Zart & Bitter: Crime Stories

Zart & Bitter: Crime Stories

Transkript

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00:01:00 - 00:00:26:06

Sprecher 1 

Zartbitter Crime Stories. Der Crime Monat der Crime Mans, wie wir das Ganze genannt haben, ist immer noch dran und wir haben schon wieder eine Folge hier für euch veröffentlicht. Liebe Hörerin, liebe Hörer, liebe Crime Talker, liebe Crime Hörer. Ja, zart und bitter ist wieder da. Stefan Kern, Jule Sommer und meine Wenigkeit Michael Rick sind wieder da und wir haben einen nächsten Fall vorbereitet.

00:26:06 - 00:00:48:00

Sprecher 1

Und noch mal der Appell wie bei der Folge davor Bitte hören, hören, hören, folgen, abonnieren, liken, teilen, kommentieren, den Leuten Bescheid sagen. Wir wollen nämlich die Schallmauer von 10.000 Downloads in einem Monat durchbrechen. Warum wir das Ganze machen, werden wir am Ende der Folge, nachdem das Auto abgelaufen ist, noch mal kurz erklären. Stefan kannst du dann.

00:48:09 - 00:00:54:20

Sprecher 2

Ja kurz erklären. Ja, genau das mache ich und erst mal auch herzlich willkommen von mir aus. Stefan Hallo und.

00:55:10 - 00:00:56:02

Sprecher 1

Jule ist auch wieder.

00:56:05 - 00:01:03:09

Sprecher 2

Jule ist dabei. Weil Jule hat einen Fall mitgebracht und wenn Jule dabei ist, ist das immer eine ganz besondere Folge.

01:03:09 - 00:01:08:21

Sprecher 1

Wir verlassen uns auch auf Jule, sonst hat der coole Monat gar keinen, gar keinen Zweck. Ohne Jule können wir einpacken.

01:09:03 - 00:01:20:07

Sprecher 2

Ja, weil Jule bringt meistens immer Geschichten. Also Crime Stories aus dem wahren Leben, wo sie auch ganz nah dran ist. Also erst mal Hallo Jule.

01:20:13 - 00:01:31:03

Sprecher 3

Hallo, grüßt euch einen schönen guten Abend. Ja, vielen Dank. Ich habe da die Latte voll hoch gehängt. Ja, aber Hannes, der Zufall, das ist ja ein Fall aus Essen. Ich komme aus Essen und ich glaube, da bin ich drüber gestolpert.

01:31:12 - 00:01:33:08

Sprecher 2

Ach, da bist du jetzt insofern. Ja.

01:34:13 - 00:01:35:02

Sprecher 1

Da wohnst du.

01:35:03 - 00:01:36:12

Sprecher 3

Soll ich berichten? Ja.

01:37:03 - 00:01:40:17

Sprecher 2

Noch mal ganz, ganz kurz gefragt Wo bist du eigentlich gerade? Wo erreichen wir dich?

01:41:19 - 00:01:43:15

Sprecher 3

Zu Hause? Tatsächlich? In Essen?

01:43:15 - 00:01:44:11

Sprecher 2

In Essen? Okay.

01:45:01 - 00:01:45:16

Sprecher 3

Genau. Ja, wir.

01:45:16 - 00:02:10:22

Sprecher 1

Sind auch sogar mit Video verbunden. Wir haben jetzt das ganze bei Teams gemacht und nicht über Skype. Und das ist toll. Die Bildqualität ist super. Vielen Dank, Stefan, dass du Teams vorgeschlagen. Es ist ja viel besser als Skype. Ich wusste gar nicht, dass ich so, so überhaupt nicht funktioniert. Also die Bildqualität ist super, die Audioqualität ist super. Und weil wir wissen, dass die Hörerinnen und Hörer es überhaupt nicht leiden können, wenn wir nicht in den Fall gehen, sondern rumlabern.

02:10:22 - 00:02:14:22

Sprecher 1

Vorher höre ich jetzt noch auf und Jule fängt an zu berichten.

02:15:03 - 00:02:41:18

Sprecher 3

Ja, ich habe ja gerade schon gesagt, ich bin sozusagen drüber gestolpert. Tatsächlich handelt es sich da um einen Fall, an den ich fast täglich denken muss, nämlich immer dann, wenn ich im Auto sitze. Auf der A 52 und über die mentale Portal Brücke fahre. Denn es handelt sich da um einen Fall, wo ein Mädchen entführt wurde und für elf Tage in dieser Brücke gefangen war.

02:41:24 - 00:02:47:20

Sprecher 3

Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich war wirklich in genau in der Brücke gefangen.

02:48:13 - 00:02:49:20

Sprecher 1

In so einem Brückenpfeiler.

02:49:20 - 00:02:54:08

Sprecher 3

Nicht in einem Brückenpfeiler, sondern tatsächlich unter der Fahrbahn die Fahrbahn.

02:54:09 - 00:02:55:16

Sprecher 1

Wie hoch ist denn diese Brücke.

02:56:00 - 00:03:25:21

Sprecher 3

Die 65 Meter hoch. Die führt über das Rohr Tal. Unten drunter ist Mühlheim ganz idyllisch. Da grasen Kühe und Pferde. Das sind Weiden. Obendrüber fliegen die Flugzeuge. Also ganz in der Nähe der Düsseldorfer Flughafen. Und diese Brücke verbindet Essen und Düsseldorf. Und die Fahrbahn. Das ist so konstruiert, das muss bei jeder Brücke so sein. Die Fahrbahn liegt auf einem Hohlkörper.

03:26:05 - 00:03:41:04

Sprecher 1

Ja, das hat man vielleicht mal gesehen in irgendwelchen Dokumentationen, wenn es um Brückenbau geht oder so, das hat was mit Statik zu tun und so, und da kann man auch, glaube ich innendrin so rumfahren als Autobahn Betreiber etc. Also.

03:41:06 - 00:03:44:24

Sprecher 3

Rumlaufen, zumindest rumfahren weiß ich jetzt gar nicht. Was wahrscheinlich auch das kann sein.

03:45:03 - 00:03:47:08

Sprecher 1

Ja mit so Elektroautos habe ich glaube ich mal gesehen, aber.

03:47:08 - 00:03:53:22

Sprecher 3

Man kann tatsächlich unter der Fahrbahn diese ganze Brücke ablaufen. Das ist ja auch wichtig, um um die zu kontrollieren.

03:54:04 - 00:03:56:09

Sprecher 1

Ja, wenn man sich so eine Brücke von unten vorstellt und.

03:56:09 - 00:03:59:11

Sprecher 2

Zu warten, so eine Brücke nehmen, dann müssen wir die Schäden beobachten und so was.

04:00:09 - 00:04:00:20

Sprecher 3

So ist.

04:01:02 - 00:04:08:01

Sprecher 2

Und. Und da drin waren Entführte. Ja, Moment. Ich weiß von gar nichts.

04:08:01 - 00:04:10:11

Sprecher 3

Ganz genau. Das war jetzt der Schock.

04:10:11 - 00:04:20:03

Sprecher 2

Sozusagen inszeniert. Jetzt entführt, höre ich jetzt zum Ersten Mal. Ich weiß von gar nicht. Da ist ein Mädchen drin, eingeschlossen. Welches Mädchen? Und warum ist sie da eingeschlossen?

04:20:21 - 00:04:47:17

Sprecher 3

Das ist die 12-jährige Manuela. Der Fall ist schon einige Zeit her. Deswegen gab es überhaupt auch einen Zugang zu dieser Brücke. Heutzutage war das gar nicht mehr möglich. Da ist es nur eben mit doppelt Sicherheits Schloss möglich in diese Brücke überhaupt rein zu gelangen. Aber dieser Fall hat sich zugetragen 1994, das war im Mai 1994. Am 5. Mai wurde die 12-jährige Manuela in Essen entführt.

04:49:14 - 00:05:15:24

Sprecher 3

Und dieser Fall, der ist an allen Ecken und Enden doppelt und dreifach tragisch, weil sie ein totales Ja, also nicht nur sie waren nicht Zufallsopfer, sondern sie war sozusagen das falsche Opfer. Die Entführer, das hat sich später herausgestellt, die wollten jemand ganz anderen entführen. Die wollten ein Kind reicher Eltern entführen. Die haben 2 Millionen Mark damals Lösegeld verlangt.

05:15:24 - 00:05:42:15

Sprecher 3

Und die Eltern von Manuela? Die waren gar nicht wohlhabend, sondern der Vater war, nachdem er lange Zeit arbeitslos gewesen war, jetzt seit einiger Zeit Hausmeister bei der Familie. Albrecht Das ist eine ganz große Familie in in Essen, das sind die Mitinhaber von Aldi. Und da war der Hausmeister da und die Entführer dachten offenbar, dass sie mit der Manuela ein Kind der Familie Albrecht entführen.

05:43:05 - 00:05:48:17

Sprecher 1

Die Albrecht Brüder waren, die hatten ja selber schon mit Entführung zu tun gehabt. Ja, ja und die haben gedacht.

05:48:18 - 00:05:49:17

Sprecher 3

Die waren, dieses.

05:49:17 - 00:05:52:13

Sprecher 1

Kind wäre gehörte zur Familie.

05:53:04 - 00:06:13:02

Sprecher 3

Genauso ist es, weil die eben vorher. Die kamen sich wohl ziemlich klug vor, die hatten das vorher wohl schon ausgekundschaftet, diese ganze Örtlichkeit. Die Familie wohnte in Schwör. Das ist in Essen ein ganz, ja wirklich ein gut angesehener Stadtteil von reichen Leuten.

06:13:02 - 00:06:15:07

Sprecher 1

Da wohnte jetzt die Familie Albrecht, oder was?

06:15:21 - 00:06:39:15

Sprecher 3

Da wohnte die Familie Albrecht ganz genau. Und die Familie von Manuela hatte auf dem Anwesen auch ein kleines Häuschen, weil der Vater da eben als Hausmeister tätig war bei der Familie. Und dadurch waren offenbar die Entführer diese beiden, das sind zwei Brüder, die waren der Meinung, dass sie jetzt ganz besonders klug vorgehen und dann ein Kind aus reichem Hause entführen.

06:39:23 - 00:06:54:03

Sprecher 3

Hätten sie mal eins und eins zusammengezählt, dann hätten sie vielleicht gewusst, dass das Kind der Familie Albrecht nicht unbedingt mit dem Bus zur Schule fahren würde. Das war nämlich genau bei Manuela der Fall. Sie ist mit dem Bus wollte sie zum Gymnasium in Essen fahren.

06:54:17 - 00:07:06:23

Sprecher 1

Aber die Familie Albrecht, die hat ja auch ihre Familie so von der Öffentlichkeit ziemlich abgeschirmt. Man weiß ja gar nicht nichts oder wenig über die. Es gibt ja noch nicht mal richtige Bilder von.

07:06:23 - 00:07:09:18

Sprecher 3

Denen, aber man weiß nichts Genaues. Ja.

07:10:06 - 00:07:16:17

Sprecher 2

Ist denn die. Hatten denn die Albrecht auch ein Mädchen, das in demselben Alter war? Die Albrecht?

07:16:17 - 00:07:50:00

Sprecher 3

Das. Das weiß ich noch nicht mal, ne? Nicht, dass ich wüsste. Also die. Die haben auf jeden Fall Kinder gehabt. Doch, aber stimmt. Da muss wohl auch in einem ähnlichen Alter, weil die Manuela da wohl auch Spielgefährten hatte. Insofern konnte das schon auch hinkommen. Aber wie gesagt handelt es sich um eine totale Verwechslung. Also das Manuela war das falsche Mädchen und wurde von den Entführern eben an dem Morgen in ein Auto gezerrt, in einen zwei sitzenden VW Polo in Pink.

07:50:00 - 00:07:55:20

Sprecher 1

Und die haben das auch bis zum Ende gedacht, dass sie quasi die richtige Person entführt hätten.

07:56:13 - 00:08:06:00

Sprecher 3

Die haben das erst noch durchgezogen. Es gab auch direkt am ersten Tag einen Anruf an die Familie, wo dann Lösegeld gefordert wurde von 2 Millionen Mark.

08:06:00 - 00:08:07:22

Sprecher 1

Also an die falsche Familie natürlich.

08:08:06 - 00:08:16:16

Sprecher 3

Bei der, bei der, dann bei der richtigen Familie, also bei der Hausmeister, Familie, bei Manuela. Die Familie wurde angerufen und die forderten 2 Millionen Mark Lösegeld.

08:16:21 - 00:08:20:24

Sprecher 2

Also die hatten dann relativ schnell gemerkt, dass sie das falsche Mädchen hatten, oder?

08:21:06 - 00:08:40:05

Sprecher 3

Nee, nee, nee, nee, nee. Die dachten dann noch, sie, sie wollten Lösegeld erpressen haben von Manuela, die die Nummer ihrer Eltern herausgefunden haben, bei den Eltern angerufen. Die Schwester hat das Telefonat allerdings entgegengenommen und war eben völlig verdattert, weil sie eben Anruf bekommt, wofür Manuela 2 Millionen Mark Lösegeld gefordert werden.

08:40:05 - 00:08:46:01

Sprecher 1

Und die Leute haben gedacht, die Entführer haben gedacht, sie würden hier mit den Reichen all die Erben sprechen, oder?

08:46:08 - 00:09:16:11

Sprecher 3

Ja, und verlassen sich darauf. Nur 2 Millionen Mark. Keine Polizei, keine Meldung, sonst kommt Manuela nicht mehr Leben zurück. Das große Problem jetzt an dieser ganzen Sache war Inzwischen hatten die Eltern von Manuela schon die Polizei eingeschaltet, hatten das gemeldet, hatten eben gesagt, die Tochter ist von der Schule nicht zurückgekommen bei einem Telefonat in ihrem Gymnasium, wo dann sogar auch klar, sie war an diesem Tag gar nicht beim Unterricht, also bei den Eltern sofort klar, da muss irgendwas passiert sein.

09:16:11 - 00:09:47:00

Sprecher 3

Manuela war ganz zuverlässig, irgendwas muss passiert sein. Sie haben die Polizei eingeschaltet. Die hat auch direkt unter Hochdruck gesucht. Das schon, das muss man sagen. Aber durch ganz kuriose Zusammenhänge ging die, ging die Polizei relativ zügig davon aus, dass sie es hier gar nicht mit einem Entführungsfall zu tun haben, sondern dass Manuela ausgerissen ist. Dazu muss man wissen.

09:47:06 - 00:09:48:03

Sprecher 1

So ist das ja oft.

09:49:15 - 00:10:11:22

Sprecher 3

Dass das kommt durchaus schon mal vor, das absolut, dass die Familie, die stammte aus dem Sauerland und Manuela muss sich wohl zu der Zeit nicht so ganz wohlgefühlt haben hier. Hatte wohl auch dann schon mal der Familie irgendwie gesagt, auch ich würde am liebsten wieder zurück ins Sauerland. Da fühlte sie sich irgendwie wohler als da in Essen. In Essen war sie gar nicht so richtig angekommen.

10:12:13 - 00:10:33:06

Sprecher 3

Das war so ein Hinweis für die Polizei, dass die eben sagten Na ja, nicht, dass sie eben ausgerissen ist und einfach wieder zurück ist ins Sauerland. Dann kam noch mit dazu und das ist bis heute auch nicht geklärt, wie das zu Stande kommt. Es meldeten sich, nachdem die Polizei dann an die Öffentlichkeit gegangen war, nicht nur wenige, sondern richtig viele Zeugen.

10:33:06 - 00:10:42:22

Sprecher 3

Bis zu 50 Zeugen. Hinweise gingen ein, die allesamt behaupteten, sie hätten Manuela im Sauerland gesehen, hätten sogar mit ihr gesprochen.

10:44:01 - 00:10:49:11

Sprecher 2

Was an die 50 Zeugen, die gesagt hätten, die gesagt haben, wir hätten sie mit Sauerland gesehen.

10:49:23 - 00:10:51:21

Sprecher 3

Ja, genau. Und das führte dann dazu.

10:51:21 - 00:10:55:16

Sprecher 1

Was glaubst du, woher das kam? Gab es denn da irgendwie einen Aufruf? Wer hat sie gesehen oder.

10:55:16 - 00:10:56:04

Sprecher 2

Ist es.

10:56:04 - 00:11:27:12

Sprecher 3

Gab es? Genau, es gab also die Polizei hat einen Aufruf gemacht, Manuela ist vermisst. Bitte melde dich dann. Aber die Zeitungen titelten auch schon so Vermisstenfall, Entführung oder einfach nur ausgerissen? Fragezeichen. Und das führte offenbar dazu, dass die Zeugen sich ein bisschen ja dann irgendwie beeinflusst fühlten. Anders kann man sich das nicht erklären. Man kennt ja vielleicht dieses, dieses Experiment mit diesem, mit diesen Schimpansen.

11:27:12 - 00:11:29:04

Sprecher 3

Kennt ihr das? Oder mit dem Gorilla?

11:29:04 - 00:11:30:06

Sprecher 1

Nee, was ist denn da?

11:30:18 - 00:11:48:24

Sprecher 3

Da, da spielt eine Basketball Mannschaft, spielt Basketball und du bekommst den Auftrag. Beobachte bitte das schwarze Team und zähle die Pässe, dann machst du das. Und nachher erfährst du erst, dass während die gespielt haben, ein Gorilla mitten durchs Bild läuft.

11:49:04 - 00:11:50:02

Sprecher 1

Und sie sind einfach.

11:50:23 - 00:12:18:14

Sprecher 3

Einer und man sieht den einfach nicht. Keiner, der dieses Experiment mitmacht, ist irgendwie der unsichtbare Gorilla. Heißt das glaube ich oder der unsichtbare Affe? Müsst ihr mal testen. Das ist echt faszinierend. Man sieht diesen Affen einfach nicht und anders kann ich mir das nicht erklären. Also es geht ja auch genau in die andere Richtung. Man weiß ja vielleicht auch die Zeugen auch zu beeinflussen sind oder wie schwierig das ist, mit Zeugenaussagen umzugehen, hat aber offenbar dazu geführt, dass die Polizei das nicht so richtig ernst.

12:18:16 - 00:12:20:03

Sprecher 1

Die liegen oft falsch zeugen.

12:20:07 - 00:12:37:17

Sprecher 2

Also also es ist so, dass, wenn man sich auf eine Sache konzentriert, so zum Beispiel, ich konzentriere mich jetzt darauf, dass die hier irgendwo rumläuft, dann blendet man die anderen Sachen aus. So, so, so, irgendwie ist das gemeint oder so wäre es vielleicht zustande gekommen, dass sie, die alle plötzlich gesehen haben?

12:38:07 - 00:13:14:22

Sprecher 3

Ja, ist ja auch eine eine Sache, wie die Frage vielleicht gestellt wurde Hat jemand Manuel Neuer im Sauerland gesehen? Und sofort melden sich eben viele, die das ja nur gut meinen. Die wollen ja nur helfen, die wollen ja nicht die Polizei verwirren, die wollen ja nur helfen und sagen vielleicht Ja, ich habe sie gesehen, ich habe sie da im Sauerland gesehen und das führte aber eben leider, leider dazu, dass die Polizei dann so ein bisschen davon abgekommen ist und diesen diesen Entführer Ausfall, von dem sie eben am Anfang ausgegangen war, durch diese, durch diesen Erpresser Anruf dann sogar so ein bisschen heruntergestuft hat.

13:14:22 - 00:13:28:15

Sprecher 3

Die haben sogar auch die Größe verkleinert. Der der Leute, die daran tätig waren, haben eben gesagt okay, dann ist es vielleicht doch jetzt nicht ein Entführungsfall, sondern ein gerissenes Mädchen. Und da wart mal ein bisschen ab.

13:28:16 - 00:13:32:07

Sprecher 2

Okay, also das heißt, die Entführer hatten schon angerufen.

13:33:01 - 00:13:37:16

Sprecher 3

Aber sie hatten am ersten Tag direkt angerufen und hatten 2 Millionen Mark Lösegeld gefordert.

13:37:22 - 00:13:44:20

Sprecher 2

Ja, aber weil so viele Zeugen gesagt haben, dass im Sauerland sind die dann davon ausgegangen, das ist ein Fake Anruf oder was?

13:45:14 - 00:14:15:06

Sprecher 3

Ja, und hinzu kommt noch und das total kurios, diese Entführung. Das war ein Donnerstag und an einem Freitag kam eben besagter Anruf danach meldete sich aber der Entführer, der mutmaßliche Entführer, eben nicht mehr. Die Polizei dachte eben okay, gut, jetzt ist das vielleicht wirklich nur ein entschwundenen, gerissenes Mädchen. Nachher stellte sich aber heraus, dass sogar einer der Entführer mit seinem damaligen Partner weggefahren war.

14:15:06 - 00:14:31:12

Sprecher 3

Übers Wochenende. Der war einfach nicht da. Der Partner, der wusste gar nichts von dieser Entführung, ist ja klar. Der war nicht eingeweiht und hatte einfach seinen Freund eingeladen. Auf ein schönes Wochenende. Der kann dann natürlich nicht sagen Nee, ich kann jetzt nicht. Ich habe dann entführt, das Mädchen in der Brücke und 52.

14:32:00 - 00:14:35:14

Sprecher 1

Das hatte sich ja auch eine andere Ausrede ausdenken können.

14:35:22 - 00:14:46:04

Sprecher 3

Ganz genau. Wir fahren jetzt übers Wochenende weg. Das heißt, er war das komplette Wochenende einfach nicht da. Er konnte also gar nicht den Anruf machen. Also eine total komische Verquickung.

14:46:11 - 00:14:51:00

Sprecher 1

Die allerdings irgendwie nicht so richtig, so richtig gut geplant. Ihre Entführung.

14:51:00 - 00:15:02:15

Sprecher 3

Überhaupt nicht. Überhaupt nicht die. Im Nachhinein stellt sich heraus Diese beiden Entführer, die das so stümperhaft und so dilettantisch gemacht haben für das Mädchen wäre es aber die hätte das fast mit dem Leben bezahlt.

15:02:19 - 00:15:07:24

Sprecher 2

Aber noch mal eine Frage Das heißt, sie haben die entführt und dann direkt in diese Brücke gesteckt oder was?

15:08:17 - 00:15:32:22

Sprecher 3

Die haben die in diese Brücke gebracht. Die kannten beide diese Brücke, weil die auch mal da als als Stricher sich verdingt haben oder zumindest diesen diesen Treff kannten. Der Auberge, das ist eine Raststätte da an der A 52, die gilt so als schwulen Treffpunkt. Und beide, der eine, einer der Entführer, der ist bisexuell, der andere ist homosexuell. Und beide kannten diesen Treffpunkt.

15:32:22 - 00:15:36:09

Sprecher 3

Und dadurch wussten die ganz genau, dass es da ein Zugang gibt zu dieser Brücke.

15:37:00 - 00:15:39:14

Sprecher 1

Heute ist die vielleicht mal Arbeiter da gesehen oder so was.

15:39:19 - 00:16:01:17

Sprecher 3

Ja, so ist es. Und da ist auch also auch die, die die Paare haben sich auch in dieser Brücke oft getroffen. Wie gesagt, damals gab es da noch ganz leichten Zugang. Heute ist das alles mit einem Zaun und mit doppelten Schlössern gesichert. Aber damals konnte man ganz leicht oder relativ leicht mit so einem einfachen Schlüssel in diese Brücke reinkommen und dadurch kannten die das Gebiet eben und waren sich da ziemlich sicher.

16:02:02 - 00:16:06:11

Sprecher 3

Wenn sie das Mädchen nach oben bringen, da kommt erst mal wochenlang keiner vorbei.

16:06:12 - 00:16:30:21

Sprecher 1

Also das ist dann so am Anfang oder am Ende von der Autobahnbrücke gewesen, diese Raststätte und dann geht man von da aus so ein bisschen zu Fuß und erreicht dann da diesen Zugang in diese, in diese Kasten förmige und Unterbau Struktur und dann sind die da mit der auch ein bisschen dann weiter rein, weil da hätte ja auch sonst einer von aus der Szene da auch durch Zufall da mal reingehen können und sie finden können.

16:30:21 - 00:16:32:16

Sprecher 1

Aber aber es stockt dadrin.

16:32:17 - 00:16:37:20

Sprecher 3

Genau die war im dritten Kasten, sagte der. Der Retter, der sie dann gefunden hat damals, der hat mir erzählt.

16:37:23 - 00:16:40:11

Sprecher 1

So, das sind so einzelne Elemente oder was.

16:40:16 - 00:16:45:02

Sprecher 3

Genau? Sektion so unterteilt in verschiedene und verschiedene Kästen.

16:45:06 - 00:16:48:14

Sprecher 2

Und die kann man dann abschließen oder warum ist sie dann nicht von selbst rausgekommen?

16:49:22 - 00:16:58:11

Sprecher 3

Nein, die war gefesselt, die war so fest gefesselt, dass sie sich noch nicht mal bewegen konnte. Die war richtig mit Klebeband gefesselt und da eingesperrt. Ja.

16:58:20 - 00:17:05:07

Sprecher 2

Okay. Also das heißt, wäre jetzt nicht gefesselt gewesen, hätte die da wieder raus krabbeln können, oder? Weil das vorhin.

17:05:07 - 00:17:13:21

Sprecher 3

Abgeschlossen war es schon, aber mit so einem einfachen Schlüssel, da jemand, der so einen Schlüssel hat, der und der konnte da ganz normal und das ist sie selbst, hätte jetzt von innen nicht rausgeht.

17:13:21 - 00:17:17:10

Sprecher 1

Das ist ja nichts zum Kriechen. Da kam das ist ja hoch und groß.

17:17:10 - 00:17:18:08

Sprecher 3

Da kann man gehen. Ja.

17:18:24 - 00:17:22:18

Sprecher 1

Das ist ja, ja richtig begehbar.

17:22:18 - 00:17:27:08

Sprecher 2

Und dann haben sie die da reingebracht und gefesselt, wo so an angekettet oder irgendwas.

17:27:24 - 00:17:49:11

Sprecher 3

Ne, mit Klebeband, mit Klebeband, richtig fest gefesselt. Die haben nachher im Prozess noch behauptet, sie wollten die Mädchen ja gar nicht so wehtun. Deswegen haben sie extra das Klebeband nicht auf die Haut geklebt, sondern auf die Kleidung geklebt, um sie zu schützen. Der Retter, der sie nachher gefunden hat, der hat eben gesagt, das war so fest, dass erst mal ein Taschenmesser nicht losbekommen hat.

17:49:11 - 00:17:56:14

Sprecher 3

Und er hat sie dann einfach huckepack daraus getragen, einfach einmal über die Schulter geschmissen und rausgetragen. Aber jetzt nehme ich wieder alles vorweg.

17:56:22 - 00:18:15:12

Sprecher 1

Noch mal, noch mal zurück. Diese, dieser ja die falschen Spuren da im Sauerland hat die Polizei beschäftigt und das hat zu nichts geführt, ist ja klar. Aber der Anruf, was haben die denn? Die Forderung war 2 Millionen. Aber wie sollte das dann übergeben werden? Was haben die denn da genau.

18:16:14 - 00:18:32:20

Sprecher 3

Gewollt, die da noch nicht genannt? Und dass das wurde dann eben noch kurioser, weil sich dann nachher an dem Montag nach der Entführung meldete sich der Entführer dann ja wieder, er war ja aus dem Wochenende auch wieder zurück und da.

18:32:21 - 00:18:35:16

Sprecher 1

Der andere Entführer hat nicht angerufen.

18:36:20 - 00:18:44:19

Sprecher 3

Der andere hatte nicht angerufen. Bzw doch der muss sich muss dann wohl angerufen haben, weil dann die Familie nämlich sagte die Stimme klang anders.

18:46:03 - 00:18:51:09

Sprecher 1

Aber er hat auf jeden Fall gewartet, bis der aus dem Urlaub wieder da war. Die hatten sich besprochen. Wir machen jetzt erst mal nichts.

18:51:17 - 00:19:26:03

Sprecher 3

Ganz genau. Und das führte aber dazu, dass die Polizei wohl jetzt dann noch zusätzlich vermutete, nicht nur, dass das Mädchen ausgerissen ist, sondern dass möglicherweise die eigene Familie da etwas mit zu tun haben könnte. Das wurde jetzt noch wilder, weil die eben sagten Mensch, das ist ja ganz praktisch. Der Vater, der ja auch weiß, dass die Familie Albrecht ein ganz, ganz, ganz viel Geld verfügt und dann vielleicht einspringt in so einem dramatischen Fall und der Hausmeister Familie unter die Arme greifen würde.

19:26:15 - 00:19:42:11

Sprecher 3

So war eine mögliche Theorie, die hamm wohl. Natürlich haben die auch noch weiter gesucht. Es wurde ganz groß gesucht, bis Berlin auch noch gesucht, aber es stand auch im Raum. Was ist denn, wenn Manuela Familie das selbst angezettelt hat und das Mädchen gar nicht entführt ist?

19:42:18 - 00:19:44:04

Sprecher 1

Das kann ja auch fingiert gewesen sein.

19:44:22 - 00:19:47:13

Sprecher 3

Ja, und das stelle ich mir.

19:47:13 - 00:19:50:17

Sprecher 1

Einfach nur, damit die Familie Albrecht da Geld rausrückt.

19:50:21 - 00:20:14:07

Sprecher 3

Total. Das stelle ich mir echt so schrecklich vor, wenn ich mich der Versuch, in die Eltern hineinzuversetzen. Unfassbar, unglaublich, das, das kann ich mir gar nicht ausmalen, wie schrecklich das gewesen sein muss. Die ja wirklich wissen die Tochter ist verschwunden, das steht ja jetzt fest. Die kennen ihre Tochter, die wissen, die ist zuverlässig, obwohl die dann auch schon wohl ein bisschen gedacht haben können.

20:14:07 - 00:20:26:18

Sprecher 3

Ja, okay, vielleicht, wenn jetzt im Sauerland gesehen wurde, vielleicht ist Manuela ja wirklich ausgerissen und haben sich dann tatsächlich auch an die Öffentlichkeit gewandt. Manuela, bitte melde dich, komm zurück. Also das war ein totales Chaos und.

20:26:18 - 00:20:32:12

Sprecher 1

So soll dann der Anruf dann herkommen. Der kommt ja nicht von. Aus dem Himmel gefallen. Ja.

20:32:20 - 00:20:37:24

Sprecher 3

So ist es. Stellte sich ja dann nachher auch raus, dass das leider, leider ja wirklich echt war.

20:38:03 - 00:20:56:09

Sprecher 2

Aber hat denn die Polizei wirklich dann die diese Hausmeister Eltern damit konfrontiert, dass die ja, dass die möglicherweise selbst die Entführer sein könnte, das nur fingiert haben könnten oder hatten? Oder hat die Polizei das nur so im Stillen, im Stillen, auf dem Revier sich überlegt?

20:57:00 - 00:21:16:16

Sprecher 3

Nein, die waren im Verhör, und zwar ziemlich intensiv. Und das, wie sich das auch angefühlt haben muss, das hat mir nachher auch der der Retter von Manuela nämlich geschildert. Der wurde nämlich auch verdächtigt, dazu zu gehören. Der wird also nachher auch noch verhört, dazu später. Aber das ja.

21:16:19 - 00:21:21:12

Sprecher 2

Okay, Moment, Moment jetzt, das wusste ich gar nicht. Du hattest also Kontakt mit diesen Leuten?

21:22:05 - 00:21:49:05

Sprecher 3

Ja, also zumindest den. Ich habe mehrere versucht zu kontaktieren. Leider sind einige inzwischen schon verstorben. Ich habe mit dem mit dem Bruder der Entführer gesprochen, die da also einer der Entführer ist auch inzwischen schon verstorben, der hatte da zum damaligen Zeitpunkt auch schon HIV, der war in AIDS erkrankt, ist gestorben 2015. Der andere Bruder, der ist also einer, der der Täter.

21:49:05 - 00:22:01:18

Sprecher 3

Auch der ist mehrmals umgezogen, hat auch mehrmals die Partner gewechselt, will aber nicht mit mir Kontakt aufnehmen. Ich habe mit einem anderen mit dem Bruder gesprochen.

22:01:24 - 00:22:11:12

Sprecher 1

Julia Moment, du hast jetzt du hast jetzt zwei Brüder erwähnt, aber du meintest also, von jedem Täter hast du jeweils einen Bruder ausfindig gemacht.

22:11:22 - 00:22:17:13

Sprecher 3

Um mit diesen insgesamt zu fünft, also fünf oder vier Brüder gab es da, glaube ich und mit allem habe ich telefoniert.

22:17:22 - 00:22:32:20

Sprecher 2

Okay, da muss man aber jetzt noch mal erklären, weil das wissen wir ja gar nicht, warum du Kontakt mit denen hattest. Du hast wahrscheinlich einen wahrscheinlich in der Recherche zu Recherche für einen Film, genau, weil du ja auch Filme Filme machst über Verbrechen.

22:32:20 - 00:23:13:20

Sprecher 3

Bzw fand ich eben diese diese ganze Geschichte als solche aus folgendem Grund interessant Mich reizen eben vor allem immer so die Personen, die damit zu tun haben und gar nicht so im ersten Augenblick als direkte Opfer zu erkennen sind. Da ist natürlich die Manuela da, die absolut Leidtragende ist, das ist schon klar in dem ganzen Fall. Aber es gibt ganz, ganz viele Personen um sie herum, die da mit beteiligt waren und die da auch bis heute ja auch mit beschäftigt sind und das ja mit sich rumtragen.

23:13:20 - 00:23:26:15

Sprecher 3

Zum Beispiel auch Ihre Familie, der Retter, der Sie gerettet hat, bestimmt auch die Angehörigen der beiden Täter und so was reizt mich immer ganz besonders. Deswegen sind das immer Themen, auf die ich mich so ein bisschen stürze.

23:26:21 - 00:23:36:16

Sprecher 2

Jetzt hast du aber schon die so ein bisschen das Ergebnis vorweggenommen, weil wir wissen, dass er noch gar nicht gemeint ist. Der Retter ja, also der Fall geht ja dann noch weiter. Wahrscheinlich ja.

23:37:05 - 00:23:39:08

Sprecher 1

Wir sind ja erst ganz am Anfang vom Fall.

23:39:17 - 00:24:06:02

Sprecher 3

Ja, tatsächlich. Genau. Wir sind ja bei der Entführung. Ja, bzw. Diese elf Tage, das ist eben das Kuriose. Die elf Tage, die vergehen ja tatsächlich. Also das klingt jetzt aus dem Rückblick so schnell, aber die vergehen eben in diesem ganzen Ringen zwischen Eltern, die eine Tochter vermissen, ja, Polizei, die eben sagt, wir wissen gar nicht, ob das hier überhaupt mit einer wirklichen Entführung zu tun haben.

24:06:06 - 00:24:23:22

Sprecher 3

Vielleicht ist das Mädchen nur ausgerissen, vielleicht sind aber auch die Eltern selbst das, die die Geld haben wollen, die 2 Millionen Mark haben wollen und einer Manuela, die das darf man ja nicht vergessen, die ganze Zeit in dieser Brücke gefangen ist und Todesangst hat, die überhaupt nicht weiß, wird sie jemals wieder da raus?

24:23:23 - 00:24:25:17

Sprecher 1

Eine stockdunklen Zelle ist.

24:25:24 - 00:24:46:23

Sprecher 3

Stockdunkel, leidet unter einer unfassbaren Lautstärke. Das kann man sich ja gar nicht vorstellen, was da für eine Lautstärke ist. Da rattern ununterbrochen Tag und Nacht Autos, LKW, Tausende am Tag drüber. Dass das also unglaublich. Elf Tage sind da natürlich ein ganzes Leben.

24:46:23 - 00:24:49:14

Sprecher 2

Also dieses Desaster, elf Tage in dieser Brücke.

24:49:15 - 00:24:52:04

Sprecher 3

Ja, die war elf Tage in dieser Brücke. Und mit.

24:52:14 - 00:24:54:19

Sprecher 2

Und mit. Was ist mit Essen? Trinken?

24:55:16 - 00:25:13:02

Sprecher 3

Haben die Entführer ihr tatsächlich zwischendurch gebracht? Das haben die ihr gebracht. Sie war zwar dehydriert nachher und auch irgendwie ausgehungert, ist auch nachher kollabiert, sobald sie da rausgeholt wurde, aber sie war die. Haben die schon irgendwie einigermaßen am Leben gehabt.

25:13:04 - 00:25:22:14

Sprecher 1

Wie ging das denn weiter? Die beiden Entführer waren dann irgendwann wieder da. An diesem Montag und haben dann einen zweiten Anruf gestartet.

25:23:07 - 00:25:51:10

Sprecher 3

Haben Anrufe gestartet und das war aber auch so halbherzig. Dieses Ganze, dass das stellte sich dann heraus, die merkten ja auch, dass sich die die Schlinge so ein bisschen zuzieht. Es waren jetzt mehrere Aufrufe, inzwischen auch in den Medien und offenbar wollten die nachher türmen. Das war wohl klar, dass die dann Als Manuela nachher durch Zufall nur gefunden wurde, war klar, dass die Entführer schon offenbar seit einiger Zeit nicht mehr da gewesen sein können.

25:51:18 - 00:26:05:11

Sprecher 3

Also die hatten offenbar jetzt so ein bisschen nach dem Motto Augen zu, Ohren zu und wir haben damit irgendwie gar nichts zu tun, haben sich gar nicht mehr um das Mädchen gekümmert, haben dann auch gar nicht mehr versucht, das Geld zu bekommen. Die merkten offenbar, das klappt alles nicht. Das heißt, nach.

26:05:11 - 00:26:08:03

Sprecher 1

Dem zweiten Anruf gab es nichts mehr, kein Kontakt.

26:08:03 - 00:26:12:13

Sprecher 3

Da kam nicht mehr wirklich was. Ganz genau, ganz genau.

26:12:14 - 00:26:17:10

Sprecher 1

Da ist ja die Polizei dann wahrscheinlich auch vom Schlimmsten ausgegangen, oder wenn die sich ja melden.

26:17:13 - 00:26:18:24

Sprecher 3

Na ja, die oder auch.

26:19:01 - 00:26:20:15

Sprecher 1

Die waren immer noch auf dem falschen Dampfer.

26:20:22 - 00:26:29:11

Sprecher 3

Erst nachher merkten sie ja, was sie da für einen Riesenfehler gemacht hatten. Die dachten ja eben die ganze Zeit zwischendurch Och Mensch, irgendwie, das muss sich doch irgendwie auflösen.

26:29:19 - 00:26:39:22

Sprecher 1

War denn die Polizei da bei den Eltern nicht vor Ort? Und dass die auch ich denke da jetzt irgendwie an Tatort, dass die mitschneiden mithören. Wenn dann dieser zweite Anruf da gekommen ist, weißt du das?

26:40:14 - 00:27:01:07

Sprecher 3

Ich weiß jetzt nicht, was die damals schon für Möglichkeiten hatten. Das weiß ich nicht. Aber wenn sie diese Möglichkeiten hatten, dann haben sie das mitgehört. Aber das hätte ja auch irgendwie gefakt sein können. Also das ist ja so, so ein Anruf sagt ja erst mal nicht wirklich was aus dieser diese Möglichkeiten von heute mit der Rückverfolgung und so was, das werden die da noch nicht gehabt haben.

27:01:11 - 00:27:04:11

Sprecher 3

Dass die dann sofort den dingfest gemacht haben, war ja nicht der Fall.

27:04:20 - 00:27:15:13

Sprecher 1

Also für die Polizei war das gar nicht so ein großer Entführungsfall. Die wussten haben wussten gar nicht so richtig, in welche Richtung das so geht.

27:16:02 - 00:27:23:17

Sprecher 3

Die haben auch eben wie gesagt schon diese Stärke von klein Stimmen zuerst gesagt. Das Team haben in der Entführung ermittelt.

27:24:03 - 00:27:35:07

Sprecher 1

Und nach dem zweiten Anruf ist dann nicht mehr viel passiert, weil du hast es gesagt, die Entführer haben quasi aufgegeben, aber haben sie nicht freigelassen. Sie sind einfach nicht freigelassen.

27:35:18 - 00:28:11:13

Sprecher 3

Die sind dann wohl abgehauen. Das. Das muss so gewesen sein. Die die Manuela wurde nach dem elften Tag durch einen totalen Zufall gefunden. Erzählen von. Von einem Arbeiter. Die waren zu dritt unterwegs. Einer der. Der kam von der Autobahn. Meister Ratingen ließ zwei Kollegen da hinein. Die wollten die Namen an so einer Ausschreibung teil. Die die Brücke muss eben rundum saniert werden und da war eben klar, die wollen sich da bewerben für und die gucken sich diese Brücke an und das.

28:11:13 - 00:28:12:02

Sprecher 1

Waren so und.

28:12:02 - 00:28:12:11

Sprecher 3

Der.

28:12:11 - 00:28:13:14

Sprecher 1

Zwei Leute von der Firma.

28:15:02 - 00:28:15:20

Sprecher 3

Von und.

28:15:20 - 00:28:19:19

Sprecher 1

Einer von der Straßenmeisterei hat gesagt ich gehe da mit euch zusammen hin und ihr guckt erst mal.

28:19:22 - 00:28:46:23

Sprecher 3

Der ist zuständig für 50 Brücken in NRW und weiß eben diese Brücke, das ist auch meine Brücke, ich lass euch da rein. Die gehen also zu dritt in diese Brücke, erschliesst die auf und er hat mir das echt so eindrücklich geschildert. Das muss der Hammer gewesen sein. Stock duster. Er macht das Licht an in dieser, in diesem dritten Trakt und erschreckt plötzlich total und sagt Was ist das denn hier?

28:46:23 - 00:29:08:11

Sprecher 3

Was machst du denn hier? Und sieht da plötzlich ein Mädchen auf dem Boden? Auf so einer Matratze macht ihr das Klebeband ab und sie sagt aber sofort Die sind bestimmt hier in der Nähe, wir müssen weg. Ich bin entführt worden. Hilf mir bitte. Und er? Er weiß überhaupt nicht. Nichts damit anzufangen. Versucht er mit einem Taschenmesser das Mädchen zu befreien?

29:08:11 - 00:29:13:14

Sprecher 3

Die Fesseln abzumachen. Das gelingt ihm aber nicht und merkt, wie das Mädchen richtig panisch ist und nimmt.

29:13:14 - 00:29:19:20

Sprecher 1

Sie hat gar nicht so das realisiert, dass das hier ein entführtes Kind ist, sondern die hat gar nichts gedacht.

29:19:20 - 00:29:51:21

Sprecher 3

Denn er dachte eben wirklich Was ist das hier? Aber als sie dann eben sagte Die kommen bestimmt wieder zurück, wir müssen hier schnell weg. Sie hatte richtig panische Angst, war ihm dann offenbar schon klar, dass die hier festgehalten haben musste. Er hatte von diesem Fall noch gar nichts gehört, hat er gesagt. Das war jetzt schon elf Tage. Aber er hatte von diesem Fall jetzt noch gar nichts gehört, nichts gelesen, wusste damit gar nichts anzufangen, merkte dann aber Das Mädchen will da weg, hat panische Angst, hat die dann wohl kurzerhand über die Schulter geschmissen, weil er diese Fesseln gar nicht aufgeklärt hat, die Schultasche gepackt und ist dann raus.

29:52:01 - 00:30:15:23

Sprecher 3

Seine zwei Kollegen da erst mal große Augen gemacht, weil er damit Mädchen über der Schulter, aus der aus der Brücke wieder rauskommt. Dann aber auch gesagt Wir müssen hier schnell weg. Und draußen, da beruhigte sie sich ein bisschen und hat sofort mit einem Autotelefon einer der Kollegen. Da hat damals wohl ein Autotelefon, hat einen Anruf an die Eltern gemacht und hat gesagt Ich bin frei, ich bin wieder draußen.

30:16:08 - 00:30:16:19

Sprecher 2

Wahnsinn!

30:17:04 - 00:30:19:19

Sprecher 3

Und ist danach kollabiert. Danach war sie ohnmächtig.

30:20:00 - 00:30:23:22

Sprecher 1

Na ja, was für ein großes Glück, diesen Anruf dann zu bekommen.

30:24:10 - 00:30:25:04

Sprecher 3

Ja, total.

30:25:05 - 00:30:48:00

Sprecher 2

Jule, noch mal zu dieser Situation, wo die in diese Brücke reinkommen. War das jetzt? Du meintest ja, das sind ja so drei Kästen gewesen. War das jetzt ein totaler Glücksfall, dass die genau in diese diesen Kasten reingegangen sind, wo sie die, wo das Mädchen drin war, hätten, hätten, ja, hätte das auch ein anderer, so ein anderes, so ein anderer Kasten sein können, dass sie den gar gar nicht entdeckt hätten.

30:48:00 - 00:30:52:06

Sprecher 2

Oder die beschreibt mal so Die, die diese räumliche Situation da.

30:53:01 - 00:31:24:14

Sprecher 3

Also er sagte mir, dass Klaus heißt der, der sie gefunden hat, der sagte tatsächlich, das war ein totaler Zufall, totaler Zufall, dass er genau auch an diesem Tag das jetzt gecheckt hat mit den Kollegen, dass er die da reingelassen hat, das hätte auch fünf Tage später sein können. Manuela wär vielleicht gar nicht mehr am Leben gewesen. Möglicherweise. Das ist die, die werden ja nicht nicht oft genug gewartet, oder?

31:24:14 - 00:31:43:16

Sprecher 3

Da kommt man ja nicht drauf, dass da ein Mädchen drin sein könnte oder man da da nachgucken müsste. Und das war ein totaler Zufall, dass die an diesem Tag da reingegangen sind, auch genau er das Licht angemacht hat, in der in dem Kasten da nachgeschaut hat und das Mädchen gefunden hat total dazu.

31:43:17 - 00:31:44:18

Sprecher 1

Hätte sie rufen können.

31:45:04 - 00:31:48:05

Sprecher 3

Das ist sie war wohl total geknebelt, verklebt.

31:48:06 - 00:31:49:10

Sprecher 1

Hätte ja auch ersticken können.

31:50:06 - 00:31:53:10

Sprecher 2

Ja, ach, die haben dir sogar den Mund zugeklebt.

31:53:23 - 00:31:59:01

Sprecher 3

Müssen wohl auch. Jetzt guck ich noch mal in den Unterlagen. Die müssen wohl auch den Mund zugeklebt haben.

31:59:14 - 00:32:02:00

Sprecher 2

Das ist ja die war die.

32:02:00 - 00:32:23:08

Sprecher 3

Sie lag gefesselt auf der Matratze, hat er gesagt. Ich glaube nicht den Mund, aber sie hat ja auch noch was zu essen und zu trinken. Ja, aber das stimmt. Sie sagte wohl auch, das sagte das ja genau da waren sind auch so kleine Licht Kästchen aber ganz winzig. Das heißt eigentlich auch tagsüber ist es richtig duster. Sie konnte aber schreien wie sie wollte.

32:23:12 - 00:32:25:21

Sprecher 3

Niemals hätte jemand bei dem Lernen sie gehört.

32:25:21 - 00:32:28:05

Sprecher 1

Ja wer denn? Die Autos, die da drüber rauschen.

32:28:12 - 00:32:39:15

Sprecher 3

Überhaupt nicht selbst. Selbst wenn man da auf dem Ölberg stehen würde und eine Rast macht und was trinkt. Niemals wird man ein Mädchen da hören. Das da unter der Autobahn ist und schreit, wird man niemals hören, selbst wenn man am Fuße der Brücke ist.

32:39:20 - 00:32:48:01

Sprecher 1

Wer das denn auch unmöglich gewesen, dass jemand da, der den Szene Treff besuchen will, das durch Zufall gefunden hätte.

32:49:06 - 00:33:11:18

Sprecher 3

Die bleiben meistens unten in den in den Füßen. Das hatte der mir so berichtet. Da sind auch schon alle möglichen Utensilien gefunden worden, auch auch Spritz, Zubehör und Kondome und alles. Aber eher unten in diesem Brückenpfeiler, nicht oben nach oben muss man ja wirklich noch richtig hochklettern, den ganzen Brückenpfeiler hochklettern, über Treppen 65 Meter noch drin. Ganz genau.

33:12:03 - 00:33:12:21

Sprecher 1

Unfassbar.

33:13:05 - 00:33:19:03

Sprecher 3

Und? Und da sagt er eben das eher nicht. Die, die werden da jetzt nicht durch Zufall eher hochgegangen.

33:19:20 - 00:33:27:12

Sprecher 1

Das ist ja auch total gefährlich, da hoch zu gehen als ja, wenn man sich da nicht auskennt und wenn man nicht weiß, wie man sich da zu bewegen.

33:27:12 - 00:33:39:07

Sprecher 3

Hat, wie gefährlich und einfach auch ganz unwirtlich, auch unfassbar laut. Also als normaler Mensch kommt man da eben gar nicht gar nicht hoch, da ist das ja kein Ort zum Wohlfühlen. Das ist ja ein ganz, ja so gruseliger Ort.

33:39:22 - 00:33:46:10

Sprecher 2

Das war so, dass man unten in diesem Pfeiler reinging und da geht man den Pfeiler hoch. Und dann kam es unter diese Brücke. So war das.

33:46:12 - 00:33:46:21

Sprecher 3

Genau.

33:47:14 - 00:33:51:00

Sprecher 2

Okay, jetzt verstehe ich. Es ist natürlich Wahnsinn.

33:51:19 - 00:34:00:09

Sprecher 1

Und in was für Unterlagen hast du da gerade geguckt? Was gehört? Ich gucke mal gerade in. In den Unterlagen. Was hast du denn da so Aufzeichnungen?

34:01:16 - 00:34:17:13

Sprecher 3

So Todesanzeige von diesem verstorbenen Täter? Akten? Genau. Ja, die, die. Ich habe tatsächlich bei der Staatsanwaltschaft Essen noch angefragt. Die Akte bei der Staatsanwaltschaft Essen ist leider vernichtet. Und dann habe ich jetzt auch beim Landesarchiv angefragt. Da habe ich noch keine Antwort über das Urteil.

34:17:20 - 00:34:39:19

Sprecher 1

Wir hatten ja bei der letzten Sendung ja auch darüber gesprochen, dass du ja noch mal zu Gast bist und du hattest dich dann gemeldet. Ja, ich hätte da einen Fall. Quasi war das dann hier unser Crime Talk, der Anlass, dass du diesen Fall, den du auch schon kanntest, dann noch mal so ausgepackt hast und so es dir jetzt denkst.

34:39:23 - 00:34:47:20

Sprecher 1

Da muss doch auch mal eine True Crime Dokumentation für einen Fernsehsender draus raus.

34:48:00 - 00:34:53:15

Sprecher 3

Ist das genauso ist es, weil ich da so viel noch drin sehe. Und da denke ich doch Mensch, da steckt doch noch mehr drin.

34:54:07 - 00:34:59:02

Sprecher 1

Aber da ist noch an den ersten Schritten, da kann man noch nicht mehr zu sagen, oder?

35:00:05 - 00:35:02:00

Sprecher 3

Ja, das ist auch noch ganz in den Kinderschuhen.

35:02:19 - 00:35:06:12

Sprecher 2

Jetzt ist natürlich noch die große Frage Was ist denn jetzt mit den Tätern passiert?

35:07:02 - 00:35:13:22

Sprecher 3

Die sind, die sind dann vor Gericht gestellt worden, die hat man sehr, sehr schnell tatsächlich gefasst.

35:13:23 - 00:35:15:10

Sprecher 2

Wie, wie sind Sie denn auf die gekommen?

35:16:14 - 00:35:44:22

Sprecher 3

Ja, das war jetzt das Kuriose als jetzt der der Retter, der Klaus, die die Manuela eben gerettet hat, da war ja mit einem Schlag der Polizei natürlich jetzt klar Ach, es war also wirklich eine Entführung, die Manuela, die wird sich jetzt kaum elf Tage hier selbst gefesselt in den Brückenpfeiler begeben haben. Es ist also wirklich eine Entführung. Und die haben dann noch diesen diese Brücke observiert, weil sie dachten, die Täter kommen ja bestimmt zurück.

35:45:04 - 00:36:00:22

Sprecher 3

Das war aber nicht der Fall, die sind da also nicht mehr hingekommen. Aber es gab eine ganz aufmerksame Bäuerin direkt am Fuße der Brücke, die die Täter mit diesem auffälligen Auto mehrmals gesehen hat und sich immer schon gewundert hat, was sie da machen.

36:00:23 - 00:36:03:03

Sprecher 1

Ein auffälliges Auto hatten die. Was hatten die denn da?

36:03:13 - 00:36:10:12

Sprecher 3

Die hatten einen VW Golf, zwei in Pink, also im Verkehrs. Purpur damals.

36:10:19 - 00:36:13:09

Sprecher 1

So heißt die Farbe offiziell, so ein Verkehrs.

36:13:09 - 00:36:45:07

Sprecher 3

Purpur ist die Farbe, die Manuela hat, die Farbe als pink beschrieben, also recht auffällig, so ein, zwei Tyra. Und die Bäuerin hatte sich nicht nur das Auto aufgeschrieben, sondern auch das Kennzeichen. Da wurde dann sehr schnell ermittelt. War dieses Kennzeichen, zu dem damaligen Partner von einem der Täter gehörte? Der war Arzt in einem Essener Klinikum, wusste von gar nichts, wusste also natürlich nicht von der Entführung und auch nicht, dass sein Freund damit zu tun hatte.

36:45:21 - 00:36:56:04

Sprecher 3

Dann haben Sie die Wohnung dieses Arztes auf den Kopf gestellt. Die Polizei haben da alle möglichen Utensilien gefunden von der Entführung, auch Klamotten von Manuela und in der.

36:56:04 - 00:36:58:18

Sprecher 1

Wohnung des Arztes, der damit nichts zu.

36:58:18 - 00:37:06:19

Sprecher 3

Tun in der wohnung des arztes, der hatte damit nichts zu tun. Aber sein Freund, also der Täter, hat eben sowohl die Wohnung als auch das Auto genutzt für die Entführung.

37:06:24 - 00:37:07:11

Sprecher 1

Okay.

37:08:06 - 00:37:19:03

Sprecher 3

Na und? Dann war das sozusagen Kinderspiel. Dann haben die sofort den einen Täter, den Daniel, geschnappt und dann auch den Bruder.

37:19:09 - 00:37:28:18

Sprecher 1

Ja, dieser Arzt, der wird doch dann alles dann erzählt haben. Der ist doch bestimmt aus allen Wolken gefallen und hat gesagt Ja, mein Lebensgefährte, fragen Sie den mal, was da los ist.

37:28:19 - 00:37:49:23

Sprecher 3

Ja, der, der wusste von nichts. Der hat ja noch ein schönes Wochenende mit ihm verbracht. Die waren übers Wochenende noch weg. Also der konnte sich das tatsächlich gar nicht vorstellen. Das ganze Umfeld, das hat ihm ja auch der der Bruder, mit dem ich gesprochen hatte, geschildert. Die sind wirklich aus allen Wolken gefallen. Die haben gesagt, wie kommt man auf so eine Idee, die wollten Geld haben, das war allen klar.

37:49:23 - 00:38:01:21

Sprecher 3

Die, die wollten immer mal ein besseres Leben haben, die beiden Brüder. Aber da kommt man ja nicht auf die Idee, ein Kind zu entführen und da 2 Millionen Mark zu erpressen.

38:02:06 - 00:38:16:24

Sprecher 2

Und dann hat die Polizei in relativ kurzer Zeit beide geschnappt, oder? Ja, ja, die waren auch, die waren auch dabei. Du meintest ja, die wollten sich irgendwie über alle Berge machen. Du meintest ja, die wollten irgendwie weg.

38:17:20 - 00:38:26:19

Sprecher 3

Ja, die waren irgendwie auch unterwegs. Ich weiß jetzt nicht mehr genau wohin, aber die waren in Richtung Holland oder so, die waren auf jeden Fall schon schon weg, aber die haben sie relativ schnell.

38:26:22 - 00:38:29:11

Sprecher 2

Also die wollten richtig, die wollten richtig abhauen.

38:29:11 - 00:38:30:14

Sprecher 3

Die wollten abhauen, ja.

38:31:23 - 00:38:34:24

Sprecher 2

Und dann haben sie die bekommen, geschnappt in Holland oder wo?

38:35:22 - 00:38:41:15

Sprecher 3

Ja, ich mein, ja, Holland oder Belgien, das müsste ich da mal nachgucken. Ja.

38:41:22 - 00:38:44:03

Sprecher 2

Und dann wurden sie natürlich wahrscheinlich vor Gericht gestellt.

38:44:24 - 00:39:07:14

Sprecher 3

Dann wurden sie vor Gericht gestellt, angeklagt. Der Jüngere, der Bruder Brüder, hatte leider auch die Manuela noch vergewaltigt am zweiten Tag der Entführung. Das war nach der totale Hammer. Echt. Und da Gott für zehn Jahre verknackt und der andere Bruder für acht Jahre ja in keinem Verhältnis und das muss man sich mal vorstellen.

39:08:02 - 00:39:09:20

Sprecher 1

Zehn Jahre und acht Jahre. Ja.

39:10:04 - 00:39:11:20

Sprecher 3

Für zehn Jahre und acht Jahre.

39:12:03 - 00:39:15:00

Sprecher 1

Haft für Entführung und dann auch.

39:15:02 - 00:39:16:18

Sprecher 3

Einer 12-jährigen, die.

39:16:23 - 00:39:17:20

Sprecher 2

Vergewaltigung und.

39:17:20 - 00:39:18:18

Sprecher 3

Todesangst.

39:18:18 - 00:39:19:14

Sprecher 2

Und Todesangst.

39:19:14 - 00:39:20:17

Sprecher 3

Und noch ja.

39:20:22 - 00:39:43:10

Sprecher 2

Ja und vor allen Dingen vor allen Dingen letztlich, ich weiß jetzt gar nicht, also das ist ja auch unterlassene Hilfeleistung, also ich glaube, Aussetzung, oder ich weiß gar nicht, wie der Tatbestand heißt, wenn man einen Menschen in einer Gefahrenlage zurücklässt. Ist ja auch noch mal ein spezieller Tatbestand da, sie hätte ja sterben können. Also das ist ja.

39:43:10 - 00:39:44:22

Sprecher 3

Absolut, das haben die in Kauf.

39:44:22 - 00:39:52:17

Sprecher 2

Genommen, das haben die ja auch noch in Kauf genommen. Also das ist schon, ich finde, acht und zehn Jahre ist jetzt auch, klingt jetzt für mich nicht so viel, was.

39:52:17 - 00:39:55:24

Sprecher 1

Weißt du noch so über die Verhandlung und über den Prozess?

39:56:01 - 00:40:36:10

Sprecher 3

Das muss wohl ganz beeindruckend gewesen sein. Der der Richter Vela. Der ist inzwischen leider auch verstorben. Der war zum damaligen Zeitpunkt auch schon etwas betagter. Der war aber dafür bekannt, dass er ja die den Prozess sehr, sehr intensiv geführt. Und er hat tatsächlich am zweiten Prozesstag einmal alle in diese Brücke geladen, hat gesagt, jeder Prozessbeteiligten muss jetzt einer mitkommen in diese Brücke und hat dann angeordnet, jetzt muss das Licht gelöscht werden, muss alles.

40:36:12 - 00:40:38:12

Sprecher 1

Wie bis ganz da oben in diese Kammer, bis.

40:38:12 - 00:40:55:05

Sprecher 3

Ganz nach oben sind alle reingegangen, damit man nachempfinden kann, was Manuela in diesen elf Tagen da durchgemacht haben muss. Hat dann wohl offenbar noch einen ein beteiligten Polizisten, einen Justizbeamten. Einmal angeschaut. Er möchte bitte die die Taschenlampe löschen, damit man wirklich die Situation hat von damals.

40:55:20 - 00:40:58:06

Sprecher 2

Das finde ich aber nicht schlecht, muss ich sagen.

40:58:06 - 00:41:23:20

Sprecher 3

Also bin ich auch nicht für den Richter auch beeindruckt. Ja, weil ihm das ja offenbar auch sehr nahe gegangen ist und er ihm eben auch wichtig war, dass die Beteiligten das nachempfinden können, was Manuela eben da durchgemacht hat. Ich finde so, weil dass das Ganze so absurd klingt irgendwie. Man spricht dabei elf Tage, die so völlig, ja wirklich absurd sind und das Mädchen aber die ganze Zeit da gefangen war.

41:23:20 - 00:41:27:05

Sprecher 3

Das muss man sich eben vor Augen führen und das hat er offenbar mit dieser Aktion versucht.

41:27:06 - 00:41:28:17

Sprecher 1

Das ist ja wie lebendig begraben.

41:29:11 - 00:41:54:12

Sprecher 3

Total, total. Sie hat von morgens bis abends nicht weiß, ob sie überhaupt noch jemals ihre Eltern wiedersieht, ihre Schwester wiedersieht, höllische Angst hat, überhaupt nicht weiß, was passiert, gleichzeitig bestimmt auch klug genug ist. Die die Entführer haben sich die ganze Zeit und maskiert gezeigt. Die hatten keine Masken, nichts drauf. Das heißt, sie weiß mit ihren zwölf Jahren ja auch schon die, die können mich doch gar nicht am Leben lassen.

41:55:04 - 00:42:11:20

Sprecher 3

Ich kann dir doch sofort wiedererkennen, ich kann dich doch identifizieren. Ich kann sofort sagen, wie die aussehen. Sie konnte nachher sagen, der eine hatte immer so eine Jeansjacke an, und Yingluck Jeans trug der, also der, die konnte die ganz gut beschreiben. Und das wird sie ja damals auch schon gewusst haben. Mit zwölf Jahren man das schon, wenn ich so ein Täter.

42:11:21 - 00:42:15:19

Sprecher 1

Weißt du, ob sie aussagen musste sollte oder vor Gericht?

42:16:20 - 00:42:23:09

Sprecher 3

Das weiß ich nicht. Ja, das ist eine gute Frage, ob sie aussagen muss, denn ja, das weiß ich gar nicht. Vielleicht wurde sie auch geschützt.

42:23:16 - 00:42:27:13

Sprecher 2

Hat sie denn nicht versucht, sich in diesen elf Tagen auch zu befreien? Wahrscheinlich ja.

42:28:06 - 00:42:29:16

Sprecher 3

Ja. Hat sie.

42:29:19 - 00:42:31:05

Sprecher 2

Ja, hat sie. Das hat sie da.

42:31:07 - 00:42:31:13

Sprecher 3

Das war.

42:31:13 - 00:42:32:07

Sprecher 2

Ausweglos.

42:32:07 - 00:42:34:23

Sprecher 1

Warum hat sie sich kaum bewegen konnte, so stark war sie.

42:35:05 - 00:42:39:11

Sprecher 3

Sie war so eng gefesselt. Ja, die war ganz an Füßen und an Händen ganz eng gefesselt.

42:39:11 - 00:42:51:21

Sprecher 1

Der, der Klaus, so nennt sie ihn immer dann so liebevoll. Und ich sehe das ja dann auch, dass du dann lächelst, wenn du ihn erwähnst. Du hast auch Kontakt zu ihm und genau. Und du hast ja gesagt, er hat sie selbst mit dem Taschenmesser eigentlich gar nicht losbekommen.

42:52:02 - 00:43:00:17

Sprecher 3

Genau, er hat die Fesseln. Das war so eng geklebt. Er hat mit dem Taschenmesser die nicht losbekommen. Und als er dann gemerkt hat, dass sie so doll Angst hat, hat sie einfach geschultert und sie raus.

43:00:23 - 00:43:14:07

Sprecher 1

Und vor Gericht haben die Verurteilten Täter. Brüder waren es ja. Haben die dann noch ausgesagt, sie hätten drauf geachtet, sie nicht zu das war ja auch eine Schutzbehauptung.

43:15:09 - 00:43:40:19

Sprecher 3

Ja, total, die müssen wohl eh vor Gericht so ein ganz komisches Bild abgegeben haben, haben einfach nur versucht, sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. Der eine Bruder der jüngere hat eben behauptet, er hat doch das ganze Geld nur gewollt, um seinem großen Bruder zu helfen, der ja eben an AIDS erkrankt war. Und der arme Kerl, der hat doch kaum Geld und der hat ja auch keine Chance.

43:40:19 - 00:44:08:10

Sprecher 3

Und deswegen will er doch für ihn Geld besorgen, damit er endlich dann doch ein gutes Leben haben kann, dass was ihm noch bleibt und der ältere Bruder wiederum, der hatte sogar auch eine Frau und Kinder und der hat behauptet, er wollte das ganze Geld nur für seine Familie haben. Er lag immer wieder nachts wach und war den Tränen nahe, weil er nicht wusste, ob er seinen Kindern und seiner Frau noch ein gutes Leben ermöglichen kann.

44:08:10 - 00:44:29:13

Sprecher 3

Und deswegen brauchte er ganz dringend Geld. Also die waren ganz bemüht, sich selbst so auf so eine Mitleidstour in gutes Licht zu rücken. Und dass sie deswegen doch wohl das ganze Geld gebraucht haben. Aber an die Manuela zu denken, also ein Kind zu entführen für 2 Millionen Mark, dass das da gar keine gute Idee sein könnte, auf die Idee sind Sie nicht gekommen.

44:29:14 - 00:44:44:01

Sprecher 2

Na ja, vor allen Dingen, das passt ja alles nur zusammen, so lange, solange sie gedacht haben, sie hätten das richtige Kind entführt. Aber ab dem Zeitpunkt, wo klar war, dass es das falsche Kind, war das doch eh kein Thema mehr, dass sie an das Geld rankommen könnten.

44:44:17 - 00:44:45:18

Sprecher 3

Genauso ist es ja.

44:45:24 - 00:44:52:00

Sprecher 2

Also es hört sich alles auch so ein bisschen als Schutzbehauptung an, ja, aber dann ist der Fall ja wirklich noch mal gut ausgegangen.

44:52:14 - 00:45:13:08

Sprecher 3

Sehr gut ausgegangen, weil sie einfach überlebt hat und hat jetzt inzwischen eben auch und versucht, ist in einer guten Begleitung versucht, damit gut klarzukommen. Der der Klaus hatte eben auch noch mal Kontakt mit ihr, hat sich mit ihr getroffen und hatte eben den Eindruck, dass sie da wirklich auf einem sehr, sehr guten Weg ist und das freut.

45:13:20 - 00:45:15:15

Sprecher 1

Also Jahre später noch mal getroffen?

45:15:20 - 00:45:42:10

Sprecher 3

Ja, der Jahre später getroffen und natürlich beeindruckt. Total emotional hat er mir auch geschildert, weil beide ja eben das auch so ganz anders ja auch erlebt haben. Und er hatte danach ja auch noch mal ein Höllenritt. Man hat ihn ja sogar auch verdächtigt. Das ist das, als er da rausgekommen ist mit dem Mädchen und die die Polizei angerufen haben, da war das ja keineswegs so, dass es dann hieß Oh, der Klaus ist der Retter von Manuela, sondern er war erst mal ein Verdächtiger.

45:42:10 - 00:45:54:00

Sprecher 3

Er musste erst mal eine Maschinenpistole rein gucken und musste auch Verhöre über sich ergehen lassen, die über über Tage und Wochen ging. Das war also erst mal keineswegs klar, dass er damit nichts zu tun hat.

45:54:00 - 00:46:06:12

Sprecher 1

Ja, jemand von der Straßenmeisterei. Ja. Und plötzlich ist sie gerettet. Hat er sie gerettet? Aber sie, die Manuela, die konnte das doch dann ganz schnell auch entkräften. Diesen Verdacht.

46:07:17 - 00:46:18:06

Sprecher 3

Ja, das stimmt. Sie war zwar erst nicht ansprechbar, sie ist tatsächlich richtig kollabiert und musste ins Krankenhaus, konnte dann aber die Täter beschreiben. Und trotzdem.

46:18:18 - 00:46:19:02

Sprecher 2

Hätte er auch.

46:19:05 - 00:46:20:12

Sprecher 1

Nicht Täter sein können.

46:20:24 - 00:46:39:21

Sprecher 3

Ob dann noch einer mit dabei war? Ganz genau. Und Klaus sagte sogar auch er hat bis heute auch nicht ein Dankeschön gehört seitens der Polizei von Manuela und von den Eltern natürlich schon. Gerade die Mutter hat sich dann noch beim Prozess bei ihm ganz ausdrücklich bedankt, dass er das Leben der Tochter gerettet hat. Das war ihm. Das war für ihn auch total bewegend.

46:40:08 - 00:46:51:20

Sprecher 3

Aber von Seiten der Polizei hat er kein Dankeschön gehört und übrigens auch keine Entschuldigung, dass man mal gesagt hat. Aber wir wussten ja damals nicht, wie es um sie bestellt ist, dass sie einfach jetzt ihren Job gemacht haben, weil.

46:52:03 - 00:47:06:07

Sprecher 1

Er war quasi einfach nur in der Akte als Zeuge sowieso oder als Verdächtiger sowieso aufgeführt und war einfach in diesem Akten Prozess drin. Und warum sollte man den denn jetzt noch mal ansprechen und mit ihm reden oder sich entschuldigen?

47:07:03 - 00:47:24:18

Sprecher 3

Genau so ist es. Er hat sogar auch nachher gefragt was passiert denn mit meinen Fotos? Er wurde nämlich auch fotografiert als Verdächtiger. Und dann hat er noch mal nachgefragt Was passiert denn jetzt eigentlich mit den Fotos? Ich bin ja jetzt gar kein Verdächtiger mehr. Also dann wird er doch darum bitten, dass das alles gelöscht wird. Und dann bekam er wohl auch eine in seinen Augen recht pampige Aussage.

47:24:18 - 00:47:42:04

Sprecher 3

Nun einfach ja, das wird dann mit der Zeit einfach gelöscht. Da müsste müsste er sich keine Gedanken machen und das fand er schon zurecht. Das verstehe ich auch sehr, sehr komisch. So ein Umgang, er ist eigentlich der hält ja auch in der Geschichte und wird aber überhaupt nicht als solcher behandelt, sondern im Gegenteil.

47:42:11 - 00:48:06:21

Sprecher 1

Und wie hast du ihn angesprochen? Du hast über deine Kontakte dann von ihm erfahren, dass es ihn gibt und hast sich dann bei ihm gemeldet und hast gesagt, wer du bist und dass du mit ihm sprechen möchtest und was du planst. Dann und dann war er dann interessiert und hat gesagt Ja, gerne, kann ich darüber erzählen. Habt ihr euch dann persönlich getroffen?

48:08:07 - 00:48:25:23

Sprecher 3

Wir haben nur telefoniert, aber er ist da ganz aufgeschlossen. Ich wusste ja erst mal gar nicht, ob er der Richtige ist. Das war eben ganz beeindruckend, also auch für mich ganz bewegend. Ich habe mich da so langsam getastet. Ich wollte ja jetzt auch nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen. Ich kann ja nicht direkt fragen. Ja, es geht da um Entführungsfall und Sie müssen wohl der Retter sein.

48:25:23 - 00:48:48:09

Sprecher 3

Und deswegen habe ich mich da so langsam getastet und erst mal gefragt, dass ich da gerade zu einer Sache recherchiere, die sich vor langer Zeit schon zugetragen hat und. 30 Jahre habe ich dann 30 Jahre her. Und da aber eine Namensgleichheit gibt und dass eben ein Klaus G. Genau mit seinem Namen offenbar damals derjenige gewesen sein muss, der das Mädchen gerettet hat.

48:48:09 - 00:48:48:14

Sprecher 3

Immer wieder.

48:48:15 - 00:48:49:03

Sprecher 1

Gesagt Ja.

48:50:03 - 00:48:53:08

Sprecher 3

Ja, bin ich wahnsinnig? Das war schon, ja, war schon.

48:53:15 - 00:49:01:08

Sprecher 1

Ist für dich dann auch als Autorin, wenn du da recherchierst, auch toll, dass das da funktioniert und dass der dann auch Interesse hat, mit dir dann darüber zu reden.

49:02:02 - 00:49:02:24

Sprecher 3

Ja, absolut.

49:03:11 - 00:49:11:19

Sprecher 2

Ja, vor allen Dingen ist es ja auch gar nicht mehr so selbstverständlich. Das ist jetzt 30 Jahre her. Ich weiß ja nicht, wie alt er damals war, dass die Leute alle, die jetzt noch leben, oder hm.

49:12:03 - 00:49:17:04

Sprecher 3

Ja, der war damals noch 33, also müsste sie jetzt genau anfangen. Anfang 60.

49:17:22 - 00:49:19:08

Sprecher 1

Arbeitet er noch bei der Autobahn.

49:20:16 - 00:49:23:18

Sprecher 3

In da. Gute Frage. Da muss ich mal fragen.

49:24:16 - 00:49:38:10

Sprecher 1

Weil öffentlicher Dienst, vielleicht auch zu dem Zeitpunkt Beamter. Kann ja auch sein, aber würde mich interessieren, wie dann sein beruflicher Werdegang, ob ihn das dann wie, wie nachhaltig ihn das dann noch geprägt hat. Das, was da.

49:38:10 - 00:50:06:21

Sprecher 3

Passiert ist. Das habe ich ihn gefragt, weil mich das nämlich auch interessierte, weil das ja wahrscheinlich habe ich ihm auch gesagt, ist doch bestimmt auch eine total einmalige Geschichte und man ist ja jetzt nicht alle Tage da mit so was konfrontiert. Und dann sagte er Ja, aber dass das schon was Besonderes ist, gerade diese Brücke, die gilt eben leider eben auch so ein bisschen als Brücke für Suizide und auch da war das oft der Fall.

50:06:21 - 00:50:27:13

Sprecher 3

Wenn er dann diejenigen gefunden hat oder dafür zuständig war, hat er ein ähnliches Vorgehen erlebt. Seitens der der Behörden, dass er da eben auch nicht ein Dankeschön bekommt oder auch nicht gefragt wird Mensch, brauchen Sie denn jetzt eigentlich noch Unterstützung? Möchten Sie vielleicht auch einen Ansprechpartner haben, mit dem Sie sich mal austauschen können, wenn Sie schlimme Gedanken haben?

50:27:19 - 00:50:34:17

Sprecher 3

Das musste der alles mit sich selbst ausmachen. Also angefangen von der Manuela bis hin zu Suiziden.

50:34:17 - 00:50:38:20

Sprecher 1

Ja, also das kam häufiger vor, dass er da.

50:39:05 - 00:50:40:03

Sprecher 3

Ja, ähm.

50:41:01 - 00:50:45:24

Sprecher 1

Spuren oder auch Selbstmörder entdeckt hat, unten unter der Brücke.

50:46:22 - 00:50:54:11

Sprecher 3

Ja, so ist es und auch da wird sich nicht gekümmert. Also das ist dann tatsächlich, also nicht nur im Fall Manuela, so ein bisschen.

50:54:24 - 00:50:56:20

Sprecher 2

Das ist ja auch eine Belastung, wenn man.

50:57:03 - 00:50:57:16

Sprecher 3

Derart.

50:57:24 - 00:51:21:15

Sprecher 2

Mit so konfrontiert wird in seinem Job. Was mich noch interessiert, ist ursprünglich, galt ja die Entführung der einem Kind der Familie Albrecht, die ja steinreich sind mit Aldi und sind die auch irgendwie in diesem Fall dann in Erscheinung getreten? Hat man die irgendwo noch mal war, weiß ich nicht, da die waren vielleicht vor Gericht oder.

51:21:23 - 00:51:51:15

Sprecher 3

Darüber ist mir jetzt gar nichts mehr bekannt. Ich weiß nur, dass die die Familie von Manuela selbst, die fanden ziemlichen Rückhalt wohl in ihrem Glauben. Die müssen wohl mit der Kirche im Glauben ziemlich gefestigt gewesen sein und haben dadurch irgendwie Trost gefunden. Von der Familie Albrecht war danach überhaupt keine Rede mehr, soweit ich weiß gar nicht mehr. Also ob die da irgendwas noch die unterstützt haben, weiß ich nicht.

51:51:15 - 00:51:52:09

Sprecher 3

Ist mir nicht bekannt.

51:53:11 - 00:52:07:22

Sprecher 1

Und was mich. Ähm. Also ich habe ein paar Fragen noch, aber ich versuche es mal so zusammenzufassen. Du hast gesagt, einer der Entführer ist mittlerweile verstorben und ist dann im Gefängnis gestorben oder hatte die Haft verbüßt.

52:08:18 - 00:52:12:07

Sprecher 3

Genau. Der kam erst noch frei. Der ist 2015 verstorben.

52:12:08 - 00:52:21:22

Sprecher 1

Ja, und der andere. Also wer ist derjenige, der dann noch diese zehn Jahre hatte? Ist das derjenige, der gestorben ist?

52:22:16 - 00:52:37:20

Sprecher 3

Nee, genau das. Der andere, der die acht Jahre nur hatte, das ist der, der gestorben ist, den gibt es nicht mehr. Der ist 2015 verstorben und der andere, der jüngere Bruder, der die eben auch missbraucht hat, der lebt aber noch.

52:37:22 - 00:52:48:15

Sprecher 1

Wurde denn da vor Gericht auch mal gefragt, das der Richter gesagt hat warum haben Sie das denn getan, dass sie die nicht mehr geführt haben, sondern auch die Vergewaltigung? Warum das dann auch noch?

52:49:09 - 00:53:07:09

Sprecher 3

Und so kurios das ist, er sagte dann sogar Ich habe an Frauen oder auch an ein Mädchen erst recht nicht überhaupt gar kein Interesse. Interessiert mich gar nicht. Mich interessieren nur Männer und das ist natürlich. Also warum hat das dann getan? Ja, weiß man nicht. Darauf konnte er dann auch keine Antwort.

53:07:20 - 00:53:31:08

Sprecher 1

Oder kannst du dir. Also du hast ja schon mehr mit Verbrechen zu tun gehabt. Warum ist das denn oft dann so, dass eine Frau, die entführt wird, warum wird die dann auch noch, obwohl derjenige vielleicht das zuerst gar nicht vorhatte? Aber warum werden diese Frauen dann auch noch Opfer von sexuellem Missbrauch? Das passiert doch sehr oft, oder?

53:31:18 - 00:54:01:19

Sprecher 3

Ja, ja, das passiert leider sehr, sehr oft und gerade. Also so dilettantisch, wie dieser ganze Fall irgendwie sich darstellt, ist das finde ich auch so eine ganz erschreckende Sache, dass der das getan hat, weil das überhaupt nicht in dieses ganze Bild passt. Das wär sonst sowieso eine 70er Jahre Geschichte von Entführung. Und dass dieser, dieser Missbrauch macht es so noch mal so doppelt schrecklich irgendwie.

54:02:10 - 00:54:22:12

Sprecher 3

Ich kann mir das nur so erklären, dass der dadurch noch eine größere Macht irgendwie auch ausstrahlt und sich noch besser fühlt. Ich will immer was besseres sein und jetzt bin ich noch mal besser und das passt jetzt so richtig ins Bild und anders kann ich mir das nicht erklären, dass.

54:23:10 - 00:54:31:14

Sprecher 1

So nach dem Motto Jetzt habe ich ja dieses eine Verbrechen schon begangen, dann ist der Schritt zu einem anderen Verbrechen gar nicht mehr so weit.

54:32:07 - 00:54:33:18

Sprecher 3

Ja, oder wer weiß auch.

54:34:07 - 00:54:36:23

Sprecher 1

Oder Mir kann nichts passieren, ich kann ja straf, ich gehe straflos.

54:36:23 - 00:54:37:18

Sprecher 3

Ja, vielleicht.

54:38:04 - 00:54:44:02

Sprecher 2

Oder wahrscheinlich auch, weil. Weil er die Gelegenheit hat und dann sagt Jetzt du, jetzt, die nutze ich jetzt einfach raus.

54:44:19 - 00:54:59:21

Sprecher 3

Dass das glaube ich eher, obwohl er, obwohl er wirklich steif und fest behauptet, das ist gar nichts, was ihn angetörnt, also dass das brauch er irgendwie gar nicht. Dann dann macht es das ja noch kurioser. Dann denkt man sich ja, warum hast du das denn dann gemacht? Das ist doch vollkommen irre.

54:59:22 - 00:55:02:12

Sprecher 1

Aber das konnte ihm auch nachgewiesen werden, oder hat er das zugegeben?

55:02:17 - 00:55:04:21

Sprecher 3

Das war ganz klar.

55:04:23 - 00:55:07:06

Sprecher 1

Deswegen hat er auch die höhere Strafe bekommen.

55:07:06 - 00:55:12:00

Sprecher 3

Gab's gar keine. Genau das hat er auch, das hat er auch eingeräumt, konnte sich das aber auch selbst nicht erklären.

55:13:02 - 00:55:14:15

Sprecher 1

Wollte er vielleicht auch nicht wirklich.

55:14:16 - 00:55:18:18

Sprecher 3

Sagte er. Hat doch gar kein Interesse an Frauen. An Kindern noch mal erst recht nicht.

55:20:04 - 00:55:33:05

Sprecher 2

Also ich, ich finde so krass, wenn dir dieser dieser Klaus von der Autobahn mal dieses Mädchen nicht gefunden hätte, dann wäre die wahrscheinlich da gestorben und diese Täter werden niemals gefasst wurden.

55:34:02 - 00:55:45:11

Sprecher 3

Ja, das kann gut sein, weil man ja dann vielleicht gar nicht darauf gekommen wäre. Wer weiß, wann man die Arme da gefunden hätte, durch den Zufall bei einer Wartung?

55:45:20 - 00:55:51:02

Sprecher 2

Genau. Aber wie hätte man denn sonst den die Verbindung zu diesen Tätern finden können?

55:51:18 - 00:55:53:09

Sprecher 3

Ja, also allerdings.

55:53:10 - 00:55:57:09

Sprecher 1

Wenn sie jetzt gestorben wäre ohne ihre Aussage. Ja, ja, aber die Frau hatte doch das Auto.

55:57:10 - 00:56:06:03

Sprecher 3

Die Bäuerin, die so das Auto stand. Also das heißt, die werden vielleicht doch noch geschnappt worden, weil die Bäuerin da einfach so aufmerksam, ja.

56:06:03 - 00:56:28:05

Sprecher 1

Ja, aber das hätte zehn Jahre danach sein können. Dann hätte die Bäuerin sich vielleicht auch nicht mehr daran erinnert oder wäre umgezogen oder wäre ja nicht mehr am Leben gewesen. Also was für ein riesiger Zufall. Und man muss ja jetzt mit Schrecken über Autobahnbrücken drüberfahren, wer weiß, was da alles sich noch verbirgt und die armen Leute, die das auch kontrollieren müssen etc..

56:28:20 - 00:56:34:01

Sprecher 1

Aber du hast gesagt, die Sicherheitsvorkehrungen da wurden auch erhöht.

56:35:01 - 00:56:53:22

Sprecher 3

Ja, absolut. Also jetzt, heute kann man gar nicht mehr da so reinkommen wie früher. Da ist jetzt erst mal ist ein Zaun auch von diesem. Von dem Rastplatz kann man also gar nicht mehr ohne Weiteres zu diesem Brückenpfeiler hinlaufen, sondern da befindet sich jetzt inzwischen ein Zaun. Diejenigen, die natürlich diese Brücke warten müssen, die können natürlich durch diesen Zaun.

56:53:22 - 00:57:15:12

Sprecher 3

Und dann gibt es aber ein doppeltes System, so hat er mir das erklärt. Der Klaus mit mit zwei an der Oder, das war sogar auch von der. Da habe ich mit der Straßenmeisterei gesprochen, mit den Verantwortlichen, also mit einem doppelten Schlüssel, mit zwei verschiedenen Schlüsseln kann man nur ins Innere gelangen, das heißt, man kann jetzt nicht mit so einem einfachen Vierkant sozusagen da rein.

57:15:12 - 00:57:28:11

Sprecher 1

Und zu deiner weiteren Recherche Was, wie wird es weitergehen? Kannst du da was sagen? Du wirst ja die Brücke irgendwann ja, du, du fährst ja öfters da lang. Das hast du ja ganz am Anfang gesagt.

57:28:17 - 00:57:56:08

Sprecher 3

Da lang fahr ich tatsächlich sehr, sehr, sehr, sehr oft und denk jedes Mal daran. Grad wenn ich dann von Düsseldorf aus ist das genau diese Stelle von Düsseldorf aus Richtung Essen zurückfahren, kommt man genau da vorbei und dann denke ich daran und das ist einfach unvorstellbar. Da, ich werde da mal dranbleiben, werde euch berichten, okay? Ja, werde mal dranbleiben und gucken, ob es da eine richtige Doku noch zu geben wird.

57:56:14 - 00:57:57:04

Sprecher 1

Das wird wohl.

57:57:15 - 00:58:01:18

Sprecher 2

Der. Der Täter lebt ja jetzt wahrscheinlich schon seit vielen Jahren in Freiheit.

58:02:02 - 00:58:22:14

Sprecher 3

Ja, der lebt in Freiheit, der hat auch gar nicht mehr so wie da, wenn ich dem Bruder da glauben kann, ganz, ganz okay fürs Leben sozusagen. Der war mal in Köln, war in Berlin, muss sich jetzt wohl irgendwie bei Duisburg aufhalten, aber das wusste er auch nicht genau. Da ist jetzt auch der Kontakt wohl seit einiger Zeit abgebrochen.

58:22:22 - 00:58:32:16

Sprecher 2

Und wenn du mit dem mit der Manuela redest, wie geht ihr damit um, dass quasi ihr ihr Entführer in Freiheit lebt?

58:32:16 - 00:59:02:14

Sprecher 3

Und mit ihr habe ich noch gar nicht selbst gesprochen. Da war ich noch ein bisschen zurückhaltend. Ja, ich habe mich da erst mal auf den Klaus verlassen. Ich hatte ihn das tatsächlich gefragt und was er denn so denken würde, ob ich da versuch, Kontakt aufzunehmen. Und da sagte er auch bestimmt auch, man kann es ja mal versuchen, aber sein Eindruck war offenbar bei einem ihrer Treffen, dass sie auch so mit der ganzen Geschichte so ein bisschen abschließen möchte.

59:02:19 - 00:59:17:22

Sprecher 3

Dadurch, dass sie jetzt auch eine eigene Familie hat. Und dadurch war ich dann auch erst mal so ein bisschen zurückhaltend und habe da nicht so voller Energie und Kraft reingesetzt, die zu Kontakten, weil ich da erst mal auch noch so ein bisschen.

59:18:10 - 00:59:20:05

Sprecher 2

Klar, da muss man ganz sensibel.

59:20:05 - 00:59:34:22

Sprecher 3

Als Mama verstehe ich auch ganz genau. Als Mama verstehe ich auch, wenn man dann mit einem bestimmten Kapitel im Leben dann auch nichts mehr zu tun haben möchte. Und das respektiere ich total. Ich guck mal, wenn es kommt, Zeit, kommt Rat. Wenn es soweit ist, dann werde ich auch mit ihr sprechen. Sehr, sehr gerne. Ja.

59:35:11 - 00:59:55:20

Sprecher 1

Krasser Fall und ich kannte ihn auch nicht. Wir hatten ja im Vorfeld hatten wir ein bisschen noch geschrieben, dass du sagst, ja, ich habe da was, was ich euch berichten kann. Und da hattest du mir ja nur zwei, drei Stichworte gegeben, haben ja auch gar nichts gesagt und ich habe dann auch nicht weiter mich da informiert und wollte mir das dann jetzt von dir anhören lassen.

59:55:20 - 01:00:15:18

Sprecher 1

Also packend, erschreckend, mit einem guten Ausgang, mit einem glücklichen Ausgang. Und Klaus, der sie gerettet hat. Ist ja ganz toll und ja, super, dass er den Fall dabei hattest und ja, vielen Dank für den Bericht.

00:16:11 - 01:00:17:11

Sprecher 3

Ja, danke euch.

00:17:11 - 01:00:18:00

Sprecher 2

Danke, Jule.

00:18:21 - 01:00:28:22

Sprecher 1

Ja, dann war's das jetzt. Wir machen das Auto rein und nach dem Auto erzählt der Stefan. Grad noch ein paar Stichworte zum Thema Crime Mans sagen.

00:29:04 - 01:00:29:20

Sprecher 2

Und bitte.

00:33:03 - 01:00:46:05

Sprecher 3

Du, ich für richtig die Justiz zu preisen.

00:47:20 - 01:00:52:04

Sprecher 2

Ja, liebe Hörern, Hörerinnen, wir machen diesen Monat den großen Krimi.

00:52:15 - 01:00:54:06

Sprecher 1

Einen Monat mit der Crime ohne.

00:54:06 - 01:01:21:13

Sprecher 2

Ende. Genau, voll intensiv, ganz viele Fälle recherchiert. Und der Grund dafür ist, dass wir, indem wir ganz viele Fälle in einem Monat veröffentlichen, dass wir über Spotify auf so eine in so eine Kategorie reingeraten, wo wir vielleicht wirklich mal irgendwann ein Schnipsel Werbung platzieren können und dann vielleicht uns damit irgendwie so ein bisschen so eine ist.

01:21:13 - 01:01:46:18

Sprecher 1

Eine Aufwandsentschädigung für den Hörer hat eigentlich Nachteile. Ihr helft uns, indem er uns viel hört, damit wir in diese Spotify Kategorie reinkommen. Von unserem Dienstleister Prodigy. Da müssen wir 10.000 Downloads im Monat nachweisen. Dann können wir da in so einen dynamischen Bewerbungs Katalog mit aufgenommen werden und kriegen dann vielleicht sind es nur drei 4 € im Monat. Ja, vielleicht auch ein bisschen mehr.

01:46:18 - 01:01:51:00

Sprecher 1

Keine Ahnung. Kleiner Aufwand. Wir wollen es nur mal ausprobieren und deswegen.

01:51:00 - 01:01:53:16

Sprecher 2

Die sind neugierig, neugierig und ihr.

01:53:16 - 01:01:58:14

Sprecher 1

Habt dann nichts davon. Ihr habt nur Nachteile davon. Das stimmt. Uns zu Liebe werdet ihr das doch wohl machen und.

01:59:10 - 01:02:01:05

Sprecher 2

Die Hörer werden dann mit Werbung.

02:02:03 - 01:02:02:22

Sprecher 1

Bombardiert.

02:03:02 - 01:02:06:06

Sprecher 2

Nein, aber es kommt da vielleicht mal hier und da.

02:06:06 - 01:02:13:10

Sprecher 1

Zwei Spots gibt es dann so nach 20 Minuten oder so, so ein acht Sekunden. Oh, das werdet ihr doch wohl verkraften können.

02:13:18 - 01:02:15:15

Sprecher 2

Ja, für diese kleine Aufwand sehr.

02:16:14 - 01:02:30:08

Sprecher 1

So, das war's für Spaß beim mehrfachen Anhören dieser Folge. Und die nächste Folge kommt auch bald. Folge kommt auch bald. Folge kommt auch bald. Folge kommt auch bald. Folge kommt auch bald. Folge kommt auch bald.

Über diesen Podcast

Ein Talk über Kriminalfälle. Wir berichten uns abwechselnd über Fälle, die uns bewegt haben. Manchmal verzetteln wir uns, raufen uns die Haare, sind fassungslos oder müssen trotz allem auch mal kurz Lachen. Wir versuchen es mit Empathie und Neugier uns den Fällen zu nähern.
Größtensteils deutsche Fälle, öfters aus den 80ern.

Kontakt: post@zartundbitter.net
Instagram: @zartundbittertalk

von und mit Stephan Kern & Michael Rieck

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