Revision gegangen ist. Vielleicht sogar beide, wahrscheinlich beide.

00:47:32:21 - 00:47:36:09

Sprecher 2

Weil das Urteil war ja nicht rechtsgültig und er war dann noch frei.

00:47:37:07 - 00:47:39:16

Sprecher 1

Ja, aber jetzt sitzt er im Knast.

00:47:39:21 - 00:47:42:21

Sprecher 2

Aber guter Hinweis, dass auch die Staatsanwaltschaft in Revision geht.

00:47:42:22 - 00:48:13:00

Sprecher 1

Ich schätze mal, beide sind in Revision gegangen. Das ist oft so und also auch die Presse kriegt so allmählich Wind davon. Und ein Journalist sagt Wir sind davon ausgegangen, das war wohl nur die Spitze des Eisbergs. Aber keiner, gar keiner, konnte sich so richtig vorstellen, dass er wirklich auch alleine dahintersteckte. Dass er jetzt so viele Leute umgebracht haben sollte und die diese anderen Fälle, die exhumiert werden, da passiert nicht viel.

00:48:13:00 - 00:48:47:14

Sprecher 1

Erst mal also da, die Staatsanwaltschaft macht jetzt nicht so richtig voran und Kathrin Lohmann wird das ein bisschen zu bunt. Das ist diese Tochter von der verstorbenen Frau und will da endlich jetzt mal ein bisschen, dass da was passiert, nimmt sich eine Anwältin und kriegt über diese Anwältin Akteneinsicht und sieht erst mal, was da abgeht. Ja, da. Die sieht jetzt diese ganzen Tabellen, die sieht, wie dieses Gerät mal da verbraucht wurde, dass der das da Menschenmassen in großer Zahl gestorben sind, als Nils Högel Dienst hatte.

00:48:47:14 - 00:49:15:07

Sprecher 1

Und was die Anwältin sieht und auch diese Kathrin Lohmann ist hier, die ist Serienmörder, der bald wieder auf freiem Fuß im Übrigen sein wird, weil die Haft sitzt er dann langsam ab und und es gibt ja auch noch Haft Erleichterung, der kriegt er dann irgendwie 1/3. Genau. Und genau das sagt sie. Ein Serienmörder, wo die Staatsanwaltschaft im Prinzip nicht viel macht.

00:49:15:20 - 00:49:26:19

Sprecher 1

Und sie sieht eine jahrelang untätige Staatsanwaltschaft. Und sie wirft ja auch nachher im Prozess 9-jährige Ermittlungs Blockade vor, weil die Staatsanwaltschaft einfach nichts macht und.

00:49:26:19 - 00:49:28:23

Sprecher 2

Einer der größten Serienmörder dort genau.

00:49:28:23 - 00:49:54:15

Sprecher 1

Und immer noch nicht wird endlich mal richtig das Ganze umgegraben. Und im Grunde genommen ist es Kathrin Lohmann mit ihrer Anwältin, die jetzt diese Türe aufstößt, wo der Polizist Oliver Lenz und seine Abteilung im Prinzip jahrelang drauf gewartet haben. Es kommt dann auch irgendwann eine neue Staatsanwältin an die Stelle von den von dem alten Staatsanwalt Carsten Z. Heißt, er weiß jetzt nicht, wer das genau ist.

00:49:54:24 - 00:50:21:03

Sprecher 1

Die neue Staatsanwältin heißt Daniela Bormann und die kriegt dann diese Akten in die Hand und denkt sich Ah, das kann ja wohl nicht wahr sein, wir müssen jetzt mal richtig Gas geben. Ja, und sie sieht auch diese Mord Vorwürfe. Insgesamt fünf Mann übrigens bei den acht exhumiert Leichen wurden bei fünf auch wieder dieses mal gefunden und sie sieht diese Mord Vorwürfe die immer noch nicht angeklagt sind.

00:50:21:09 - 00:50:41:01

Sprecher 1

Und jetzt? Jetzt kommt Zug in den Fall. Sie gibt der Polizei alles was sie braucht. Es wird endlich eine Sonderkommission eingerichtet und die Polizei rennt nicht mehr gegen Wände. Und jetzt schreiben auch endlich die Zeitungen. Die Presse wird jetzt auch aufmerksam. In der Presse steht Jetzt hat Högel vielleicht sogar hunderte Patienten umgebracht. Also die Katze ist.

00:50:41:10 - 00:50:43:11

Sprecher 2

Ja die Presse, das kommt direkt mit Hunderten an!

00:50:44:12 - 00:51:12:13

Sprecher 1

Ja, man muss dazu sagen, in dem neuen Prozess, der jetzt endlich angeklagt wird, lässt Niels Högel auch eine Bombe platzen. Er gibt in dem Prozess zu, dass er noch weitere Menschen umgebracht hat. Er hätte ungefähr noch 100 100 andere Manipulationen durchgeführt. Das, so nennt er das immer in diesen ganzen Prozessen, sagt er, nie tot gespritzt oder wie er sagt, nennt das immer manipuliert Inflation und.

00:51:12:18 - 00:51:14:10

Sprecher 2

Also er hat das so geschätzt oder was?

00:51:14:14 - 00:51:18:02

Sprecher 1

Ja genau, er sagt so rund 100 € runter, hunderte hätte was.

00:51:18:02 - 00:51:19:01

Sprecher 2

Jetzt rund 100 er.

00:51:19:02 - 00:51:30:15

Sprecher 1

Bei rund 100 Patienten hätte er manipuliert, sagt er in dem Prozess. Und 30 seien deshalb gestorben, sagt er. In dem Prozess, und das ist da platzt eine Bombe. Und jetzt.

00:51:30:15 - 00:51:33:24

Sprecher 2

Sagt er, um jetzt sich wichtig zu machen oder so, ja, fast schon.

00:51:34:06 - 00:51:43:13

Sprecher 1

Nein, weil in diesem Prozess, ja, das ist schwierig zu erklären, der, der das wird so aufgearbeitet und er wird ständig damit konfrontiert und irgendwann.

00:51:44:12 - 00:51:47:13

Sprecher 2

Ja, das waren so 100 bestimmt so in der Richtung.

00:51:47:15 - 00:51:48:16

Sprecher 1

Genau sagte das.

00:51:48:21 - 00:51:49:08

Sprecher 2

Gras.

00:51:49:17 - 00:51:50:01

Sprecher 1

Und.

00:51:50:03 - 00:51:52:15

Sprecher 2

Und 30 sind da auch bestimmt gestorben, würde ich mal sagen. Ja.

00:51:54:00 - 00:52:09:03

Sprecher 1

Das sagt er. Und Wahnsinn jetzt. Wie gesagt, schon die Sonderkommission wird eingerichtet. Lückenlos soll aufgeklärt werden. Es gibt keine Limits mehr. Die Polizei kriegt alles, was sie braucht. Alles. Sie kriegt, wenn exhumiert werden soll. Und wenn.

00:52:09:18 - 00:52:10:18

Sprecher 2

Wir baggern alles, wir.

00:52:10:18 - 00:52:13:06

Sprecher 1

Baggern alles aus. Jetzt, jetzt endlich.

00:52:13:12 - 00:52:14:04

Sprecher 2

Die große Schaufel.

00:52:14:04 - 00:52:25:08

Sprecher 1

Jetzt endlich hier, jetzt kommt richtig Zug in den Fall und das fast zehn Jahre, nachdem Högel an diesem Bett erwischt wurde, also 2015 ist das.

00:52:26:08 - 00:52:29:02

Sprecher 2

Wurde eigentlich observiert während.

00:52:29:02 - 00:52:30:17

Sprecher 1

Der 14 Jahre.

00:52:30:22 - 00:52:32:13

Sprecher 2

Bestand da nicht Fluchtgefahr oder so?

00:52:33:23 - 00:52:39:08

Sprecher 1

Na ja, noch sitzt er im Gefängnis. Aber noch mal ganz kurz. Zehn Jahre nachdem er erwischt wurde mit dieser.

00:52:39:08 - 00:52:40:09

Sprecher 2

Spritze fangen jetzt an.

00:52:40:12 - 00:52:59:06

Sprecher 1

Fangen die an richtig diesen Fall aufzuarbeiten. Und 2015 wird in einem zweiten Prozess, wo diese fünf bei diesen fünf Leichen oder Verstorbenen dieses Gift nachgewiesen wurde, bei fünf bei fünf wurde es wurden ja acht exhumiert. Bei fünfen wurden das wurde gut.

00:52:59:10 - 00:53:01:20

Sprecher 2

Was aber nicht heißt, dass bei diesen drei anderen, bei.

00:53:01:20 - 00:53:11:01

Sprecher 1

Den anderen nicht, ja, das heißt, bei denen konnte man es nicht genau feststellen. Wahrscheinlich hat er sie auch umgebracht, aber man konnte, man ist es. Ja, ja, es sind.

00:53:11:01 - 00:53:12:08

Sprecher 2

Aber bestimmt auch welche gestorben.

00:53:12:08 - 00:53:12:18

Sprecher 1

Während.

00:53:12:24 - 00:53:18:09

Sprecher 2

Der Dienst hat, ohne dass er da was zu tun hat. Das hätte er auch mal passieren können.

00:53:18:21 - 00:53:37:19

Sprecher 1

Tatsächlich passiert ist. Aber es sind bestimmt auch viele gestorben, wo er manipuliert hat, wo man das nicht mehr nachweisen kann. Ja, es werden ja im Prinzip nur die Fälle verurteilt, wo man es wirklich lückenlos nachweisen kann, dass er das das Gift und das Mord der Mord Beweis quasi in diesen wie bei der.

00:53:37:19 - 00:53:40:05

Sprecher 2

Ersten Frage zum Beispiel wie hieß sie noch mal?

00:53:40:05 - 00:53:42:16

Sprecher 1

Kathrin Lohmann war die Tochter und ihre Mutter ist gestorben.

00:53:42:20 - 00:53:42:23

Sprecher 3

Ja.

00:53:43:10 - 00:53:57:17

Sprecher 1

Ja, also deshalb kommt es zu einer zweiten Verurteilung im. Jahre 2015 und 2016 wird zum Dritten Mal angeklagt. Jetzt sitzt er zum Dritten Mal auf der Anklagebank und jetzt geht es um 100 tote Patienten. 100 tote Patienten.

00:53:57:21 - 00:53:59:02

Sprecher 2

Wieso jetzt plötzlich 100?

00:53:59:09 - 00:54:11:22

Sprecher 1

Weil er erst mal welche zugegeben hat. Und es werden neue Patienten, die verstorben sind, anhand der Listen ausfindig gemacht, wo er die er hätte umbringen können. Deshalb werden die auch noch angeklagt.

00:54:12:18 - 00:54:15:03

Sprecher 2

Ohne dass das sie exhumiert im Moment.

00:54:15:03 - 00:54:16:04

Sprecher 1

Die werden exhumiert.

00:54:16:11 - 00:54:18:17

Sprecher 2

Was für Ausmaße, was für Dimensionen.

00:54:18:17 - 00:54:22:24

Sprecher 1

Und sie werden exhumiert. Und jetzt lass dir das mal auf der Zunge zergehen.

00:54:23:13 - 00:54:23:14

Sprecher 3

Nein.

00:54:24:15 - 00:54:26:08

Sprecher 2

Benutzt wird eine andere Metapher.

00:54:26:08 - 00:54:27:09

Sprecher 3

Okay, stell.

00:54:27:09 - 00:54:28:05

Sprecher 2

Dir das mal vor.

00:54:28:05 - 00:54:49:11

Sprecher 1

Und das, das ist jetzt wirklich. Also deshalb auch die größte Serien Der große Serienmörder im Nachkriegsdeutschland. Für das toxikologische Gutachten müssen 134 Leichen exhumiert werden. Auf 777 Friedhöfen. Und das kostet natürlich auch Geld.

00:54:49:22 - 00:54:51:24

Sprecher 2

Wie viele Friedhöfe hat denn Delmenhorst.

00:54:52:19 - 00:54:57:23

Sprecher 1

In der die Leute wohnen? Ja, nicht nur in dem so äh, ja, die wurden ja im ganzen Umkreis begraben.

00:54:58:07 - 00:55:01:20

Sprecher 2

Aber jedes Dorf, 77 Friedhöfe, ja, wie viele Friedhöfe es da.

00:55:01:20 - 00:55:03:18

Sprecher 1

Gibt es nicht. Aber jedes Dorf hat auch ein Friedhof.

00:55:04:05 - 00:55:09:06

Sprecher 2

Oh, schon. Hat KSC nicht einen eigenen Friedhof? Ja, ja, auch alles.

00:55:09:06 - 00:55:10:16

Sprecher 1

Stimmt. Jeder Stadtteil hat.

00:55:11:01 - 00:55:12:00

Sprecher 2

Aber die werden immer kleiner.

00:55:12:00 - 00:55:25:05

Sprecher 1

Die Friedhöfe also, weil wegen der Feuerbestattung. Genau das ist übrigens auch so eine Sache. Die Zahlen muss ich gleich noch mal raussuchen. Ich glaube, 100 ungefähr über 100 mögliche Mordopfer konnten nicht mehr festgestellt werden, weil die vorher bestattet wurden.

00:55:25:08 - 00:55:27:19

Sprecher 2

Also dann ist die Zahl, die der da genannt hat, ja noch.

00:55:28:07 - 00:55:29:01

Sprecher 1

Wahrscheinlich.

00:55:29:05 - 00:55:29:24

Sprecher 2

Untertrieben.

00:55:29:24 - 00:55:38:07

Sprecher 1

Wahrscheinlich hat er während seiner Dienstzeiten 200 bis 300 Menschen umgebracht.

00:55:38:07 - 00:55:44:22

Sprecher 2

Da hatte die Bildzeitung ja so gar nicht untertrieben. Und den Titel hat er. Gehen hunderte auf sein Konto oder so? Da habe ich auch gesagt.

00:55:46:05 - 00:55:47:01

Sprecher 1

Da kann sich noch dachte, ich.

00:55:47:03 - 00:55:47:23

Sprecher 2

Hätte ich mir gar nicht.

00:55:48:03 - 00:55:49:15

Sprecher 1

Du kannst dich da an den Fall noch erinnern oder.

00:55:49:20 - 00:55:50:12

Sprecher 2

An das, den Fall?

00:55:50:24 - 00:55:51:20

Sprecher 1

Ja, hast du das denn?

00:55:51:21 - 00:55:53:20

Sprecher 2

Du hast doch eben von dieser Schlagzeile erzählt.

00:55:54:00 - 00:55:55:08

Sprecher 3

Also okay.

00:55:56:15 - 00:56:03:09

Sprecher 2

Na ja, jedenfalls konnte ich das. Ja, habe ich ja da schon gedacht, das ist übertrieben, aber es ist ja überhaupt nich übertrieben.

00:56:03:14 - 00:56:27:18

Sprecher 1

Nein, es ist nicht. Im Übrigen kommen auch noch andere Substanzen spielen auch eine Rolle. Da gibt es noch ein Malin, das ist aber ein ähnlicher Wirkstoff, der in mir vorhanden ist. Dann hat er wohl, da kommen die dann auch hinter, die haben neue Techniken sich, die haben dann neue Techniken angewandt und konnten auch feststellen, dass er auch mit so Autolack so so etwa LOL und Lido Kokain getötet hat.

00:56:27:23 - 00:56:28:05

Sprecher 2

Wow.

00:56:28:17 - 00:56:34:20

Sprecher 1

Also noch viele andere Wirkstoffe und die Polizei verhört ihn rund 30 Stunden.

00:56:35:07 - 00:56:36:09

Sprecher 2

Am Stück, oder was?

00:56:36:10 - 00:56:38:00

Sprecher 1

Arne Mehrere Tage.

00:56:38:17 - 00:56:40:21

Sprecher 2

Am Stück ist schlecht möglich.

00:56:40:21 - 00:56:54:10

Sprecher 1

Und zu dem Verhör Es ist auch interessant zu wissen, dass Högel man könnte jetzt meinen ergibt alles zu. Das tut er aber nicht. Er gibt immer nur das zu, was man ihm nachweisen kann. Also er lügt und taktiert.

00:56:54:24 - 00:56:56:00

Sprecher 2

Es machen noch alle Männer.

00:56:56:00 - 00:57:20:07

Sprecher 1

Stefan Ja, und vor allen Dingen, er sagt die ganze Zeit, er hat ja vorher im Klinikum Oldenburg gearbeitet. Er sagt die Frau Delmenhorst. Vor dem Haus hat er drei an Oldenburg gearbeitet. Er sagt Da habe ich gar nicht getötet, da habe ich das, das habe ich da nie gemacht. Und obwohl dort die Listen genau dasselbe sagen und er gibt es einfach nicht zu, irgendwann bricht er aber ein und gibt zu, er hat auch in Oldenburg getötet.

00:57:20:07 - 00:57:51:18

Sprecher 1

Er hat auch in Oldenburg manipuliert, wie er das sagt. Und er sagt vor allen Dingen auch, er hätte nie Leute umgebracht, die wach gewesen wären. Ja, das wollte er nicht antun. Aber auch das erweist sich als Lüge. Und dazu ein Ton von einem Prozessbeobachter. Professor Karlheinz Beine heißt er, der den Prozess verfolgt hat. Und der beschreibt das folgendermaßen Ein Medikament.

00:57:52:00 - 00:58:33:08

Sprecher 3

Das er verwendet hat, heißt Kokain. Da hat er im Laufe einer Vernehmung gesagt, dass er das niemals verwendet hätte, um zu töten, weil das sei für die Patienten schrecklich, und es würde führen zu einem Standort, also zu einer Unfähigkeit des Herzens, und das sei nicht zumutbar. Später wurde ihm nachgewiesen, dass er genau das gemacht hatte. Er hat erzählt, dass er wache Menschen niemals traktiert hätte, und ein Gutachter konnte relativ plausibel und einleuchtend nachweisen, dass die Todesschrei von Patienten auf der Intensivstation verursacht waren.

00:58:33:08 - 00:58:44:11

Sprecher 3

Durch genau dieses Medikament, weil es in der Tat mit erheblichen Schmerzen, Ängsten, Nöten, Todesängste verbunden ist.

00:58:44:11 - 00:58:48:06

Sprecher 1

Und auch den Ton habe ich aus der Doku rausgeschnitten, muss ich an der Stelle sagen.

00:58:48:19 - 00:58:49:22

Sprecher 2

Also er.

00:58:49:22 - 00:58:52:09

Sprecher 1

War im Prinzip auch wirklich grausam.

00:58:52:14 - 00:58:53:11

Sprecher 2

Was was er.

00:58:53:11 - 00:59:04:19

Sprecher 1

Hat nie. Man könnte ja auch meinen so es gibt ja so Todesengel Leute die umbringen, weil sie den Leuten das Leid ersparen wollen, weil sie sagen ich will die erlösen und das war definitiv nicht der Fall. Nicht bei den.

00:59:05:06 - 00:59:22:12

Sprecher 2

Todesengel, aber umschrieben die wollen, die schieben das vielleicht vor. Ich möchte den Leuten das Leid ersparen, aber tun es halt dann trotzdem, auch aus Lust am Töten. Wenn du von Todesengel sprichst.

00:59:22:12 - 00:59:27:02

Sprecher 1

Oder zu der Motivation, warum er das eigentlich gemacht hat, erzähle ich dir gleich noch mal was.

00:59:27:03 - 00:59:32:12

Sprecher 2

Aber ich würde gern wissen, was mit diesem Stone Heart dort gemeint ist. Weißt du das?

00:59:32:14 - 00:59:39:21

Sprecher 1

Das ist wohl, dass das Herz dann so Es kann sich nicht mehr bewegen und das tut unfassbar weh. Das beschreibt er da.

00:59:39:21 - 00:59:42:07

Sprecher 2

Und was ist das für ein Medikament eigentlich?

00:59:42:07 - 01:00:01:24

Sprecher 1

Das ist so dieses Muskel Relaxation. Ja, ja, ja, das ist dieses. Dieses eine. Die funktionieren alle nach demselben Prinzip. Die Muskulatur setzt im Prinzip aus. Und dann gibt es so ein Herz Flimmern und dann muss man die reanimieren. Und darum ging es Liz Högel immer. Es ging immer darum, er wollte reanimieren.

01:00:02:06 - 01:00:03:09

Sprecher 2

Um als Held dazustehen.

01:00:03:09 - 01:00:09:19

Sprecher 1

Jemanden umgebracht, einfach so, es ging immer nur darum Ich will einen umbringen und dann will ich ihn wiederholen. Und dann will ich gefeiert werden.

01:00:10:11 - 01:00:26:23

Sprecher 2

Ja, Moment mal, als Held. Er wollte nie einen umbringen, einfach so? Also er hat das ja bewusst in Kauf genommen und das ist mir immer wieder passiert, dass die sterben. Aber es ging ihm eigentlich darum, die so weit zu bringen, dass er sie am besten noch reanimiert und dann toll dasteht.

01:00:26:23 - 01:00:27:05

Sprecher 1

Genau.

01:00:27:09 - 01:00:41:11

Sprecher 2

Und wenn das nicht klappt, okay, Pech gehabt. Okay, dann mach ich das dann übermorgen nochmal. Aber sein Wunsch war, als guter, heldenhafter Intensivpflege mal wieder jemanden gerettet zu haben oder was?

01:00:41:12 - 01:00:42:07

Sprecher 1

Genauso war es.

01:00:42:15 - 01:00:42:21

Sprecher 3

Ja.

01:00:43:01 - 01:00:55:20

Sprecher 1

Er wollte sich feiern lassen, er wollte glänzen, er wollte als Rettungs Held dastehen und deshalb hat er die Leute aber genau in kritischen Zustand gebracht, um sie dann wieder zu holen.

01:00:56:01 - 01:01:14:07

Sprecher 2

Aber genau das haben doch die Kollegen gedacht, haben andere Ärzte gedacht. Es gab Gerüchte, die die Frau, von der du am Anfang erzählt, dass die ihn da beobachtet hat, wie er da eine Spritze gesetzt hat, hat dann auch gedacht Ja, seltsam. Und er kann das mir nicht erklären, was er da gerade macht. Hoppla, jetzt hat er plötzlich ein Herzstillstand.

01:01:14:18 - 01:01:21:00

Sprecher 2

So was gab es doch dann schon über Jahre und da müssen doch auch ganz viele Leute geschwiegen weggeguckt haben.

01:01:21:09 - 01:01:42:22

Sprecher 1

Und ja, und das erzähle ich dir jetzt gleich, das ist tatsächlich so, alle haben weggeguckt, ich versuche, das nicht so durcheinanderzubringen. Ist okay, wenn ich so ein bisschen mich an meine Notizen halte. Wir kommen. Ich komme mir gleich zu. Ich habe dir gesagt, es wird lang heute in in den in den Verhör wurde auch gefragt Hast du jemals daran gedacht, aufzuhören?

01:01:43:02 - 01:01:57:06

Sprecher 1

Und er hat ganz, ganz klar gesagt Nein, ich hätte immer weiter so gemacht. Und in Oldenburg hatte er ja damit angefangen, in dem Klinikum Oldenburg. Und dann hatte er gewechselt zu Klinikum Delmenhorst. Und eigentlich wollte er damit aufhören. Dann hat sich vorgenommen, hat.

01:01:57:06 - 01:01:58:23

Sprecher 2

Er denn gewechselt oder wurde irgendwie.

01:01:58:23 - 01:02:21:07

Sprecher 1

Nein, das das ist auch ein absoluter Skandal. Das erzähle ich gleich noch mal ein bisschen ausführlich. Ich will das nicht alles so durcheinanderbringen, aber er wurde im Prinzip weggelobt, obwohl alle wussten, was da läuft. Und das ist eigentlich ein mindestens. Also das ist wirklich ein ein weiterer super krasser Skandal in diesem Fall, dass viele Leute eigentlich wussten, was da passiert, aber ihn nicht gestoppt haben.

01:02:21:17 - 01:02:22:20

Sprecher 1

Aber das erzähle ich dir, damit.

01:02:22:22 - 01:02:24:05

Sprecher 2

Muss es doch auch Anklagen geben.

01:02:24:11 - 01:02:40:06

Sprecher 1

Gibt es ja auch und und die laufen immer noch, die sind noch anhängig und ihm kann nachgewiesen werden, dass er mindestens 70 in 70 Fällen manipuliert hat, wie er das nennt. Und das ist erst mal der Stand der Dinge. Okay.

01:02:40:16 - 01:02:46:15

Sprecher 2

Bei den anderen liegt die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr nah. Aber ja, da reicht juristisch nicht das Urteil.

01:02:46:23 - 01:02:53:14

Sprecher 1

Ich muss gleich noch mal genau nachgucken. Ich glaube, in 85 Fällen wurde er wegen Mordes verurteilt. Am Ende aber kann.

01:02:53:14 - 01:02:54:08

Sprecher 2

Es gar nicht vorstellen.

01:02:54:12 - 01:03:01:15

Sprecher 1

Es ist so In 55, 85 Morde wurde er verurteilt, aber ich glaube, 100 100 wurden angeklagt.

01:03:01:20 - 01:03:08:24

Sprecher 2

Aber komisch, dass man das halt gar nicht so wahrnimmt, in Anführungszeichen, nur weil es Leute im Krankenhaus waren. Wenn das jetzt Leute waren.

01:03:08:24 - 01:03:25:17

Sprecher 1

Leute, die sind ins Krankenhaus gekommen, haben sich ausgeliefert, wollten, haben sich Heilung versprochen und sind da hingekommen und wurden von einem todes pfleger umgebracht und haben aber trotzdem das ist aber trotzdem Gutachten ist.

01:03:25:18 - 01:03:26:06

Sprecher 2

Die Wirkung.

01:03:26:12 - 01:03:45:14

Sprecher 1

Los. Wie arglos uns Krankenhaus bist und dich den Ärzten hingibst und hoffst auf Genesung und dann kommt so ein Mörder und bringt dich um und du liegst hilflos in deinem Bett. Oft waren die Leute ja auch im Koma, konnten sich überhaupt nicht wehren. Und es gibt übrigens eine Frau, die war wach, also der, der hat ihr das gespritzt und die war im wachen Zustand.

01:03:45:19 - 01:03:47:05

Sprecher 2

Hat der Professor ja auch gesagt, dass das.

01:03:47:13 - 01:04:07:01

Sprecher 1

Genau, genau. Und er hat sie auch wieder reanimiert. Es ging ja immer ums Reanimieren, hat die wieder geholt und als sie dann wach war, hat die erzählt, bevor ich das war in Oldenburg, war das im Klinikum Oldenburg. Bevor ich dieses letzte Mal bekommen hatte, war jetzt ein Pfleger, der hat mir was gespritzt und da meinten die, sie habe wir woanders.

01:04:07:01 - 01:04:16:14

Sprecher 1

Und dann, ja, da hat es ein gruseliges Oha, hat die dann gesagt. Und dieser, die Niels Högel, der hat so ein ja, so ein so ein komisches Ohr. Daran erkennt man ihn auch gut.

01:04:17:07 - 01:04:18:12

Sprecher 2

So, dieses komisches Ohr.

01:04:19:00 - 01:04:36:09

Sprecher 1

Hat so ein erwachsenes Ohr. Und dann hätte längst klar sein müssen, weil er eh schon so im Verdacht stand, was da läuft. Stattdessen nichts passiert. Und diese dieselbe Frau hat er noch in einen kritischen Zustand gebracht, wieder reanimiert. Und dann ist sie gestorben und das.

01:04:36:19 - 01:04:57:15

Sprecher 2

Das finde ich jetzt schrecklich, dass das finde ich jetzt total hart, dass die in ihrem, in ihren Sorgen hier war einer, der hat mir was gespritzt und danach so alleingelassen wurde, weil dann wird es auch irgendwie, weil diese 85, das ist so unvorstellbar abstrakt, aber wenn man das dann auf die einzelne Person, dann kann man es besser.

01:04:57:18 - 01:04:58:09

Sprecher 1

Es sind alles.

01:04:58:09 - 01:05:00:00

Sprecher 2

Besser fühlen der.

01:05:00:00 - 01:05:00:12

Sprecher 1

Jungfrau.

01:05:00:24 - 01:05:27:13

Sprecher 2

Was ich damit ausdrücken will. Deswegen habe ich das auch eben so gesagt. Leute, die im Krankenhaus sind, für die da ist sie, die Wirkung auf die. Ich sage mal, das ist ja ein Fall von internationaler Reichweite, so was ist ja, aber ich wüsste jetzt nicht, dass da die Internationale groß drüber berichtet hätte, wenn da jetzt 85 Leute, ich sage mal, erschossen hätte.

01:05:28:12 - 01:05:29:03

Sprecher 1

Was ja auch.

01:05:29:21 - 01:05:30:16

Sprecher 2

Mord ist.

01:05:30:21 - 01:05:47:09

Sprecher 1

Es ist das Problem. Ist halt, es ist so, es ist nicht so greifbar. Vielleicht ja und nicht so augenscheinlich. Man sieht halt nicht irgendein Rumrennen mit einer Kalaschnikow, der im Kaufhaus die Leute umbringt, sondern er mordet da, wo Leute weiß, wo Leute.

01:05:47:10 - 01:05:49:05

Sprecher 2

Sterben, ganz leise und.

01:05:49:22 - 01:05:57:18

Sprecher 1

Leise und im Verborgenen. Und jetzt interessiert uns natürlich erst mal eine Pause machen, weil ich will jetzt noch mal erzählen, wer ist das.

01:05:57:18 - 01:06:00:09

Sprecher 2

Eigentlich? Und ich möchte auch, dass das Urteil da ist.

01:06:00:09 - 01:06:04:04

Sprecher 1

Aber auch das Urteil wollte ich ganz zum Schluss erzählen. Oder wird das jetzt schon ein bisschen.

01:06:04:18 - 01:06:07:02

Sprecher 2

Wie du willst. Wir können auch gerne jetzt erst noch mal eine Pause machen.

01:06:07:02 - 01:06:16:09

Sprecher 1

Ich erzähle es gleich noch mal das Urteil. Ich habe es ja auch schon angedeutet, wir machen jetzt eine Pause und danach steigen wir noch mal in in diesen Menschen. Niels Högel.

01:06:16:09 - 01:06:17:14

Sprecher 2

Rauchen was?

01:06:18:12 - 01:06:24:16

Sprecher 1

Wo kommt er her? Wie kann so was passieren? Wie wird einer so? Und vor allen Dingen warum hat er das überhaupt gemacht?

01:06:24:17 - 01:06:25:20

Sprecher 2

Gibt es da Gründe oder wie?

01:06:25:20 - 01:06:34:20

Sprecher 1

Ja, wirklich. Das ist jetzt die große Frage. Das wollen wir natürlich gleich hören. Also kleine Pause, und zwar mit einem Lied. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen makaber.

01:06:35:07 - 01:06:36:13

Sprecher 2

Aber du machst es trotzdem rein.

01:06:36:13 - 01:06:37:14

Sprecher 1

Aber ich mache es trotzdem, weil es.

01:06:37:14 - 01:06:38:04

Sprecher 2

So gut passt.

01:06:38:05 - 01:06:41:16

Sprecher 1

Ja, und wenn du sagst Stefan, das mache ich, es ist. Das Leben ist zynisch oder makaber.

01:06:41:16 - 01:06:43:13

Sprecher 2

Dr. Doktor, geben wir den.

01:06:43:17 - 01:07:05:18

Sprecher 1

Nein, nein. Es ist ein Lied, das er mal gesummt hat, hat eine Kollegin berichtet, während eine Reanimation lief, die er provoziert hat, hatte er sich irgendwann auf den Stuhl gesetzt und saß einfach und hat nur zugeguckt und hat während der Reanimation, also während die Menschen versucht haben, wieder ins Leben zu holen, saß er auf dem Stuhl und hat so vor sich hin gesummt.

01:07:05:18 - 01:07:17:21

Sprecher 1

Das Lied It's a long way to temporary. Und diese Kollegin, diese Krankenschwester Kollegin, beschreibt das als total surreal und komisch und sie fand das unheimlich und sie fand den Typen unheimlich.

01:07:18:03 - 01:07:23:04

Sprecher 2

Song kommt auch in dem Film Das Boot drin vor. Okay, für den Film sind wir noch ein kleinen Fact.

01:07:23:10 - 01:07:29:01

Sprecher 1

Genau. Und danach gehen wir noch mal so ein bisschen in das okay in die Personenzüge rein.

01:07:29:01 - 01:07:29:10

Sprecher 2

Bis gleich.

01:07:30:04 - 01:07:31:19

Sprecher 3

Beide Schiffe.

01:07:31:21 - 01:07:39:01

Sprecher 4

Very white love to go to love.

01:07:39:16 - 01:07:48:11

Sprecher 3

Love.

01:07:52:23 - 01:08:06:21

Sprecher 1

Ja, also jetzt zurück, jetzt zum Fall Niels Högel. Und die Frage ist natürlich Was ist das für ein Typ? Wie ist er aufgewachsen? Wie wird einer zum größten Serienmörder nach dem Zweiten Weltkrieg? Und ist.

01:08:06:21 - 01:08:07:11

Sprecher 2

Wirklich der.

01:08:07:18 - 01:08:44:11

Sprecher 1

Es ist, der es ist? Es ist der größte Serienmörder seit Nachkriegsdeutschland, also im Nachkriegsdeutschland. Und jetzt denkt man sich Hey Bestie ist da zu Hause passiert. Und die Antwort ist Er ist vor allen Dingen schrecklich normal, fürchterlich unauffällig und beängstigend durchschnittlich. Also, es ist ein ganz normaler Typ, 1976 geboren, ein Jahr jünger als ich und ich bin jetzt und der muss jetzt 46 sein, in Wilhelmshaven geboren, warmherziges Elternhaus, ganz liebe Eltern.

01:08:44:16 - 01:09:17:21

Sprecher 1

Vater ist schon Krankenpfleger, Generation also. Opa war Krankenpfleger, also eine durch und durch helfende Familie. Mutter arbeitet als Anwalt, Gehilfin und Schwester ist Zahnarzt, Helferin. Also alles ganz normal, auch die Kindheit, nichts auffälliges. Ein Kind, wie es heißt, das in so einer Kleinkind Phase keine Zerstörungswut hatte war sehr lieb. Auch mit viel Liebe erzogen, ordentlich erzogen, völlig unauffällig.

01:09:18:10 - 01:09:47:00

Sprecher 1

Auch die Kindheit ganz normal, glücklich, komplikationslos. Und er ist auch kein Einzelgänger in der Schule. Lehrerberuf im Nachhinein. Er war ein ganz normales Kind, hat Fußball gespielt, hat mit Kindern gespielt, war auch humorvoll lustig. Das berichten übrigens auch Kollegen. Er war sehr witziger Typ, eigentlich. Und interessant ist vielleicht noch Er hat unheimliche Höhenangst. Irgendwie. Er wollte eigentlich Feuerwehrmann werden.

01:09:47:00 - 01:09:57:08

Sprecher 1

Aber dann hat er gemerkt, er hat Höhenangst. Das geht nicht. Und er berichtet dann auch mal von, dass er mal auf einer einem Freizeitpark auf einer Achterbahn war und meinte er wäre fast gestorben.

01:09:57:18 - 01:09:58:07

Sprecher 2

Vor Angst.

01:09:58:07 - 01:09:59:19

Sprecher 1

Vor Angst und also im.

01:09:59:19 - 01:10:00:21

Sprecher 2

Moment beschreibst du mich.

01:10:02:04 - 01:10:03:21

Sprecher 1

Beschreibst ja wie.

01:10:03:21 - 01:10:06:08

Sprecher 2

Typ, der gern Fußball gespielt hat, Trainer von Höhenangst.

01:10:06:08 - 01:10:06:15

Sprecher 1

Ja.

01:10:07:02 - 01:10:11:05

Sprecher 2

Ich bin aber kein Arzt. Ich würde aber niemals jemanden, was ich weiß.

01:10:11:05 - 01:10:33:03

Sprecher 1

Aber das ist ja das Erschreckende dem Fall. Und die Höhenangst ist sogar so extrem, dass er ist ja Rettungssanitäter. Und wenn der Rettungswagen über Brücken fährt, muss er sich immer nach hinten setzen, da wo er nicht aus dem Fenster gucken kann, weil er das sonst nicht aushält und aber das muss am Rande. Aber das spielt vielleicht so ein bisschen so eine Rolle, weil man weiß, ja, er hat diese Ängstlichkeit eigentlich.

01:10:33:11 - 01:10:36:23

Sprecher 2

Aber sein Motiv war doch ganz klar Er will als Held dastehen.

01:10:36:23 - 01:11:00:20

Sprecher 1

Da kommen wir jetzt noch gleich zu. Ich bin auch ein bisschen bei der Kindheit, er will Medizin, das ist auch so ein Punkt. Das macht er da nicht, weil er zu faul ist. Und am Ende nachher bereut er das zutiefst und ist auch immer so ein bisschen. Ja, ich sage mal so angefixt, weil die um ihn rum ja immer Ärzte sind und er ist nur in Anführungszeichen Intensivpflege.

01:11:00:21 - 01:11:12:18

Sprecher 1

Wobei das ein echt anspruchsvoller ist, aber er und darum geht es ihm auch oft, dass er den Ärzten zeigen kann Hey, guck mal, ich kann das ja alles viel besser, ich kann viel besser reanimieren als du. Und so ist es in Tat auch.

01:11:12:22 - 01:11:14:02

Sprecher 2

Er hat ja super viel Übung.

01:11:14:06 - 01:11:32:19

Sprecher 1

Er hat ja, das hat er natürlich auch. Aber er ist auch wirklich gut. Das sagen auch die Leute. Die sind oft dankbar, dass er da ist, weil er also da gibt es Situationen, wo ein Arzt das nicht hinkriegt, ihn zu intubieren. Den Patienten kriegt er durch den Schlauch mit rein gefummelt und Niels Högel sagt Schiebt ihn beiseite, den Arzt, sagt Lass mich das machen und kriegt das wunderbar hin.

01:11:34:09 - 01:12:03:08

Sprecher 1

Er ist sogar ein Frauenschwarm. Also er macht Eindruck auf Frauen. Wie er wohnt eine Schwester im Wohnheim, wo viele Frauen ihn bewundern. Er hat auch ein bisschen mit Alkohol zu tun, also Er trinkt auch ein bisschen Alkohol, wo man wobei das kein großes Problem ist. Allerdings experimentiert er schon in seiner Zeit als er lässt sich dann zum Krankenpfleger ausbilden und experimentiert dann auch schon mit Medikamenten.

01:12:03:18 - 01:12:11:16

Sprecher 1

Und das ist nochmal ganz interessant, weil da wird er so ein bisschen Medikamenten abhängig. Vor allen Dingen diese Medikamente, wie nun Tramadol.

01:12:12:01 - 01:12:12:13

Sprecher 2

Tramadol.

01:12:12:22 - 01:12:13:22

Sprecher 1

Die wirft er sich ein.

01:12:13:23 - 01:12:14:19

Sprecher 2

Starkes Schmerzmittel.

01:12:14:22 - 01:12:34:10

Sprecher 1

Genau. Er beschreibt das als warmes Gefühl, das er dann kriegt und man erlebt da so eine Art psychischen Vollrausch ohne motorische Auffälligkeiten. Und da wird er dann auch so ein bisschen von abhängig und er lässt sich auch ausbilden. Einem zum Dritten Mal einem Rettungswagen fährt also.

01:12:34:14 - 01:12:35:03

Sprecher 2

Dritte Man.

01:12:35:03 - 01:13:09:01

Sprecher 1

Macht ja das er zum Rettungssanitäter Assistent lässt er sich ausbilden und die Kollegen beschreiben ihn auch, dass er total aus ist auf Action. Also so hat ein junger Mann der dass diese die die den Thrill sucht, so ein bisschen ja, da ist was passiert. Wir müssen Leute versorgen, wiederbeleben und. Aber sie sagen, es ist jetzt nichts Ungewöhnliches. So ticken alle im Rettungsdienst und er ist wie gesagt sehr versiert, unheimlich gut, kann sehr gut intubieren und reanimieren und ist ein wissbegieriger Schüler.

01:13:09:01 - 01:13:28:02

Sprecher 1

Und er merkt auch so, wie er die Bestätigung kriegt, wenn ihm das gelingt, Leute zu reanimieren. Da kommt das schon so langsam. Auch als Pfleger merkt er so okay, hier kriege ich meine Bestätigung und er wird dann wie gesagt Pfleger. Und dann geht er irgendwann ins Klinikum Oldenburg.

01:13:29:11 - 01:13:30:07

Sprecher 2

Oldenburg, also.

01:13:30:14 - 01:14:00:17

Sprecher 1

In das Krankenhaus, also es ist in Wilhelmshaven und dann wechselt er rüber ins Klinikum Oldenburg und lässt sich da zum Intensivpflege ausbilden auf der herz chirurgischen Intensivstation. Und die Ärzte sind total begeistert von ihm. Anfänglich er sie, die mögen seine offensiv und zupackende Art und er wie gesagt ist gut kann das. Und es gibt unerfahrene Kollegen, die waren wirklich froh, wenn er an seiner sei an ihrer Seite war und sie unterstützt hat.

01:14:01:07 - 01:14:20:19

Sprecher 1

Oft ist es auch so erzählen dann so, dass der oft die Situation so an sich gerissen hat. Der hat dann teilweise, wenn ein Patient reinkam animiert werden musste. Dann hat er die so beiseite geschoben, hat gesagt Lass mich das mal machen, ich übernehme hier dein Patienten. Und teilweise ist es so, dass er nach Reanimation, wenn sie ihm gelingen, lässt er sich feiern.

01:14:20:19 - 01:14:25:18

Sprecher 1

So beschreiben Sie es wie auf dem Fußballplatz Wenn einer ein Tor geschossen hat, also.

01:14:26:16 - 01:14:30:18

Sprecher 2

Und ich weiß nicht, ist das ungewöhnlich im Krankenhaus oder.

01:14:31:01 - 01:14:38:06

Sprecher 1

Wie es ist auffällig ist es auffällig, wie er das genießt. Diese Bestätigung nach einer gelungenen Reha.

01:14:38:06 - 01:14:50:18

Sprecher 2

Also er ist ein bisschen unangenehm, hätte also ich sage mal so, er ist nicht gerade bescheiden nehmen. Er ist auffällig unbescheiden. Und wie kann man das noch nennen?

01:14:51:01 - 01:15:10:17

Sprecher 1

Er beschreibt es auch selber einem Verhör. So schreibt er auch, als ihm die erste Reanimation gelingt, in der sich ein Held und dieses Gefühl also im Nachhinein beschreibt auch der Psychologe so Der wurde deshalb so, so gutartig. Das war schon nahm artige Züge an, dass er wieder so eine Reanimation macht und die ihm gelingt.

01:15:12:00 - 01:15:19:07

Sprecher 2

Das ist dann quasi so eine Übersprungshandlung, wie dass er dieses Gefühl wieder haben will. Und dann macht das wieder.

01:15:19:14 - 01:15:19:19

Sprecher 3

Er.

01:15:20:18 - 01:15:44:04

Sprecher 1

Und den ersten Menschen bringt er. So gehen die geht sie. Gehen die Ermittler davon aus, bringt er so im Jahr 2000 um im Klinikum Oldenburg in der heroischen Abteilung. Und mich erinnert das auch so ein bisschen an den Fall. Lucius kennt den Fall, wo so ein Journalist im Spiegel mal so Fake Storys erfunden hat, damit er so von seinen Leuten so gefeiert wird.

01:15:44:14 - 01:15:51:01

Sprecher 1

Ja, also das ist so für mich so derselbe, so ein bisschen derselbe, derselbe psychologische, finde ich.

01:15:51:15 - 01:15:52:16

Sprecher 2

Ich weiß, was du meinst.

01:15:52:23 - 01:15:56:14

Sprecher 1

Nur nur, da ist es halt, sind es nur Artikel und hier sind halt echte Menschen.

01:15:56:14 - 01:16:07:07

Sprecher 2

Dass dieser Drang, diesen Erfolg haben zu wollen und das, was dann im Hirn ausgelöst wird, das finde, dass ziehst du Parallelen oder wie.

01:16:08:19 - 01:16:30:09

Sprecher 1

So ein bisschen. Aber das ist nur so ein kleiner Gedanke gewesen. Also er ist ein totaler Narzisst, auch. Es geht ihm nur um dieses Gefühl. Und alle fragen sich immer Wie ist er so eiskalt geworden, obwohl er mit so viel Wärme aufgewachsen ist? Und trotzdem ist er wie gesagt nicht das Monster auf der Intensivstation, sondern die Leute finden ihn hilfsbereit und freundlich.

01:16:30:21 - 01:16:37:18

Sprecher 1

Einige von ihnen ein bisschen zu laut und extrovertiert, ein bisschen angeberisch. Andere beschreiben ihn so als heiß Düse.

01:16:38:01 - 01:16:38:11

Sprecher 2

Heiße.

01:16:38:11 - 01:16:40:11

Sprecher 1

Düse. Ja, weil er immer überall da ist.

01:16:40:11 - 01:16:41:10

Sprecher 2

Noch nie gehört. Das Wort.

01:16:41:18 - 01:17:04:00

Sprecher 1

Das ist so ein Wort, das fällt und rast und also er will halt einmal vor Ort sein, reanimieren. Und einer beschreibt, er war mal irgendwie mit ihm am Fußballturnier und dann ist er mit ihm nach Hause gefahren. Er hat die ganze Fahrt geredet, hat sich gedacht Halt die Klappe! Also es sind halt alles so, so Sachen, die habe ich jetzt mir so ein bisschen notiert, damit man so ein bisschen so Eindruck kriegt von Högel.

01:17:04:23 - 01:17:30:02

Sprecher 1

Als ihm dann einmal so eine Reanimation gelingt, nach so einer Spritze, war er eigentlich nicht mehr zu stoppen. Also dann geht fängt dieser Serienmord im Prinzip an und es gibt ein Wochenende in Oldenburg, das wird das schwarze Wochenende genannt oder auch intern, die Horror nach der Reanimation. Und da ist er quasi ausgeflippt, da hatte er 20 Leute wahrscheinlich dieses Mittel verabreicht.

01:17:30:06 - 01:17:51:22

Sprecher 1

Es gab 20 Reanimation nur an einem Wochenende und sechs Menschen sind gestorben. Also das muss furchtbar gewesen sein. Die, die die Kollegen beschreiben das im Nachhinein so etwas. Überall ging der Alarm los und dann hatten die Waren irgendwie an ihrer fünften Reanimation, die alles gibt. Und plötzlich ging er wieder in eine Alarm los. Die dachten da spukt es also, sie konnten es einfach nicht glauben.

01:17:51:22 - 01:17:59:05

Sprecher 2

Also dieses schwarze Wochenende hätte doch mal ja nachbereitet werden müssen.

01:17:59:12 - 01:18:00:00

Sprecher 1

Ist es auch.

01:18:00:00 - 01:18:02:01

Sprecher 2

Was ist? Was für ein Versagen.

01:18:02:03 - 01:18:18:15

Sprecher 1

Ist es auch? Der Chefarzt der Klinik Oldenburg hat danach gesagt Ich will jetzt Strichliste führen, welche Leute sterben an bei welcher Dienstzeit und da und diese Strichliste gibt es und die wurde auch angefertigt. Und da war auch ganz klar erkennbar, dass doppelt so viele Leute bei Högel sterben.

01:18:18:21 - 01:18:21:10

Sprecher 2

Und dann haben wir gesagt, der muss weg, der muss nach dem.

01:18:21:12 - 01:18:24:19

Sprecher 1

Ja, dann haben die gesagt, was ist denn jetzt müssen wir die Polizei feststellen.

01:18:24:19 - 01:18:26:01

Sprecher 2

Hat er gesagt, er wird weggelobt?

01:18:26:16 - 01:18:47:07

Sprecher 1

Ja, dann haben die. Dann haben die gesagt Okay, wir haben jetzt die Strichliste, was machen wir damit? Und dann wurde das aber so unter den Teppich gekehrt, weil dieses Klinikum Oldenburg hatte zu der Zeit einen sogenannten Hygiene Skandal. Da wurde so ein verunreinigtes Kontrastmittel irgendwie gespritzt und da waren zwei Menschen gestorben und die Klinikleitung meinte wenn Bochum Skandal.

01:18:47:07 - 01:18:47:14

Sprecher 2

Können wir.

01:18:47:14 - 01:18:53:01

Sprecher 1

Nicht machen Skandal, das kann dieses Klinikum nicht verkraften. Bitte, bitte hier alles klar, es ist.

01:18:53:01 - 01:18:53:17

Sprecher 2

Wirklich wie in so einem.

01:18:53:17 - 01:18:55:20

Sprecher 1

Horror. Also den Leuten wurde auch der kaputt.

01:18:55:20 - 01:19:05:12

Sprecher 2

Die Verwaltung sagt nein. Wir werden dieses Wochenende es trotzdem kafkaesk nennen. Wir werden dieses Wochenende trotzdem am Strand feiern, auch wenn hier der weiße Hai unterwegs ist. Das ist doch alles nur das.

01:19:05:21 - 01:19:06:02

Sprecher 3

Ja.

01:19:06:24 - 01:19:12:24

Sprecher 1

Also unfassbar eigentlich. Und Niels Högel, das ist das Krasse er. Er fühlt sich so sicher.

01:19:13:23 - 01:19:16:24

Sprecher 2

Weil das mit dem schwarzen Wochenende so krass das ist.

01:19:16:24 - 01:19:40:03

Sprecher 1

Das ist in Oldenburg passiert und Hoeneß fühlt sich immer sicherer, weil er weiß, dass einfach keiner das für möglich, was er da macht. Und es ist auch schwierig zu entdecken, was er da tut. Und es gibt auch sogenannte NRW Patienten, das heißt nicht Reanimation. Ja, da wird dann auch gefragt Ja, was hast du? Wolltest ja immer die Leute wieder zurückholen ins Leben, aber manchmal hat sie auch Leute tot gespritzt.

01:19:40:08 - 01:19:45:04

Sprecher 1

Da kam dann nachher der Arzt dazu, hat gesagt Moment, Moment, es sind nicht Reanimation Patient, der will das nicht.

01:19:45:12 - 01:19:45:22

Sprecher 2

Ach so.

01:19:45:24 - 01:19:46:08

Sprecher 1

Ja und.

01:19:46:08 - 01:19:47:21

Sprecher 2

Dann das auch klar ist in dem Glauben.

01:19:47:21 - 01:19:57:05

Sprecher 1

Dann wurden wir wurden die Boni nicht reanimiert. Und da meint Niels Högel, ja, das wusste ja nicht, er wusste ja nicht, dass sie nicht klar.

01:19:57:05 - 01:19:59:24

Sprecher 2

Wusste, das der hat genauso sich die Akten angeguckt.

01:20:00:03 - 01:20:01:08

Sprecher 1

Und jeder weiß ich nicht.

01:20:01:20 - 01:20:05:05

Sprecher 2

Aber das musste doch als intensiv Pfleger wissen, ob jemand nicht reanimiert werden kann.

01:20:05:08 - 01:20:08:08

Sprecher 1

Das kann sein, dass das nur der Arzt dann irgendwie Einsicht hat in diese.

01:20:08:08 - 01:20:09:18

Sprecher 2

Das kann ich mir nicht vorstellen.

01:20:09:23 - 01:20:14:00

Sprecher 1

Es gab noch und nöcher auch am Klinikum Oldenburg Verdachtsmomente.

01:20:14:00 - 01:20:15:06

Sprecher 2

Aber wo wir das gehabt.

01:20:15:06 - 01:20:16:03

Sprecher 1

Haben, also es gab.

01:20:16:03 - 01:20:17:10

Sprecher 2

Aus der weggelobt wurde.

01:20:18:09 - 01:20:20:15

Sprecher 1

Da komme ich jetzt zu, ich will noch ganz kurz erzählen.

01:20:20:15 - 01:20:22:09

Sprecher 2

Wenn nicht nichts mehr über die Kindheit, von dem.

01:20:22:23 - 01:20:36:10

Sprecher 1

Ist nicht bei der Kindheit, sondern wir sind bei dem, bei diesen ganz vielen Momenten, wo man hätte drauf kommen müssen, dass da es gab so viel Hinweise, ich habe ja schon diese Strichliste erwähnt. Irgendwann gab es auch so eine sogenannte Kalium Konferenz, da wo.

01:20:36:10 - 01:20:36:24

Sprecher 2

Kalium.

01:20:36:24 - 01:20:38:23

Sprecher 1

Kalium bei so viel Kalium bei den.

01:20:38:23 - 01:20:39:21

Sprecher 2

Verbraucht wird was.

01:20:40:00 - 01:21:08:10

Sprecher 1

Verbraucht wurde und bei den Verstorbenen gefunden wurde und keiner wusste wo das herkam. Und da hatte dann die Züge das Gefühl Mist, die kommen ja auf die Schliche. Da hat sich selbst versetzen lassen in die Anästhesie im selben Krankenhaus, da ging die Mordserie dann aber weiter und die Leute wussten, viele wussten, da ist was faul. Also es gab auch im Nachhinein berichtet Kollegen, die gesagt haben, Niels Högel, du kommst mir hier nicht an meinen Patienten ran, raus aus meinem Zimmer.

01:21:08:18 - 01:21:10:04

Sprecher 2

Wer hat das? Ärzte oder was?

01:21:10:06 - 01:21:24:21

Sprecher 1

Kollegen? Er hat damals gesagt Kommst hier nicht rein, du, du bringst mir meine Patienten um. Im Prozess wurde dann wieder gesagt Da kann sich keiner dran erinnern, weil alle Schiss hatten. Wir machen es ja selbst, die machen sich.

01:21:24:21 - 01:21:26:00

Sprecher 2

Auch selbst, dann wussten sie das.

01:21:26:13 - 01:21:51:09

Sprecher 1

Genau. Und dann hängt sie ja selber auch in der Strafbarkeit mit drin. Und es gab so Art, sie hat gesagt, schmeiß den Mann hier raus, der bringt mir die Leute um. Also solche Sätze fielen. Im Nachhinein will dann wieder keiner was gewusst haben. Bloß Klinik Gequatsche. Und irgendwann hat es den Leuten aber gereicht, weil die einfach gesagt haben, das ist, wir können da nicht, wir können das nicht mehr, einfach nur weg nicken.

01:21:51:19 - 01:22:09:07

Sprecher 1

Und dann wurde Niels Högel zum Chefarzt gebeten und dann wurde ihm gesagt Pass auf, entweder du arbeitest jetzt hier als Hausmeister weiter oder du gehst. Und jetzt schreiben die ein Zeugnis, schönes Zeugnis, und du gehst bei Brahms ab. Hauptsache, du haust ab.

01:22:09:07 - 01:22:12:00

Sprecher 2

Und da waren die froh. Aha, jetzt ist er nach Delmenhorst gegangen, Gott sei Dank.

01:22:12:06 - 01:22:17:24

Sprecher 1

Und dann haben wir ein Zeugnis geschrieben. Das ist blanker Zynismus.

01:22:18:11 - 01:22:21:20

Sprecher 2

Ja, ein super gutes. Dass er damit zufrieden ist und schnell geht.

01:22:21:23 - 01:22:53:01

Sprecher 1

Wussten, dass er Patienten in Notfallsituation bringt. Und das Zeugnis ließ sich folgendermaßen Högel war ein verantwortungsbewusster, interessierter Mitarbeiter. Er arbeitete umsichtig, gewissenhaft und selbstständig. Im Umgang mit Patienten war er einfühlsam, gewissenhaft und verständnisvoll. Herr Högel scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Klinikum aus. Auch eine Lüge. Er musste gehen und mit diesem Zeugnis wurde er quasi weggelobt. Und dann hat er sich damit im Klinikum Delmenhorst beworben.

01:22:53:03 - 01:22:56:01

Sprecher 2

Weiß jetzt nicht, ob das besonders gut klingt, dass das klingt.

01:22:56:01 - 01:23:03:00

Sprecher 1

Wie Das ist ja ein super Zeugnis. Der Bruder, der hat eine Bewerbung, eine Bewerbung geschickt und wurde direkt am Klinikum Delmenhorst.

01:23:03:04 - 01:23:14:18

Sprecher 2

Denkmalpfleger werden immer gesucht, auch auch damals schon. Und es gibt ja immer diese Formulierung in den Berufs Zeugnissen und das klang jetzt eher so wie durchschnittlich.

01:23:15:11 - 01:23:21:18

Sprecher 1

Okay, aber es klang jetzt nicht dieser. Mann bringt vorsätzlich Patienten in Notfallsituationen.

01:23:21:18 - 01:23:31:05

Sprecher 2

Also ich glaube solche Textbausteine gibt es, denn so ist die Runde genommen, aber in einem, in einem Berufszweig Zeugnis gibt es auch solche Formulierungen nicht.

01:23:31:23 - 01:23:39:18

Sprecher 1

Tut mir leid, ich will jetzt bitte hier nicht über dieses Zeugnis diskutieren. Dieses Zeugnis ist ein Skandal. Das ist ein absoluter, ja klar, ein Skandal ist das.

01:23:39:23 - 01:23:44:12

Sprecher 2

Aber die können dem, die hätten den quasi anzeigen müssen, anstatt ihn.

01:23:44:12 - 01:23:44:22

Sprecher 1

Genau.

01:23:44:24 - 01:23:48:03

Sprecher 2

Bitten zu gehen. Und wenn Not und wenn Hauptsache weg.

01:23:48:03 - 01:23:49:22

Sprecher 1

Mach deine Morde woanders, aber nicht bei uns.

01:23:50:01 - 01:24:03:03

Sprecher 2

Und wenn du sagst Geh bitte und dann kriegst du halt auch im Berufszweig ist und dann tragen die halt ein, was es da so gibt und können halt leider nicht eintragen. Dieser Mann ist gemeingefährlich und wahrscheinlich einige Tote auf sein Konto.

01:24:03:08 - 01:24:11:07

Sprecher 1

Aber er hätte das Klinikum Oldenburg einfach die Polizei alarmiert, statt ihn weg zu hätten mindestens 64 Morde verhindert werden können.

01:24:11:16 - 01:24:17:11

Sprecher 2

Aber deswegen gibt es ja jetzt auch ein Prozess gegen Oldenburg, oder? Das ist aber eben so angedeutet.

01:24:17:11 - 01:24:29:16

Sprecher 1

Ja, das stimmt. Es gibt ein Prozess, aber diese Klagen kommen. Viele wurden schon abgeschwächt, viele sind eingestellt worden und ich glaube, es läuft noch zwei oder so und die werden wohl auch irgendwann eingestellt.

01:24:29:22 - 01:24:39:01

Sprecher 2

Weil das sind doch wirklich ganz schwere Vergehen, Versagen auf so vielen Ebenen.

01:24:39:01 - 01:24:42:12

Sprecher 1

Es ist Unsinn, sind Unterlassung, Straftaten.

01:24:42:12 - 01:24:43:13

Sprecher 2

Das, so sagt man, das sind.

01:24:43:14 - 01:24:49:01

Sprecher 1

So, ja, es sind Unterlassung, Straftaten, Beihilfe, Straftaten also.

01:24:49:21 - 01:24:52:09

Sprecher 2

Aber der Nachweis ist dann wieder so schwierig zu erbringen.

01:24:52:09 - 01:25:09:23

Sprecher 1

Alles schwierig. Es heißt, wir wussten es nicht, wir hatten die Kliniken haben immer gesagt, wir haben keine Beweise. Ja, wir haben keine Beweise. Ja, klar, die keine Beweise. Dann schaltet die Polizei ein. Dann kümmert die sich um Beweise. Ja, so wie es dann irgendwann auch passiert ist. Aber so haben sie sich da. Im Endeffekt ging es doch den Klinik.

01:25:09:23 - 01:25:11:04

Sprecher 2

Unterlassene Hilfeleistung, den.

01:25:11:04 - 01:25:19:04

Sprecher 1

Klinik das auch ging es nur darum, sie wollten keine Rufschädigung, sie wollten nichts an den Hacken haben, kein Skandal, nicht noch Skandal.

01:25:20:01 - 01:25:29:24

Sprecher 2

Und Delmenhorst ist jetzt nicht so weit weg von Oldenburg, da gab es auch bestimmt die einen oder anderen Kontakte. Und dass man da mal auch in die Zeitung geguckt hat oh, das ist dieser Typ, der vor ein paar Jahren bei uns war.

01:25:30:22 - 01:25:39:19

Sprecher 1

Niels Högel sagt in dem Verhör Es ist ganz interessant. Ton, wenn ich gewusst habe, sie sitzen alle in der Küche, da habe ich manipuliert.

01:25:40:02 - 01:25:41:22

Sprecher 2

Also die Kollegen, genau.

01:25:41:22 - 01:26:03:13

Sprecher 1

Er habe dann den Alarm für 30 Sekunden ausgestellt, das Zimmer verlassen und in einer anderen Ecke der Station sich dorthin begeben, damit er mit dem Notfall nicht in Verbindung gebracht wurde. So ist er vorgegangen. Er sagt aber auch Nie wäre es sein primärer Gedanke gewesen, zu töten, er sei der festen Überzeugung gewesen, er könne die Situation beherrschen. Es ging ihm immer nur um das Auslösen.

01:26:03:13 - 01:26:09:00

Sprecher 2

Der Notfall Situation und bei den ganzen wo es nicht geklappt hat ja okay, Statistik. Aber beim nächsten Mal klappt's wieder.

01:26:09:12 - 01:26:22:05

Sprecher 1

So was nennt man letztlich bedingten Tötungs Vorsatz. Deshalb ist er auch wegen Mordes im Endeffekt verurteilt worden, weil wenn jemand den Tod in Kauf nimmt und so eine Tat begeht, ist es. Es ist keine fahrlässige Tötung mehr, sondern dann reden wir von einem vorsätzlichen Mord.

01:26:22:05 - 01:26:23:16

Sprecher 2

Wie es das Urteil ausgegangen.

01:26:26:00 - 01:26:48:07

Sprecher 1

Ich will noch, dass das sage ich jetzt gleich, ich sage nur, in Delmenhorst ging ja das Morden dann weiter und die Aussagen der Kollegen war allen war es längst klar, das habe ich ja schon erwähnt und es wurde dann auch. Es gab zum Beispiel auch einen Fall, wo ein Mitarbeiter auch wieder diese Ampullen mit mal im Papierkorb gefunden hatte.

01:26:48:07 - 01:27:14:12

Sprecher 1

Nach einer Notfallsituation ist zum Klinikchef gegangen. Das war ein Orden in Delmenhorst und hat gesagt Hier, das sind die Ampullen und wir haben hier Niels Högel und wie sieht es aus? Und der Chef hätte nur gesagt, das überschreitet die Kompetenzen, halte ich meine raus? Also na halt mal die Füße still. Maulkorb und wie drei Jahre vorher auch in Oldenburg verstreichen auch in Delmenhorst die Chancen, den Mörder zu stoppen.

01:27:15:18 - 01:27:29:09

Sprecher 1

Und eine Kollegin berichtet, wenn sie frühmorgens ins Krankenhaus kam und Niels hatte Nachtschicht, und es standen schon die ganzen leeren Betten im Gang, hatte sie schon gedacht. Okay, alles klar. Niels Högel war wieder da.

01:27:30:00 - 01:27:31:19

Sprecher 2

Also leere Betten heißt seine Geschichte.

01:27:31:19 - 01:27:45:00

Sprecher 1

Da sind mehrere gestorben oder einer gestorben. Einige reden sogar vom Sensen Högel. Der Begriff fiel wohl auch mal und im Endeffekt hat er dann sein durfte er nicht mehr arbeiten in dem Klinik.

01:27:45:00 - 01:27:59:04

Sprecher 2

Aber die Leute, die da gearbeitet haben, die müssen doch auch ihren Angehörigen gesagt haben, wenn mal was bei euch ist, kommt bloß nicht in ein Krankenhaus und lasst euch in ein anderes Krankenhaus einliefern. Auch weil das hier läuft. Da sensen Högel rum, nachts spritzen die Leute hier tot.

01:28:00:14 - 01:28:06:08

Sprecher 1

Das kann ein einige. Also ich will jetzt nicht behaupten, alle wussten es, aber es war manchen.

01:28:06:17 - 01:28:10:01

Sprecher 2

Wenn der Spitzname Sensen Högel da schon umgeht und.

01:28:12:04 - 01:28:13:16

Sprecher 1

Es ist sogar so, dass es ist.

01:28:13:16 - 01:28:14:04

Sprecher 2

Absolut.

01:28:14:04 - 01:28:33:01

Sprecher 1

Und fast ein Krankenpfleger berichtet hat sogar dann im Nachhinein berichtet in dem Prozess, der Högel hätte gefragt Wieso ist denn hier im Aufzug ein Defibrillator? Und dann hätte der gesagt Ja, na gut, man muss immer einen mitnehmen, weil es kann ja sein, dass im Aufzug was passiert. Am nächsten Tag fand dann plötzlich eine Reanimation im Aufzug statt. Und wer hat die Reanimation gemacht?

01:28:33:02 - 01:28:43:03

Sprecher 1

Niels Högel. Ich meine also, das sind doch alles irgendwie Vorkommnisse, wo man irgendwie mal hellhörig werden muss. Aber du hast jetzt Wissen wieder. Also genau.

01:28:43:13 - 01:28:44:08

Sprecher 2

Prozess und Urteil.

01:28:44:08 - 01:29:07:23

Sprecher 1

Ganz kurz noch Es ist auch noch wichtig zu erwähnen, dass er nach Delmenhorst ja noch frei also er war ja noch lange nicht, noch lange nicht im Gefängnis und er war ja dann eine Zeit lang musste er sich einen neuen Job suchen. Da hatte er dann zeitweilig im Altenpflegeheim gearbeitet. Auch da geht man davon aus, dass er ungefähr 20 Leute, dass er da an 20 Leuten an dem Tod beteiligt war.

01:29:07:23 - 01:29:19:01

Sprecher 1

Aber das konnte man nie nachweisen. Der Prozess 2018 dann das war der Mann Rede vom Mammut Prozess. Als dann endlich alle Taten von der.

01:29:19:02 - 01:29:21:01

Sprecher 2

Wird gerne mal benutzt das Wort Mammut Prozess.

01:29:21:02 - 01:29:51:15

Sprecher 1

Mammut Prozess. Es war auch tatsächlich so, dass er dann gar nicht im Gerichtssaal hat, weil die ganzen Leute da gar nicht Turnhalle, so eine, so eine, so eine Festhalle im in Oldenburg wurde da irgendwie gemietet. Weser Ems Halle hieß sie. 126 Nebenkläger waren anwesend, 17 Anwälte, 80 Journalisten, 100 Zuschauer, also insgesamt 400 Menschen im Gerichtssaal. Und Niels Högel, angeklagt auf der Anklagebank, schon länger im Gefängnis saß er schon wegen der vorherigen Urteile.

01:29:52:03 - 01:30:07:07

Sprecher 1

Und wie er da auch reinkam, wie die Leute ihn beschreiben, an das sind auch die Bilder, die man im Internet sehen kann. Von Niels Högel, wie er auf der Anklagebank sitzt. Und also hat so eine Camp David Jacke an, massiger Typ mit.

01:30:07:07 - 01:30:08:16

Sprecher 2

Bart, David Ja.

01:30:08:17 - 01:30:09:14

Sprecher 1

Kennt man ja.

01:30:09:18 - 01:30:10:02

Sprecher 2

Wie Dieter.

01:30:10:02 - 01:57:11:21

Sprecher 1

Bohlen. Genau so eine Camp David Jacke, total, so massig hat so ein Bart sich rasiert und man sieht so dieses verkümmerte Ur ist sehr auffällig und man brauch wirklich viel Tränensäcke unter den Augen. Aufgequollen sieht gar nicht gut aus, aber Bauch wirklich viel Fantasie um sich vorzustellen, dass er mal sehr viel Schlag bei Frauen hatte und und auch Affären teilweise im Krankenhaus.

Über diesen Podcast

Ein Talk über Kriminalfälle. Wir berichten uns abwechselnd über Fälle, die uns bewegt haben. Manchmal verzetteln wir uns, raufen uns die Haare, sind fassungslos oder müssen trotz allem auch mal kurz Lachen. Wir versuchen es mit Empathie und Neugier uns den Fällen zu nähern.
Größtensteils deutsche Fälle, öfters aus den 80ern.

Kontakt: post@zartundbitter.net
Instagram: @zartundbittertalk

von und mit Stephan Kern & Michael Rieck

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