Zart & Bitter: Crime Stories

Zart & Bitter: Crime Stories

Transkript

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00;00;28;00 - 00;00;41;24

Sprecher 1

So weiß er Crime Stories sind wieder da. Jule und ich alleine. Stefan glänzt mit Abwesenheit. Aber das hindert uns nicht daran, trotzdem im Monat dann noch ein bisschen zu produzieren, oder? Jule?

00;00;42;12 - 00;00;43;16

Sprecher 2

Ja, finde ich auch.

00;00;43;18 - 00;00;44;14

Sprecher 1

Wir machen einfach weiter.

00;00;44;15 - 00;00;47;19

Sprecher 2

Der Stefan will wohl nicht mehr mit mir reden, aber okay, verstehe ich.

00;00;48;01 - 00;01;03;00

Sprecher 1

Er lässt sich entschuldigen. Okay? Er lässt sich entschuldigen und es hat. Liegt nicht an uns beiden. Er hat einfach im Moment nicht so viel Zeit. Aber er war ja jetzt ein paar Mal im Monat dabei und es ist sehr ungewöhnlich, dass wir da so viel gemacht haben.

00;01;03;06 - 00;01;05;03

Sprecher 2

Folgen wahnsinns Fälle? Ja.

00;01;05;19 - 00;01;31;15

Sprecher 1

Ja, ob das jetzt mega Folgen war waren weiß ich nicht, aber es waren auf jeden Fall krasse Fälle dabei. Er und ich muss aber zugeben, ich habe den ein oder anderen Fall. Die sind jetzt zum Beispiel auch von einer ich glaube Art Doku entnommen und zwar kam so 99 2000. Das war so das erste True Crime, was ich das richtig gesehen hatte, das war die großen Kriminalfälle.

00;01;31;15 - 00;01;43;24

Sprecher 1

Hieß das. Und direkt in der ersten Staffel gab es da einmal den Eltern Mord von Morgan, den ich in der letzten vorletzten Folge eine zweite, letzte das Erbe.

00;01;44;00 - 00;01;44;26

Sprecher 2

Na ja.

00;01;45;06 - 00;02;06;22

Sprecher 1

Wollte ich jetzt auch nicht genauso so nennen wie bei der ARD Doku. Die großen Kriminalfälle. Das wäre dann der Eltern Mord von morgen gewesen. Aber ich habe es halt da damals gesehen und mich auch daran erinnert. Und dann habe ich es noch mal bei YouTube mir noch mal angeguckt und habe gedacht, das wäre schon eine gute Folge und die wollte ich dann da präsentieren.

00;02;06;22 - 00;02;35;26

Sprecher 1

Und jetzt habe ich da wieder eine rausgenommen. Und zwar ist das ein Film zum Ersten Fall wollte ich sagen, zum Ersten Mal ist es ein Fall aus der DDR von 1981 und hatten wir hier bei uns im Talk noch nie gehabt. Klar, die den Staat, den gab es jetzt nicht so lange, aber es sind ja da auch Verbrechen passiert und auch welche, die in der in die Kriminalgeschichte von der DDR eingegangen sind.

00;02;36;18 - 00;02;56;29

Sprecher 1

Ja, und so ist es auch mit diesem Fall. Ähm, ja. Und ich erklär's dir mal, also hier ist eine schlimme, traurige Sache. Da ist ein Kind verschwunden, 1981, in so einer Plattenbausiedlung. Hallo, Neustadt. Das war so eine. Aus dem Boden gestampft.

00;02;57;05 - 00;02;58;10

Sprecher 2

Tschuldigung. Ja!

00;02;58;12 - 00;03;03;12

Sprecher 1

Unterbricht Hast du? Ich habe nichts gehört.

00;03;03;24 - 00;03;09;04

Sprecher 2

Nein, ich habe noch. Ich bin zusammengezuckt, als du wieder sagst, ein Kind war so und das finde ich mal so schrecklich. Ja, es.

00;03;09;04 - 00;03;09;20

Sprecher 1

Ist schrecklich.

00;03;09;26 - 00;03;12;20

Sprecher 2

Es ist ja immer schrecklich. Aber das ist ja bei Krimi immer.

00;03;12;28 - 00;03;24;19

Sprecher 1

Ja, es ist auch blöd, dass es jetzt schon wieder ein Kind ist. Aber vielleicht ist es auch so, wenn diese Fälle einem besonders nahegehen, dass man dann auch das Interesse dann auch groß ist, darüber zu reden.

00;03;25;00 - 00;03;27;11

Sprecher 2

Sich auszutauschen. Ja.

00;03;28;24 - 00;04;08;02

Sprecher 1

Jedenfalls ist 1981 in so einer Plattenbau Stadt. Also das war so eine Modellstadt, die innerhalb von Monaten aus dem Boden gestampft wurde, um dort Arbeitern quasi so den sozialistischen Wunschtraum zu erfüllen, die in so einem chemie standort in der nähe dann zur arbeit gegangen sind und in dieser stadt ist 1981 ein Kind verschwunden. Lars Bense heißt das ist das Kind und sechs oder sieben Jahre alt und ist allein ins Kino gegangen zu so einer Kinder Kino Vorstellung.

00;04;08;12 - 00;04;38;22

Sprecher 1

00 gab es dann die erst den ersten Anruf bei der Polizei, weil das Kind nicht nach Hause gekommen ist. Ich weiß jetzt nicht, wann es verabredet war, aber da war es ja auch schon stockdunkel und die haben dann auch direkt schon angefangen Kellerräume zu durchsuchen und diese Plattenbau Treppenhäuser ab zu klappern, weil die sind schon sehr labyrinth artig.

00;04;39;19 - 00;05;09;03

Sprecher 1

Also da gibt es Aufzüge die nur alle drei Etagen halten und verwinkelte Treppenhäuser und unter den unterm Dach so offene Speicher, wo damals bei bei den Bauten so übrig gebliebener Bauschutt und andere Materialien dann einfach da reingeschmissen worden sind. Und man hatte schon gedacht, ja, das könnte schon sein, dass man sich da mal verläuft oder halt beim Spielen sich verletzt oder sonst was.

00;05;09;25 - 00;05;40;05

Sprecher 1

Jedenfalls haben sie nichts gefunden und zwei, drei Tage später gab es dann auch schon einen Aufruf in der Zeitung mit Bild und die Suche hat sich dann auch noch ausgedehnt und im Untergrund wurde dann auch gesucht. Da gibt es so ein großes verzweigtes Fernwärmenetz, wo dann auch ein Kind hätte sich verlaufen können oder hin verschleppt sein können. Aber man hat nichts gefunden.

00;05;40;21 - 00;05;43;06

Sprecher 1

14 Tage lang wurde erfolglos gesucht.

00;05;43;10 - 00;05;49;13

Sprecher 2

Wer? Der wer? Erst mal hätte sich verlaufen, oder da gab es keinen, da hat sich niemand gemeldet.

00;05;49;25 - 00;05;58;14

Sprecher 1

Es hat sich niemand gemeldet und hat auch niemand was gesehen. Das Kind war einfach weg und man ist davon ausgegangen ist, es hat sich vielleicht verirrt.

00;06;00;24 - 00;06;06;04

Sprecher 2

Warum? Weißt du was dazu? Wieso der allein ins Kino konnte? Also, ich meine.

00;06;06;08 - 00;06;07;03

Sprecher 1

Es ist merkwürdig.

00;06;07;12 - 00;06;08;25

Sprecher 2

Allein ins Kino. Aber der war so klein.

00;06;08;25 - 00;06;09;26

Sprecher 1

Der war wirklich sehr klein.

00;06;10;16 - 00;06;10;26

Sprecher 2

Ja.

00;06;11;04 - 00;06;19;21

Sprecher 1

Der ist Jahrgang 1973 und das war im Januar 1980. Also da war der noch nicht sieben Verhandelnde.

00;06;20;00 - 00;06;33;15

Sprecher 2

Ja, also das ist schon ungewöhnlich, aber gut, kann ja sein, auch ich weiß nicht. Eltern bringen Kind dahin und lassen ihn dann da so allein oder so was zum Beispiel so also das das die das das extra so eine Kinder Vorstellung waren, sonst finde ich das schon sehr ungewöhnlich.

00;06;34;04 - 00;06;39;12

Sprecher 1

Aber so die Zeit 1981 und da hat man sich vielleicht auch nicht unbedingt was dabei gedacht.

00;06;40;09 - 00;06;43;11

Sprecher 2

Ja, ja, ja, ja, das stimmt auch wieder. Ja, klar.

00;06;43;23 - 00;07;15;08

Sprecher 1

Jedenfalls. 14 Tage später wurde etwas gefunden. Und zwar hat ein Strecken Läufer. Das hat nichts mit Jogging zu tun, sondern die sind damals immer Bahngleise abgegangen, um mit so einem großen Schraubenschlüssel irgendwelche Muttern anzuziehen oder einfach zu gucken, in welchem Zustand die Bahngleise sind. Nennt sich Strecken, Läufer und macht man wahrscheinlich heute mit Drohnen, oder? Keine Ahnung. Jedenfalls war das damals üblich und war so ein ganz normaler Job.

00;07;15;08 - 00;07;43;03

Sprecher 1

Und das war ein junger Typ. 19 Jahre und hat da bei der DDR Bahn gearbeitet und er hat einen alten Lederkoffer an der Strecke gefunden, so als wäre der aus dem Zug rausgeworfen worden und bei Kilometer 107,4 zwischen Halle und Leipzig. Und ja, wenn man heute so was finden würde, würdest du so einen Koffer öffnen.

00;07;44;23 - 00;07;54;29

Sprecher 2

Ja, ja, ich hoffe, dass ich nie so was finde. Ich glaube, ich würde tatsächlich, aber ich würde auf jeden Fall die Polizei anrufen. Ja, das würde ich auch. Ja, ja. Also, der ist gemacht. Oder hat er den geöffnet?

00;07;54;29 - 00;08;02;24

Sprecher 1

Er hat ihn geöffnet. Mit. Mit seinem großen Schraubenschlüssel, den er in der Hand hatte, hat das so an den Schlössern da ein bisschen rum, dass die offen waren und.

00;08;04;00 - 00;08;08;13

Sprecher 2

Also richtig, richtig so und so ein Schloss, Koffer mit mit schließt System noch.

00;08;08;27 - 00;08;16;08

Sprecher 1

Dazu mit so schnallen würde ich sagen, war der zugemacht. Also er war jetzt nicht in dem Sinne verschlossen, dass man ihn nicht relativ einfach aufmachen.

00;08;16;08 - 00;08;16;19

Sprecher 2

Konnte.

00;08;17;15 - 00;08;38;12

Sprecher 1

Und dann hat er den Deckel um geklappt und hat erst mal so Plastiktüte Plastiktüten gesehen. Aber dann hat er ein bisschen genauer geguckt und hat dann halt Kinderleichen da drin gefunden, zwischen eingeklemmt, zwischen Papier, zerknüllten Papier, Zeitungspapier.

00;08;39;26 - 00;08;40;03

Sprecher 2

Ja.

00;08;40;15 - 00;09;05;21

Sprecher 1

Und in der Doku ist er auch als Zeuge, oder in der Doku ist er auch an der Strecke und erklärt das noch, wie er das Kind da gefunden hat und erzählt dann, dass er dann einen Zug angehalten hat, der dann kam. Und weil das war ja Tatort und er hat dem Zugführer dann Bescheid gesagt und der selber ist dann zurückgelaufen zu einer Station, um dann die Polizei anzurufen.

00;09;05;21 - 00;09;12;00

Sprecher 1

Das war ja alles. Er hatte ja keiner Handy oder sonst was dabei oder Funkgerät hatte er auch nicht dabei.

00;09;13;05 - 00;09;13;17

Sprecher 2

Ja, und dann.

00;09;13;17 - 00;09;17;25

Sprecher 1

Hat es dann auch eine Zeit lang gedauert, bis dann da die Polizei dann vor Ort war.

00;09;18;19 - 00;09;23;14

Sprecher 2

Das ging nicht. Kann man das? Was hat der denn? Der ist ja, der muss ja traumatisiert sein für sein Leben, oder?

00;09;23;14 - 00;09;57;14

Sprecher 1

Also er hat da relativ nüchtern drüber gesprochen, hat natürlich gesagt, dass er schockiert war, aber konnte sich da schon sehr klar ausdrücken. Ist ja jetzt dann auch schon 20 Jahre her gewesen, dieser dieser Fund, aber es hat ihn mit Sicherheit bewegt, sehr, sehr bewegt. Ja, und es war das vermisste Kind, der Lars Bense. Und er kam dann zu der Obduktion in die Gerichtsmedizin.

00;09;58;08 - 00;10;04;17

Sprecher 1

Und ja, das war ein Professor Wolfgang Dünnwald, der.

00;10;04;26 - 00;10;05;26

Sprecher 2

Hat die Obduktion gemacht.

00;10;05;26 - 00;10;25;09

Sprecher 1

Genau, der hat auch schon einen Namen. Ich habe dann auch mal ein bisschen gegoogelt, also der ist, ich glaube, er lebt jetzt nicht mehr, aber war damals Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin und hat in Leipzig an der Universität als Professor gearbeitet für gerichtliche Medizin.

00;10;26;07 - 00;10;26;22

Sprecher 2

Und.

00;10;27;03 - 00;10;48;29

Sprecher 1

Wahrscheinlich auch, weil dieser Fall damals dann auch schon so viele Leute bewegt hat und dass dann da die die besten Kräfte für eingesetzt worden sind. Ja, und der Professor Dünnwald hat hat dann berichtet, dass die Kinderleichen regelrecht in den Körper, in den Koffer rein gepresst wurde.

00;10;49;12 - 00;10;50;00

Sprecher 2

Also mein Gott.

00;10;50;14 - 00;11;08;29

Sprecher 1

Also so ein normaler Reisekoffer und hat das. Das Kind wurde da richtig reingestopft und einige zerknüllte Tageszeitungen waren da auch mit eingepackt, warum auch immer, irgendwie als Füllmaterial oder so.

00;11;10;01 - 00;11;12;26

Sprecher 2

Wieso? Meine Güte, dieser Eintrag war sehr ernst.

00;11;13;04 - 00;11;13;20

Sprecher 1

Und er hat.

00;11;13;20 - 00;11;17;09

Sprecher 2

Das so geschmissen oder was konnte er das dann nicht eher?

00;11;17;14 - 00;11;20;27

Sprecher 1

Aber später konnte man dann herausfinden.

00;11;21;02 - 00;11;22;05

Sprecher 2

Ob geschmissen wurde oder.

00;11;22;10 - 00;12;21;00

Sprecher 1

Ja wurde aus dem Zug raus geworfen, der Koffer wie wie Müll entsorgt. Also ganz grausam. Ja und dann die erschütternden Beweise, die dann da sichergestellt wurden sind, oder quasi der Hergang des Verbrechens als es wurden Stichverletzungen festgestellt, stumpfe Gewalt gegen den Kopf und man konnte auch feststellen, dass das Kind vergewaltigt wurde. Ja und da waren alle geschockt und es gab aber eine Spur, die etwas überraschend war und in diesen zerknüllten Zeitungs, in diesem zerknüllten Zeitungs Material da, dort haben die ausgefüllte Kreuzworträtsel gefunden.

00;12;21;15 - 00;12;24;16

Sprecher 1

Einige handschriftlich natürlich.

00;12;25;25 - 00;12;33;03

Sprecher 2

Und das ist ja schon abgefahren. Ja, und hat das dann der Täter oder was? Das?

00;12;34;03 - 00;12;34;26

Sprecher 1

Ja, es gab dann.

00;12;34;28 - 00;12;39;20

Sprecher 2

Kreuzworträtsel und nutzt das dann als Füllmaterial für seine Leiche. Schon echt?

00;12;39;22 - 00;13;05;25

Sprecher 1

Ja, also das Sehen. So sieht das erst mal aus. Ja, der. Dieser Koffer wurde dann auch fotografiert und auch in einem Schaufenster sogar ausgestellt. Ob den jemand kennt? Aber ich sage mal, die ist so ein Koffer in der DDR. Das ist ja dann halt auch Einheits Ware gewesen und dieser ausgestellte Koffer wurde auch nicht genauer beschrieben. Keiner wollte so richtig dann auch sagen, sondern nur der wird in Verbindung mit einem Verbrechen gesucht.

00;13;05;25 - 00;13;12;13

Sprecher 1

Kennt das jemand? Also da hat sich niemand gemeldet, der den Koffer vermisst kennt oder sonst was.

00;13;13;14 - 00;13;26;28

Sprecher 2

Also das heißt, die Öffentlichkeit da, die wussten jetzt noch nicht so genau das mit dem, wie der Junge jetzt aufgefunden wurde. Die haben nur erfahren, quasi, dass der Tod ist, oder? Ja, ja, ja.

00;13;27;06 - 00;13;46;18

Sprecher 1

Also der, der Aufruf, wo er verschwunden war, der war schon groß. Ja, aber ich sage mal, alle anderen Sachen waren dann auch ein bisschen so auf Seite drei, da gab es dann auch einen Zeugen, ein Zeitzeugen, der in der Doku zu Wort kam, der gesagt hat, ja, es war halt auch so nach dem Motto So was sind Verbrechen gibt es bei uns nicht.

00;13;47;13 - 00;13;49;24

Sprecher 2

Was zu zu beschaulich ist, oder?

00;13;50;02 - 00;13;55;16

Sprecher 1

Ja, in dem sozialistischen Staat findet sowas nicht statt.

00;13;56;04 - 00;14;01;01

Sprecher 2

Oh Gott, ja. Oh Gott, ja.

00;14;01;10 - 00;14;17;21

Sprecher 1

Ja und? Aber diese Spur mit dem Kreuzworträtsel. Also, man konnte schon sehen, dass es eine markante Schrift und es gab dann auch damals Schrift, Proben, Sachverständigen, Schrift, Proben, Sachverständige. Wie sagt man das denn? Du weißt, was ich meine.

00;14;18;06 - 00;14;19;09

Sprecher 2

Sachverständiger? Ja.

00;14;19;11 - 00;14;24;27

Sprecher 1

Okay. Okay. Er hat sich das genau angeguckt und hat diese Block Buchstaben untersucht.

00;14;25;08 - 00;14;25;23

Sprecher 2

Oder was? Ja.

00;14;26;06 - 00;14;51;21

Sprecher 1

Könnte auch sein. Und gerade beim Buchstaben A gab es dann doch so eine markante Schreib Unterbrechung. Wenn man so in Druckbuchstaben so ein a schreibt und oben links war da was, fehlte dann immer diese Verbindung und typischer. Ja, ja und da haben sie dann hat dann dieser Sachverständige gesagt, er ist sich sicher, diese Schrift ist von einer Frau mittleren Alters.

00;14;51;21 - 00;15;01;11

Sprecher 2

Was? Von einer Frau? Ja, aber dann die. Aber die ist doch da, nicht? Die kann ja nicht die Mörderin sein. Also sag ich jetzt einfach mal das Gehirn als auch eine andere.

00;15;01;14 - 00;15;22;06

Sprecher 1

Sie waren auf jeden Fall auch überrascht, aber Sie waren auf jeden Fall auch überrascht, dass das von einer Frau sein soll, diese Handschrift. Ja, aber sie hatten dann das als Spur und wollten wissen Wie kamen diese Zeitungen da rein? Wo hat er die her? Hat er die aus der Mülltonne genommen? Hat er die, ähm vom Nachbarn? Wie auch immer sie ist, wussten.

00;15;22;19 - 00;15;23;06

Sprecher 2

Nicht genau.

00;15;23;25 - 00;15;39;29

Sprecher 1

Und haben dann angefangen Schrift Proben einzusammeln. So was war auch nur in so einem Stasi Staat wie der DDR möglich, dass sie da quasi von Tür zu Tür gegangen sind in der ganzen Nachbarschaft und haben gesagt hier füllen Sie mal bitte diesen dieses Formular aus, wir brauchen eine Schrift Probe von Ihnen.

00;15;40;22 - 00;15;42;11

Sprecher 2

Dieses Kreuzworträtsel. Nee, nee.

00;15;43;03 - 00;16;12;24

Sprecher 1

Das war. Das war eine ziemlich umfangreiche Schrift Probe, die die da abgeben mussten, die mussten mehrere Sätze schreiben. Da hat auch ein Ermittlungs Beamter gesagt, ja, wir haben damit angefangen, aber das war viel zu viel, was wir da als Text vorgelegt haben. Manche haben da 30 Minuten gebraucht, um diesen Text zu schreiben. Ja, und das von diesen Beamten, die dann da hingehen, da sagt ja auch keiner Okay, das reicht jetzt, die zwei Sätze, tschüss, wenn da nicht alles ordnungsgemäß ausgefüllt ist.

00;16;12;24 - 00;16;15;29

Sprecher 1

Sie bleiben dann da stehen, bis der Text geschrieben ist.

00;16;16;19 - 00;16;34;11

Sprecher 2

Muss er auch. War ja auch dann nur ein, zwei würden wahrscheinlich auch gar nicht reichen. Die würden ja vor Gericht gar nicht standhalten. Wenn sie jetzt sagen Ich guck mal, da sind zwei alles jetzt genauso geschrieben zum Beispiel, das könnte ich mir nicht vorstellen, nicht ausreichen. Die brauchen schon, um sich richtig Eindruck zu machen. Von dem Schriftbild brauchen die mehr als nur zwei Sätze.

00;16;34;11 - 00;16;35;09

Sprecher 2

Das glaube ich sofort.

00;16;35;11 - 00;17;10;07

Sprecher 1

Also die haben bestimmt auch schon gedacht, das muss Stand vor vor Gericht halten. Aber es ging eher noch darum, im weiteren Ermittlungsansätze, in welche Richtung müssen wir suchen, wo hat er gewohnt und deswegen wurde auch Altpapier durchsucht. Dann haben die angefangen, Formulare, die damals ja auch alle schriftlich eingereicht wurden. Ich sage mal Antrag für PKW, Antrag für Personalausweis, andere, ich sage mal behördliche Unterlagen wurden gesichtet.

00;17;10;17 - 00;17;15;20

Sprecher 1

Ich glaube, insgesamt waren es eine halbe Million Schrift. Proben, die die untersucht und verglichen haben.

00;17;15;21 - 00;17;19;13

Sprecher 2

Zu gucken, wo dieses, wo, dieses quasi herkommt. Genau die Schrift. Ja.

00;17;19;23 - 00;17;31;19

Sprecher 1

Es war nicht nur das A markant, es war viel markant. Also wenn man das so sieht, da denkt man sich schon Ja, das ist auffällig. Das ist nicht eine normale Handschrift, die hat einen bestimmten Charakter.

00;17;33;23 - 00;17;37;01

Sprecher 2

Und dann ist das sozusagen aus.

00;17;38;03 - 00;17;38;16

Sprecher 1

Ja, bitte.

00;17;39;09 - 00;17;42;15

Sprecher 2

Also hätte man die Nachbarschaft ausfindig machen? Ja. Okay, sehr leicht.

00;17;43;01 - 00;17;44;15

Sprecher 1

Und ich sage mal kurz, was da für.

00;17;44;15 - 00;17;45;05

Sprecher 2

Aufwendig und.

00;17;45;13 - 00;17;53;19

Sprecher 1

Total aufwendig da standen so Sachen drin wie in diesem Kreuzworträtsel Kampfplatz. Mit wie viel Buchstaben sind das? Fünf Buchstaben Arena.

00;17;54;02 - 00;17;54;17

Sprecher 2

Arena.

00;17;54;26 - 00;18;33;24

Sprecher 1

Nebenfluss der Wolga Moskwa. Wusste ich jetzt auch nicht. Tierprodukte mit zwei Buchstaben N. Solche und solche Sachen standen da drin. Also ein relativ einfaches Kreuzworträtsel in so einer Tageszeitung und ja, also die haben monatelang gesucht und gesammelt und haben das dann auch irgendwann vereinfacht, weil die haben gesagt, wenn wir in diesem Tempo weitermachen, dann brauchen wir drei Jahre, um die Leute hier aus dieser Stadt, das hatte schon 150.000 Einwohner oder so, um von denen allen Schrift Probe eins einzusammeln.

00;18;33;24 - 00;18;47;20

Sprecher 1

Die haben dann auch später einfach nur so ein Schema genommen, wo man Buchstaben in so ein Kreuzworträtsel, was sofort ausgefüllt war, was man dann noch weiter ausfüllen musste. Es wusste ja auch keiner, warum man diese Schrift überhaupt abgibt. Wo, die wird ja nicht erklärt oder so.

00;18;48;09 - 00;18;48;16

Sprecher 2

Ja.

00;18;48;28 - 00;19;37;22

Sprecher 1

Na ja, es wurde dann noch ein anderer Kriminalist hinzugezogen aus Berlin, der auch einen Namen hat. Der hat auch später True Crime Bücher rausgebracht und hat auch sehr viele Fälle schon gelöst. Und zwar ist das Hans Girod. Girod Ich weiß nicht genau, wie man ausspricht, geht Roth. Hans Girod, und zwar der ist in Berlin an der Humboldt Universität Dozent für spezielle Kriminalistik und der hat sich dann halt die Fragen gestellt, ähm, jetzt so analysiert und kam zu dem Schluss Ja, der Tatort muss in einem Innenbereich gewesen sein.

00;19;38;07 - 00;20;03;10

Sprecher 1

Und mit Sicherheit wurde das Kind von einem erwachsenen Täter angesprochen, entweder von einer Autoritätsperson oder von einem Bekannten oder einem Verwandten. Oder es könnte auch noch sein, dass der das der Junge mit irgendeinem Spielzeug gelockt wurde oder so was oder eine.

00;20;03;29 - 00;20;05;00

Sprecher 2

Sprechen ja.

00;20;05;10 - 00;20;10;27

Sprecher 1

Oder eine Schnittmenge von diesen drei Sachen ist jetzt auch nicht so weit weg, das zu vermuten.

00;20;10;28 - 00;20;19;00

Sprecher 2

Ja und wie kommt er denn auf den Innenraum? Weißt du das? Warum? Was? Was hat es mit diesem Innenraum auf sich?

00;20;19;07 - 00;20;39;03

Sprecher 1

Ja, das wurde mir jetzt auch nicht klar in den Sachen, die ich mir da angeguckt habe. Aber für ihn wirkte das alles so die der Leichenfund, als wäre der Mord in einem Innenraum durchgeführt worden und hat auch recht damit.

00;20;39;25 - 00;20;42;17

Sprecher 2

Oh ja, ja, später hat sich das dann.

00;20;43;03 - 00;21;13;01

Sprecher 1

Später hat sich rausgestellt, dass er damit recht hatte. Und ja, es gab auch insgesamt 1800 Vernehmungen von Leuten, also kein Ergebnis und ja, nach ein paar Monaten hat dann die Polizei, um weitere Proben zu generieren, eine Idee gehabt und habe nun haben gesagt, wir schalten natürlich nicht unter Absender Polizei, sondern inkognito schalten wir ein Kreuzworträtsel mit einem Gewinn in einer Tageszeitung.

00;21;13;21 - 00;21;27;26

Sprecher 1

Und die Leute, die das ausfüllen, die schicken das zu uns und dann haben wir weitere Schriftform. Und vielleicht kommen wir so dieser Schrift Probe auf die Spur und haben das dann auch geködert und haben einen Gewinn dann ausgelobt. Was glaubst du, wie hoch der Gewinn war.

00;21;29;13 - 00;21;32;15

Sprecher 2

Und hat 50 Mark oder so eine? Ja, doch dem.

00;21;34;01 - 00;21;41;05

Sprecher 1

Ja dem erkannten die nicht. Aber 150 ist zu viel. Zehn Mark Gewinn. Ja.

00;21;41;24 - 00;21;41;29

Sprecher 2

Ja.

00;21;43;14 - 00;21;46;04

Sprecher 1

Also zehn Mark Gewinn. Okay.

00;21;47;02 - 00;21;50;23

Sprecher 2

Ja, ja, aber ist doch trotzdem attraktiv.

00;21;50;24 - 00;22;21;14

Sprecher 1

Ja, es ist attraktiv. Vielleicht gab es sonst nie irgendwas zu gewinnen. Aber auch die Einsendungen haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Und was auch in fanden, was ich sehr interessant war, die Ermittler, die die Schrift Proben untersucht haben. Und da gab es ja dann auch leitende Ermittler, die haben auch manchmal die richtige Schrift Probe rein gemischt, dann um um zu gucken, sind wir nicht schon längst blind geworden, dass mit der eigenen.

00;22;21;14 - 00;22;22;15

Sprecher 2

Leute genau.

00;22;22;16 - 00;22;38;19

Sprecher 1

Genau und da und auch weil da die haben auch noch nach Monaten haben die auch gesagt, wir können nicht mehr, das ist so ein Personalaufwand und es ist so, so schwierig, da irgendwas rauszufinden und und.

00;22;39;05 - 00;22;48;18

Sprecher 2

Die haben sich, weißt du das, haben die sich sozusagen da so vollkommen und nur darauf konzentriert oder haben die, die werden doch wahrscheinlich auch noch andere, die hatten.

00;22;48;18 - 00;22;50;21

Sprecher 1

Keine andere Spur, nichts anderes.

00;22;50;28 - 00;23;04;04

Sprecher 2

Ach ja, nichts anderes. Das. Ja. Wahnsinn. Ja. Ja, das ist natürlich echt heftig. Ja, klar. Wenn du hast nichts anderes, dann. Dann musst du da sozusagen alle Kräfte. Ja, genau. Ja, okay.

00;23;04;10 - 00;23;33;21

Sprecher 1

Und wir haben jetzt mittlerweile November. Die Tat war im Januar da. Und dann haben die gesagt, okay, wir müssen jetzt einen neuen. Das war dann so eingeteilt in Blöcke, das ist ja da auch relativ einfach, weil die Straßen und die Plattenbausiedlungen ja auch sehr leicht dann systematisch durch zu prüfen sind. Jedenfalls hatten sie dann da einen neuen Block gehabt, der überprüft werden sollte und haben dann da bei einer Frau geklingelt.

00;23;33;21 - 00;23;59;12

Sprecher 1

Die war aber nicht zu Hause und die Nachbarin hat gesagt ja, die arbeitet als Saisonarbeiter an der Ostsee. Okay, dann können wir von der jetzt keine Schrift Probe. Jetzt bekommen. Aber die waren ja, die hatten ja sämtliche Möglichkeiten des Polizeiapparat dann auch zur Verfügung, damals auch schon zu der Zeit. Und wenn es dann hieß, wir brauchen eine Schrift Probe von der, dann holen die sich eine.

00;23;59;18 - 00;24;23;08

Sprecher 1

Und zwar hat dann die örtliche Polizei an so einem kleinen Dorf an der Ostsee dann den Auftrag bekommen, zu dieser Frau zu gehen und dort eine Schrift Probe einzuholen. Hat keine Ahnung wofür. Wo die noch nicht gesagt, hat ihn auch vielleicht nicht interessiert. Jedenfalls wird die Schrift Probe dann geholt und schriftlich dann zurückgeschickt. Und siehe da, absolute Übereinstimmung.

00;24;24;10 - 00;24;29;05

Sprecher 2

Und die war einfach vorher nicht da. Deswegen hat sie vorher nicht die die Schrift Probe mal abgegeben.

00;24;29;07 - 00;24;50;21

Sprecher 1

Sie wäre auch nicht dran gewesen, weil die das sagt. Die hätte in der ersten Woche dran dran sein können, oder was? Jetzt war sie halt erst im November dran, also relativ spät erst. Aber dass sie nicht da war, war egal. Das hat dann nur ein bisschen länger noch gedauert. Aber sie wussten halt, wo sie war und haben dann über die örtlichen Polizeikräfte diese Schrift Probe eingeholt und es war der absolute Treffer.

00;24;51;08 - 00;25;18;12

Sprecher 1

Und die, die wussten, diese Frau hat diese Kreuzworträtsel ausgefüllt und die sind dann sofort zu der hingefahren an die Ostsee und haben so erzählt, weswegen sie Oh, bist du noch da? Ja, okay, weil der Kater hat sich gerade auf den Laptop so halb gelegt und. Ja, und was gerade und, ähm.

00;25;19;13 - 00;25;21;07

Sprecher 2

Ja, die sind zur. Zur Ostsee.

00;25;21;11 - 00;25;51;28

Sprecher 1

Ja, genau. Und die hatte überhaupt keine Ahnung, was los ist. Und die haben dann so erzählt, ja, zu der und der Zeit Kreuzworträtsel ausgefüllt. Ja, hab ich, habe ich. Alles klar? Ja, ja, das ist meine Schrift. Aber sonst kann ich dazu nicht so viel sagen. Aber vielleicht meine Tochter oder der Freund von meiner Tochter. Vielleicht können die da was zu sagen, weil die sind zu dem Zeitpunkt auch öfters bei mir zu Hause gewesen.

00;25;52;22 - 00;26;03;04

Sprecher 1

Und ja, da haben die sich gedacht, ja, dann fragen wir doch mal den Matthias war zu dem Zeitpunkt 19 Jahre alt und sie hat auch.

00;26;03;08 - 00;26;03;25

Sprecher 2

Einen der Tochter.

00;26;03;25 - 00;26;07;25

Sprecher 1

Der Freund der Tochter. Genau. Und sie hat dann auch ihren Koffer identifiziert.

00;26;08;22 - 00;26;10;02

Sprecher 2

Wo ihr Koffer.

00;26;10;05 - 00;26;21;19

Sprecher 1

Ihr Koffer war, dass das war der Koffer von der Frau G. Sie hat gesagt, er hat Bilder und sie haben ihr den Koffer dann sogar gezeigt. Mehrere verschieden und die sollte sagen, da ist ein Koffer in und sie ist dann und hat gesagt, dass sie es meiner.

00;26;22;19 - 00;26;24;28

Sprecher 2

Auf der wo das wo das Kind ja.

00;26;25;14 - 00;26;33;16

Sprecher 1

Das war der an der wo der Lars drin war und ja, dann haben Sie sich da mal mit dem Matthias unterhalten.

00;26;34;06 - 00;26;38;06

Sprecher 2

Aber haben Sie ihr nicht gesagt, haben Sie, haben sie ihr das auch gesagt? Und was hat die denn? Ich glaube.

00;26;38;15 - 00;27;03;04

Sprecher 1

Später haben sie ihr das gesagt. Also es war dann auch, dass die quasi in zwei unterschiedlichen Besprechungsraum waren, einmal der Matthias und einmal die Frau G. Und der Polizist meinte auch Ja, es war ein junger, gut aussehender Mann und der war auch da, hat sich die ganze Zeit korrekt verhalten, so bei der Besprechung und man hat ganz normal mit ihm geredet.

00;27;03;04 - 00;27;07;21

Sprecher 1

Und dann, in der Nacht von der Vernehmung, hat er gestanden.

00;27;08;26 - 00;27;11;24

Sprecher 2

Was ja, hat erzählt.

00;27;12;08 - 00;27;25;11

Sprecher 1

Er war das. Er hat das Kind mit Spielzeugautos in die Wohnung von der Frau G. Gelockt. Seine Freundin war zu der Zeit auf der Arbeitsstelle und in der Badewanne, hat das Kind erschlagen.

00;27;26;10 - 00;27;27;08

Sprecher 2

Aber warum?

00;27;28;03 - 00;27;57;01

Sprecher 1

Um den Missbrauch dann zu vertuschen, den er dann auch durchgeführt hat? Ja, nachdem er dann die stumpfe Gewalt gegen den Kopf verübt hat, hat er wohl noch gelebt und hat dann ihn mit mehreren Stichen in die Herzgegend umgebracht. Und hat er den Koffer genommen, Zeitungen als Füllmaterial benutzt, unter den da rein gestopft und ist dann im Zug nach Leipzig gefahren und hat den Koffer aus dem Zug geworfen und dann ist er wieder heimgefahren.

00;27;58;11 - 00;28;10;16

Sprecher 2

Und die die beiden Söhne, seine Frau, die quasi die Schwiegermutter, die in der Wohnung war, das und der. Und was ist mit dem Warum? Warum? Ja.

00;28;11;04 - 00;28;27;16

Sprecher 1

Also es gab dann Prozess und in dem Prozess hat er gesagt, er hat seit klar, seitdem er ein kleines Kind ist Mord Fantasien bekommen, weil er seinem Großvater beim Schweine schlachten immer zugeguckt hat.

00;28;28;00 - 00;28;31;23

Sprecher 2

Als er widerlich geworden.

00;28;31;23 - 00;29;03;02

Sprecher 1

Und dann hat die Freundin von ihm gesagt also ich, ich weiß, ich verstehe es auch nicht, weil die haben ja da gewohnt und die mussten ja mitbekommen haben, einmal, wo ist eigentlich mein Koffer hin? Dann irgendwie, hier wird ja ein Kind gesucht und dann hätte die Freundin auch mal sagen können, weil im Prozess hat sie dann nämlich gesagt, ja, bevor ich mit meinem Freund Sex hatte, musste ich ihm immer Geschichten von kleinen Jungen erzählen.

00;29;03;17 - 00;29;12;27

Sprecher 2

Nein. Doch. Nein. Und er war im Ohr Ja, das war schrecklich. Und er hat. Und dann geht die mit dem ins Bett. Ja, ja. Ach, oh Gott.

00;29;12;29 - 00;29;17;16

Sprecher 1

Er hat ihr sogar gesagt, ich hätte mal auch Lust, einen zu töten.

00;29;18;16 - 00;29;28;28

Sprecher 2

Ja. Ja. Also, wer wäre wie sie? Dann ist sie ja. Ist sie dann Mittäterin, oder nein? Wahrscheinlich nicht. Aber es sind ja mindestens genauso bekloppt.

00;29;28;29 - 00;29;36;20

Sprecher 1

Ja, aber warum hat da nicht vorher jemand was gesagt? Oder nachdem das Kind verschwunden war, das dann direkt. Ach ja, Moment mal, eins plus eins?

00;29;37;07 - 00;29;46;25

Sprecher 2

Genau nein. Antwort Nein, nicht. Vielleicht auch nicht. Aber was? Vielleicht dann so sehr Angst davor, dass das sein könnte? Haben die was geahnt? Weißt du das? Also ob die vielleicht das.

00;29;46;26 - 00;30;27;00

Sprecher 1

Kind haben gesagt, sie haben nichts geahnt? Ja, aber. Aber es kommt auch gleich noch eine kleine Wendung, die man jetzt noch nicht so absehen kann. Ich wollte noch sagen, er wurde dann zu lebenslanger Haft verurteilt und das ist dann war dann 1900 muss Ende 1981, aber ich schätze mal Anfang 82 gewesen sein. Aber dann kam ja 1989 99 die Wende und mit Gefangenen, die im Gefängnis sitzen, für die gab es ja auch die Wende.

00;30;28;02 - 00;30;33;10

Sprecher 1

Und 1991 wurde das neu aufgelegt.

00;30;33;12 - 00;30;37;21

Sprecher 2

Gab es für die auch die Wende? Aber sind die dann also die, die waren noch weiter im Gefängnis oder sind die es.

00;30;37;21 - 00;30;55;25

Sprecher 1

Wurde 1991 wieder aufgenommen, weil man hätte in Westdeutschland, hätte man das Jugendstrafrecht anwenden können, bei der zu dem Zeitpunkt 19 Jahre alt gewesen war. Zwei Ja, und deswegen wurde das neu aufgerollt und die haben krass.

00;30;55;25 - 00;31;07;06

Sprecher 2

Wenn das ja so ein Fall betrifft, der ja dann schon passiert war und auch verhandelt war, verstehe ich gar nicht. Dann fangen die noch mal, also dann sagen die, das müsste jetzt theoretisch neu bewertet werden. Eventuell ja. Also fangen wir noch mal an, ich.

00;31;07;06 - 00;31;14;04

Sprecher 1

Sage mal, der Staat hatte nicht mehr existiert und die Leute, die selber im Gefängnis sitzen und die Urteil mussten sich auch irgendwie angeguckt werden.

00;31;14;22 - 00;31;26;15

Sprecher 2

Und gut bei bei manchen Sachen kann es ja auch durchaus sinnvoll sein, aber hier ist ja also ich meine, ich saß jetzt nicht im Knast. Ja, aber ich hoffe mal, dass die das ja auch irgendwie bestätigen oder so, also.

00;31;26;25 - 00;31;52;22

Sprecher 1

Also die haben gesagt, der wird neu aufgenommen, weil der hätte nach Jugendstrafrecht verurteilt werden können und so wurde das auch durchgezogen und er hat die Höchststrafe für Jugendliche bekommen, zehn Jahre, die dann auch schon vorbei waren. Aber es gab eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus und bis 1999.

00;31;54;26 - 00;31;55;09

Sprecher 2

Und dann.

00;31;56;22 - 00;31;59;03

Sprecher 1

Wurde er entlassen, weil er.

00;31;59;23 - 00;32;01;12

Sprecher 2

Hat.

00;32;01;12 - 00;32;05;01

Sprecher 1

Wurde als freier Mensch entlassen und.

00;32;05;17 - 00;32;05;26

Sprecher 2

Nicht.

00;32;07;25 - 00;32;17;11

Sprecher 1

Der ist. Ähm 2013 gestorben, der Täter.

00;32;17;19 - 00;32;19;29

Sprecher 2

Umgebracht oder er ist nicht nach.

00;32;19;29 - 00;32;30;04

Sprecher 1

Schwerer Krankheit im Alter von 50 Jahren gestorben. Okay, am 15 Januar auf den Tag 32 Jahre nach dem Mord an Lars.

00;32;30;06 - 00;32;33;14

Sprecher 2

Wahnsinn. Ehrlich, ich glaube, so gibt es einen Zusammenhang.

00;32;34;22 - 00;32;35;14

Sprecher 1

Ich weiß es nicht.

00;32;36;12 - 00;33;02;19

Sprecher 2

Ich weiß nicht. Ich sagte ja. Ja, es gibt keinen Zufall. Ja, das hat er ja auch genauso verdient. Ja, aber wie schrecklich ist das denn bitte? Ja, was haben denn. Was haben denn die Eltern gesagt? Was ist denn? Haben die das mitgekriegt, dass da noch mal über den dann neu verhandelt wird und dann das noch mal, das noch mal anders sozusagen gewertet wird, das stell ich mir so schlimm vor, also dass das.

00;33;03;03 - 00;33;19;17

Sprecher 1

Also bei den Eltern, bei den Eltern habe ich nicht so viel Informationen, außer der Vater von Lars Bense ist am 13 Jahrestag auch am 15 Januar 1994 gestorben.

00;33;20;27 - 00;33;21;27

Sprecher 2

Auch an dem gleichen Tag.

00;33;22;07 - 00;33;26;28

Sprecher 1

An dem gleichen Tag, an dem 13 Jahrestag auch 15 Januar 1994.

00;33;27;14 - 00;33;36;11

Sprecher 2

Ach Gott, ist ja schrecklich. Aber das, das kann ich mir schon was? Das ist richtig traurig. Ehrlich. Das finde ich nicht richtig. Richtig traurig. Bei dem kann ich das schon da lassen.

00;33;36;29 - 00;33;43;08

Sprecher 1

Aber er war wohl länger schon alkoholkrank, mit Sicherheit nach der Tat geworden.

00;33;43;26 - 00;33;44;14

Sprecher 2

Ja, und.

00;33;44;14 - 00;33;49;06

Sprecher 1

Dann 94 gestorben am Jahrestag.

00;33;49;06 - 00;33;54;18

Sprecher 2

Schlimm aber auch so, also quasi natürlich, also nicht Suizid oder was weiß ich das hat.

00;33;55;00 - 00;34;10;01

Sprecher 1

Von Suizid wird da nicht gesprochen, aber der Vater von Matthias, der hat ein paar Jahre danach Selbstmord begangen. Ach, wie die Polizei das bestätigt hat, ist er mit der schweren Tat, die sein Sohn verübt hat, nicht fertig geworden.

00;34;10;11 - 00;34;18;19

Sprecher 2

Oh Gott, schrecklich. So viele! Der ist ja auch noch ein Opfer. Ja, nicht so der. Den. Ja, den hat er ja auch auf dem Gewissen. Ganz klar. Ja, weil.

00;34;18;19 - 00;34;21;02

Sprecher 1

Also es so unfassbar. So viele Tote.

00;34;21;21 - 00;34;24;11

Sprecher 2

Ja, voll schrecklich. Ehrlich?

00;34;25;18 - 00;34;57;23

Sprecher 1

Ja, jetzt habe ich noch eine andere, eine andere Wendung 2013. Der Matthias ist ja mittlerweile auch gestorben. 2013 ist ein Roman erschien. Der Roman hieß Der Kreuzworträtsel Mord Bindestrich. Die wahre Geschichte Autorin Kerstin Apel, die Exfreundin oder die damalige Freundin.

00;34;57;23 - 00;35;00;04

Sprecher 2

Aha, wollte die da jetzt auch Kapital?

00;35;00;19 - 00;35;21;22

Sprecher 1

Und sie schreibt im Vorwort etwas von Ja, das ist ein Roman. Aber Fiktion und Fakten würde sie vermischen. Und sie schreibt in diesem Buch, dass sie nach Hause gekommen ist und hat den Freund gefunden, wie er in der Badewanne den Lars umgebracht hat, und dass sie ihm geholfen hat, die Leiche zu beseitigen.

00;35;22;09 - 00;35;29;22

Sprecher 2

Das schreibt die. Ist sie irre? Ja, das hat. Und dann. Und dann weiß man jetzt aber nicht. Ist das jetzt Fiktion oder ist das nicht?

00;35;29;23 - 00;35;30;25

Sprecher 1

Die Staatsanwaltschaft.

00;35;31;01 - 00;35;31;14

Sprecher 2

Ist echt.

00;35;31;17 - 00;35;50;25

Sprecher 1

Das Buch ist echt. Wirklich? Das. Das gibt es. Die Staatsanwaltschaft hat dann auch Ermittlungen aufgenommen und sie wurde verhört und es wurde alles Mögliche noch überprüft. Und dann hat die Staatsanwaltschaft gesagt, es gibt keine Beweise, die Ermittlungen sind eingestellt. Offenbar hat sie das nur gesagt, um ihr Buch zu verkaufen.

00;35;51;14 - 00;35;55;16

Sprecher 2

Oh Gott. Aufmerksamkeit. Genau das, was fast.

00;35;55;26 - 00;35;56;10

Sprecher 1

Sie meinte.

00;35;57;04 - 00;35;57;18

Sprecher 2

Ja, die gibt es.

00;35;57;26 - 00;36;00;19

Sprecher 1

Im Verhör meinte sie, sie wollte den Spannungsbogen aufbauen.

00;36;00;20 - 00;36;25;16

Sprecher 2

Oh ja, Wahnsinn. Das. Also, das ist unfassbar. Ja, völlig unfassbar. Unfassbar. Wie kann man so sein, wenn die, sagen wir mal, also, dass die Sache ist ja, wenn die ja jetzt behauptet, das in dem Buch ist erfunden, das ist ja immer so, dieses so auch das sind zufällig, zufällig, wenn sich da jemand erkennt in diesem Buch, das ist reiner Zufall, so.

00;36;25;16 - 00;36;28;07

Sprecher 1

Aber sie schreibt der Kreuzworträtsel Mord, die wahre Geschichte.

00;36;28;15 - 00;36;49;14

Sprecher 2

Voll und dann so was Grausames da zu schreiben. Also bitte, das mache ich doch nicht um, um Buch zu verkaufen. Das ist ja widerlich, also absolut lächerlich. Da muss ich auch irgendwas ganz erfinden, dann ist sowas erlaubt. Finde ich jedenfalls. Aber du kannst auch nicht die wahre Geschichte nehmen, die wirklich so war und das dann noch vermischen. Also das geht gar nicht, finde ich, dass es absolut.

00;36;49;18 - 00;37;02;16

Sprecher 1

Unwahrscheinlich ist, das auch noch von der Kunstfreiheit gedeckt war. Sonst hätte man sie ja da bestimmt auch anzeigen können wegen, ich sage mal Störung der Justiz, übler Nachrede oder irgendwas. Mir fällt da nichts anderes ein.

00;37;03;04 - 00;37;26;10

Sprecher 2

Aber wenn das Cover nicht wäre, wenn sie dieses Buch schreibt. Ja, genau das glaube ich auch. Sie sagt einfach Nein, das war künstlerische Freiheit. Genau das ist ja widerlich. Aber was ist sie? Ja, die muss ja auch selbst total krank sein. Wenn die sich da auf solche Spielchen auch mit dem schon eingelassen hat und nicht sie hat sich ja dann offenbar ja auch nicht als Opfer hingestellt.

00;37;26;10 - 00;37;37;06

Sprecher 2

Das hätte ja spätestens der Zeitpunkt sein können, dass sie dann eben sagt Oh Gott, ja, der hat mit mir auch schon immer so seltsame Sachen gemacht und ich hatte Angst, aber das hat sie ja nicht getan, sondern schlicht noch Kapital raus. Das ist ja schrecklich.

00;37;37;07 - 00;38;04;29

Sprecher 1

Ja, vielleicht hat sie gedacht So, jetzt ist der tot und ein paar Jahre oder einige Jahre sind schon ins Land gezogen. Und vielleicht hatte ihr auch einer den Rat gegeben ein schlechter Ratgeber. Jedenfalls ist das Buch erschienen und hat Wellen geschlagen in der Presse. Aber ich glaube, besonders gut verkauft hat es sich trotzdem nicht. Da aber bei Amazon steht, kann man echt kaufen, aber unglaublich.

00;38;05;18 - 00;38;07;20

Sprecher 2

Ja, wirklich schrecklich. Ja.

00;38;08;21 - 00;38;52;10

Sprecher 1

So Jule, das war der Kreuzworträtsel Mord vor sich. Also mit dem Titel Aber anders. Harter Tobak. Ja, es ist wirklich ein schlimmes, schlimmes Verbrechen. Und kleine Junge ist das ganz furchtbar. Kann einem nur sehr leidtun. Und wenn man da die Bilder sieht von dem süßen, lebensbejahenden kleinen Kind. Oh ja. Okay, ich geh jetzt raus. Ich sagte dir noch kurz, auf seinem Grabstein steht geliebt und unvergessen.

00;38;52;10 - 00;39;02;27

Sprecher 3

Zart und bitter gemeint und richtig.

00;39;09;05 - 00;39;17;26

Sprecher 1

So heißt.

Über diesen Podcast

Ein Talk über Kriminalfälle. Wir berichten uns abwechselnd über Fälle, die uns bewegt haben. Manchmal verzetteln wir uns, raufen uns die Haare, sind fassungslos oder müssen trotz allem auch mal kurz Lachen. Wir versuchen es mit Empathie und Neugier uns den Fällen zu nähern.
Größtensteils deutsche Fälle, öfters aus den 80ern.

Kontakt: post@zartundbitter.net
Instagram: @zartundbittertalk

von und mit Stephan Kern & Michael Rieck

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